Titel: Trennung von Kupfer und Nickel, von P. Dewilde.
Fundstelle: Band 168, Jahrgang 1863, Nr. XXXVII., S. 130
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XXXVII. Trennung von Kupfer und Nickel, von P. Dewilde. Aus dem Bulletin de la Société chimique de Paris, Juli 1862, S. 82; durch das chemische Centralblatt, 1863, Nr. 6. Dewilde, über Trennung von Kupfer und Nickel. Die Trennung dieser beiden Metalle durch Schwefelwasserstoff läßt viel zu wünschen übrig, theils wegen der Leichtigkeit, mit welcher das Schwefelkupfer in Sulphat übergeht, theils auch deßwegen, weil mit dem Kupfer häufig eine ziemlich beträchtliche Menge von Nickel niederfällt. Gleichwohl ist eine gute Trennungsmethode der beiden Metalle sehr wichtig, seit man sich der Legirungen von Kupfer und Nickel zur Fabrication von Münzen bedient, wie dieß namentlich in Belgien und in der Schweiz geschieht. Folgende Methode beruht auf der Reducirbarkeit des Kupferoxyds durch Traubenzucker. Man löst ungefähr 2 Grm. der Legirung in Chlorwasserstoffsäure, der man etwas Salpetersäure hinzugefügt hat; der Ueberschuß der Säuren wird verdampft und das Gemenge der beiden Chlorüre in ungefähr 50 Grm. Wasser gelöst. Dieser Lösung fügt man 4 Grm. reinen Cremor tartari hinzu. Man erhitzt gelinde, um die Lösung zu beschleunigen, und fügt nach und nach eine alkoholische Lösung von Kali hinzu. Es entsteht Anfangs ein Niederschlag von Kupfer- und Nickeloxydhydrat, welcher sich aber alsbald im Ueberschuß des Kalis löst. Es resultirt eine blaue Flüssigkeit, welche nach dem Erkalten mit einer Lösung von reinem Traubenzucker versetzt und einige Minuten lang zum Sieden erhitzt wird. Das Kupfer schlägt sich als Oxydul nieder und setzt sich leicht zu Boden; nur wenn man vor dem Zuckerzusatze nicht vollständig hat erkalten lassen, wird der Niederschlag flockig und läßt sich schwer auswaschen. Nach vollendeter Reduction wird das Kupferoxydul abfiltrirt, getrennt und nach bekannter Methode bestimmt. Das nickelhaltige Filtrat wird zur Trockne abgedampft und geglüht: man wäscht zur Entfernung des gebildeten kohlensauren Kalis aus. Da die Einäscherung, der Gegenwart eben dieses Salzes wegen, niemals ganz vollständig ist, wird noch einmal geglüht und gewaschen. Der Rückstand besteht zum großen Theile aus Nickeloxyd; er wird in Königswasser gelöst und durch Kali gefällt. Der Niederschlag von Nickeloxydhydrat ist sehr voluminös und deßhalb schwierig auszuwaschen. Man begnügt sich deßwegen mit einer theilweisen Waschung, trocknet, glüht schwach, zerreibt in einem Achatmörser und kann nun leicht durch Waschen mit heißem Wasser die letzte Spur des Kalis entfernen. Das Nickeloxyd wird im Platintiegel in einer Wasserstoffatmosphäre reducirt. Der Verf. theilt als Belege für seine Methode folgende Analysen von Legirungen aus der Münze zu Brüssel mit: Legirung Nr. 1. I. II. III. Kupfer 74,40 74,32 74,38 Nickel 25,55 25,58 25,57 ––––– ––––– ––––– 99,95 99,90 99,95 Legirung Nr. 2. I. II. Kupfer 74,33 74,30 Nickel 25,60 25,61 ––––– ––––– ––––– 99,93 99,91 Diese beiden Legirungen waren frei von Eisen und Zink und enthielten nur eine Spur von Silicium. Der gesetzliche Titer für die belgischen Münzen ist 75 Kupfer und 25 Nickel. Der Verf. hat sich überzeugt, daß bei der Fällung des Kupfers aus 2 Grm. der Legirung kaum 2 Milligrm. Nickel mit niederfallen und mit dem Nickel nur eine kaum bemerkbare Spur von Kupfer in Lösung bleibt.