Titel: Einfacher automatischer Regulator für das elektrische Licht.
Fundstelle: Band 178, Jahrgang 1865, Nr. LVIII., S. 201
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LVIII. Einfacher automatischer Regulator für das elektrische Licht. Aus dem Scientific American vom 10. Juni 1865. Automatischer Regulator für das elektrische Licht. Bekanntlich bieten sich bei der Construction von Regulatoren für das elektrische Kohlenlicht mannichfache Schwierigkeiten dar, welche nicht von allen der vielen bis jetzt bekannt gewordenen Anordnungen in sicherer Weise bewältigt worden sind. Die Hauptbedingung, welche hierbei zu erfüllen ist, besteht wohl darin, die einander zugekehrten Kohlenenden, von welchen in ungleicher Quantität die Kohlentheilchen von dem einen Pole zum anderen während der Verbrennung übergeführt werden, im ersten Augenblicke des Schließens der Kette in eine solche Distanz von einander zu bringen, daß ein intensiver Lichtbogen entsteht, und durch automatische Wirkung des Stromes auch während der ganzen Dauer der Thätigkeit des Apparates diesen Lichtbogen mit unveränderter Stärke zu erhalten. Ein Vorschlag, der im Londoner Athenäum für einen pneumatischen elektrischen Regulator von Highly mitgetheilt wird und für welchen das Princip von Malden herrühren soll, lautet nun wie folgt: „Der neue Regulator ist sehr empfindlich in seiner Thätigkeit; derselbe kann während seiner Wirksamkeit, wegen der Einfachheit mit welcher er ausgestattet ist, kaum in Unordnung gerathen, und läßt sich für jede beliebige Länge der Kohlen anordnen. Die Elektrode, an welcher der obere Kohlenstab sich befindet, endigt in einen kupfernen Schwimmer, der auf der Oberfläche einer Wassersäule beständig erhalten wird, und dessen Sinken oder Steigen beziehungsweise ein Abwärts- oder Aufwärtsgehen der oberen Elektrode zur Folge hat. Das Gefäß, in welchem diese Wassersäule sich befindet, communicirt mit einer Luftkammer mittelst einer Oeffnung, von der aus ein in einer Gummiröhre ausgehender Canal zur Luftkammer führt, welcher mittelst eines keilförmig sich einklemmenden Stückes, das an der unteren Elektrode befestigt ist, geschlossen und geöffnet werden kann; letztere geht in eine elektrodynamische Spirale von dickem Drahte aus, durch welche der Strom gehen muß. Werden nun die beiden Kohlenspitzen bis zur Berührung einander genähert, so ist die Kette geschlossen und ein in der Spirale angebrachter beweglicher Eisenkern wird nun in Folge der elektromagnetischen Wirkung in der Art aus seiner Ruhelage gebracht, daß einerseits die Kohlenenden so weit von einander getrennt werden, damit der eigentliche Lichtbogen entstehen kann, andererseits aber der genannte Keil wie ein Quetschhahn das Gummirohr verschließen muß, um den Zutritt der comprimirten Luft zur Wasseroberfläche zu verhindern. Diese gegenseitige Lage behalten die Kohlenenden so lange, bis durch die allmähliche Verbrennung der Strom endlich wieder unterbrochen wird. Tritt nun Letzteres ein, so wird der Eisenkern wieder in seine erste Ruhelage zurückgeführt und die untere Elektrode mittelst eines Hebels und einer Gegenfeder sanft nach aufwärts geführt, während nunmehr der Keil die Communication zwischen dem Wasser- und Luftgefäße nicht mehr verhindert. Da nun die Luft auf die Wassersäule drückt, so sinkt der mit der oberen Elektrode in Verbindung stehende Schwimmer und letztere muß daher so weit nach abwärts gehen, bis der Strom wieder hergestellt ist, d.h. bis die unmittelbare Berührung der Kohlenspitzen stattfindet. Von diesem Augenblicke an functionirt aber der Apparat wie beim Beginne seiner Thätigkeit, und dieselben Spiele wiederholen sich nunmehr je nach dem Grade der Verbrennung der Kohlen in automatischer Weise.“