Titel: Tangye's verbesserter Differenz-Flaschenzug.
Fundstelle: Band 169, Jahrgang 1863, Nr. XXXVIII., S. 164
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XXXVIII. Tangye's verbesserter Differenz-Flaschenzug. Aus dem Mechanics' Magazin vom 29. Mai 1863, S. 392. Mit Abbildungen auf Tab. III. Tangye's verbesserter Differenz-Flaschenzug. Hr. Tangye in Birmingham ließ sich eine Verbesserung an dem Differenz-Flaschenzuge von Weston Beschrieben im polytechn. Journal Bd. CLXI S. 169. patentiren, welche den Zweck hat, denselben auch zum Heben von größeren Lasten anwendbar zu machen. Mit der Rollenachse ist ein Zahnrad verbunden, in welches ein gezahntes Getriebe eingreift, dessen Achse parallel mit der Rollenachse liegt. Auf die Getriebsachse ist ein Ratschhebel oder eine Kurbel aufgesteckt, um dieselbe drehen zu können, oder sie ist mit einem Speichenrade versehen, über welches zu demselben Zwecke ein endloses Band oder ein endloses Tau geht. Dadurch, daß man das Getriebe dreht, dreht man langsam die Differenzrolle, und man ist durch diese Erfindung in den Stand gesetzt, sehr kräftige Differenz-Flaschenzüge herzustellen, ohne den Durchmesser der Rollen unmäßig vergrößern zu müssen. Obgleich ein gezahntes Rad und ein Getriebe für alle gewöhnlichen Zwecke hinreichend ist, so kann doch, wenn es nothwendig erscheinen sollte, ein aus mehreren Rädern und Getrieben bestehendes Vorgelege angewandt werden. Das Zahnrad mit seinem Getriebe kann sowohl innerhalb als auch außerhalb des Bügels oder der Flasche angebracht werden, in welcher die Rolle liegt. Ist diese nur klein, so kann das Zahnrad nach innen zu stehende Zähne haben, und das Getriebe greift dann innerhalb des Radkranzes ein. Fig. 17 stellt eine Stirnansicht, und Fig. 18 eine Seitenansicht eines Differenz-Flaschenzuges dar, an welchem die letzterwähnte Radform angewandt ist. In beiden Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben denselben Gegenstand. a ist die Differenzrolle, welche sich um die Achse b dreht, die von dem Bügel c getragen wird. d ist die endlose Kette des Differenz-Flaschenzuges. Parallel zur Achse b dreht sich in einer an dem Bügel angebrachten Büchse oder Verstärkung f die Achse e, welche durch den Bügel hindurch geht und an ihrem inneren Ende das Getriebe g trägt, das mit dem Hypocykloidenrade h im Eingriffe steht, welches aus einem Stücke mit der Rolle gegossen ist. Auf das äußere Ende der Getriebachse ist ein Speichenrad i aufgesteckt, dessen Speichen oder Arme in Gabeln k ausgehen, zwischen welchen ein endloses Band oder Tau l liegt. Wird letzteres in Bewegung versetzt, so dreht sich das Speichenrad i und theilt seine Drehung dem Getriebe g mit. Da nun dieses Getriebe in das Zahnrad h eingreift, so wird der Differenzrolle a eine langsame Bewegung ertheilt. Statt des Speichenrades i, durch welches die Achse des Getriebes g gedreht wird, kann auch auf diese Achse ein Ratschhebel oder eine Kurbel aufgesteckt werden, um sie drehen zu können. Obgleich es passend erscheint, in dem Falle wo die Rollen einen kleinen Durchmesser haben, das Getriebe innerhalb des Zahnkranzes eingreifen zu lassen, so kann dasselbe doch auch mit einem gewöhnlichen Stirnrade im Eingriffe stehen, welches seine Zähne auf der Peripherie hat, und ebenfalls aus einem Stücke mit den beiden Rollen gegossen ist. Das Zahnrad kann jedoch auch für sich gegossen und mit der Rollenachse verbunden werden. In letzterem Falle ist es besser, sowohl das Rad als auch das Getriebe außerhalb des Rahmens oder Bügels, der die Differenzrolle trägt, anzubringen. Anstatt das Kurbel- oder Speichenrad-Getriebe direct in das Rollenrad eingreifen zu lassen, kann auch zwischen beide noch ein Vorgelege eingeschaltet werden, welches aus beliebig vielen Rädern und Getrieben besteht.

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