Titel: Fahrbare Dresch- und Korn-Reinigungsmaschine von Albaret und Comp., Maschinen-Constructeure in Liancourt.
Fundstelle: Band 171, Jahrgang 1864, Nr. LXVI., S. 273
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LXVI. Fahrbare Dresch- und Korn-Reinigungsmaschine von Albaret und Comp., Maschinen-Constructeure in Liancourt. Aus Armengaud's Génie industriel, September 1863, S. 143. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Albaret's fahrbare Dresch- und Korn-Reinigungsmaschine. Die von den HHrn. Albaret und Comp. neuerdings an den Dreschmaschinen angebrachten Verbesserungen bestehen: 1) in der Hinzufügung einer zweiten Dreschtrommel, welche parallel zu der ersten angebracht wird und einen besonderen Zuführungstisch erhält; 2) in der Anordnung einer Kette mit Gefäßen, durch welche die gereinigten Körner in Säcke gefüllt werden, ohne, daß deßhalb die Maschine in die Höhe gehoben werden muß; 3) in der Anbringung von Haken auf den Schwingen des Schüttlers, welche bewirken sollen, daß die Garbe, wenn sie einmal auf das Gitter gefallen ist, durch die Dreschtrommel nicht wieder aufgehoben werden kann, wodurch Stockungen vermieden werden; 4) in der ganzen Zusammenstellung und Einrichtung der Maschine, welche, obgleich sie wenig Raum einnimmt, doch alle Theile enthält, um die beiden verschiedenen Operationen, das Dreschen und Reinigen, nach einander auf eine zweckmäßige Weise verrichten zu können. Die Maschine hat namentlich auch dadurch eine vortheilhafte Einrichtung erhalten, daß der zweite Speisungstisch beim Transport derselben nach dem jedesmaligen Arbeitsplatze umgelegt und durch Haken an sie befestigt werden kann. Fig. 14 ist ein Längendurchschnitt der Maschine durch die Mitte der Dreschtrommeln. A und A' sind die beiden unter sich parallelen Dreschtrommeln; über denselben befindet sich eine mit Federn versehene Vorrichtung B, welche durch Schrauben und Hängestangen mit Muttern und Gegenmuttern so befestigt wird, daß sie nach Belieben den Dreschtrommeln genähert oder von denselben entfernt werden kann. Die Dreschtrommeln haben die Zuführungstische C und C', auf welche man je eine auszudreschende Garbe wirft. Die Trommeln werden durch einen doppelt gekreuzten Riemen D (in der Figur punktirt angegeben) in Umdrehung versetzt, welcher die auf den Achsen derselben befestigten Scheiben P und P' umfaßt. Der Riemen D treibt außerdem die Scheibe E um, auf deren Achse noch eine andere Scheibe F festsitzt, die einen kleineren Durchmesser als die Scheibe E hat und von dem Riemen f ebenso wie die Scheibe H umgedreht wird; letztere ist auf der gekröpften Achse I angebracht und theilt dem Schüttler G die Bewegung mit. Der passend aufgehängte Schüttelapparat ist mit scharfkantigen Zähnen oder Haken g besetzt, welche, wie erwähnt, das Aufsteigen der hingeworfenen ungedroschenen Garbe verhindern. Durch diese Einrichtung vermeidet man die Stockungen, welche bei den gewöhnlichen Dreschtrommeln dadurch entstehen, daß sie die Garben wieder aufheben, die dann unter die ausgedroschenen Körner gerathen. Die Körner fallen durch den Schüttler auf die geneigte bewegliche Ebene J, welche in eine Art Sieb K endigt, auf das ein kräftiger von dem Ventilator L erzeugter Luftstrom geleitet wird; letzterer dient zum Wegschaffen des Standes und der leichten Körner. Der Ventilator wird durch den Riemen m getrieben, welcher einerseits über die auf die Achse der Dreschtrommel A aufgekeilte Scheibe p und andererseits über die Scheibe M geht, welche auf die Welle des Ventilators befestigt ist. Der Riemen n treibt sowohl die Scheibe N auf der Ventilatorwelle, als auch die Scheibe O um; letztere setzt die Kette Q mit den Gefäßen s (Eimerkette) in Bewegung, wodurch die gereinigten Körner in den Sack 8 gefüllt werden.Für das Bret r fehlt in der Figur die Verbindung, mittelst welcher die Körner in den Kasten fallen.A. d. Red. Die Körner fallen nämlich durch das Sieb K auf die geneigten Ebenen r und r', und von da in einen Kasten l, wo sie von den Gefäßen s der Kette Q geschöpft werden. In Folge der Anordnung einer solchen Eimerkette ist es also nicht nöthig, daß die Maschine zum Herausnehmen und Einfüllen der Körner in Säcke, in die Höhe gehoben wird. Stellt man die Dreschmaschine wie eine Locomobile auf Räder, so kann sie ohne Schwierigkeit überall hin gefahren werden, nachdem man den mit Scharnieren versehenen Zuführungstisch C' vorsichtig zurückgelegt hat, welcher bei dem Beginne der Arbeit wieder in die Höhe gehoben und durch Streben festgehalten wird.

Tafeln

Tafel Tab. IV
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