Titel: Formen mit verbessertem Spitzenverschluß für Zuckerraffinerien, von Niccol.
Fundstelle: Band 180, Jahrgang 1866, Nr. LXXVII., S. 296
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LXXVII. Formen mit verbessertem Spitzenverschluß für Zuckerraffinerien, von Niccol. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Niccol's Verschluß für Zuckerformenspitzen. Im Jahre 1855 wurde J. Steele ein Patent auf eine Vorrichtung zum Verschließen der Formöffnungen ertheilt (mitgetheilt im polytechn. Journal Bd. CXL S. 98), welche zugleich zum Stechen der Brode dienen sollte. Diese Vorrichtung, welche sehr zweckmäßig, arbeit- und zeitersparend war, ist von Niccol verbessert worden. Figur 7 stellt eine Zuckerform A im Durchschnitt dar, welche durch einen hölzernen Stift B verschlossen ist, der mit einem dicht an seinen Hals anschließenden Gummiring versehen ist. Dieser Stift ist, abweichend von dem Steele'schen eisernen, am Halse mit einer Höhlung versehen, so daß der Gummiring durch das Gewicht der Form in diese hineingedrückt und auf diese Weise bewirkt wird, daß kein Syrup aus der Form entweichen kann, indem durch den Druck das Gummi nach außen ausgedehnt und ein dichter Verschluß hergestellt wird. Der Stift ist leicht aus der Form zu nehmen, indem, wenn der Druck auf den Gummiring aufhört, die Elasticität desselben das Lösen des Stiftes aus der Zuckermasse veranlaßt, worauf man ihn leicht herausziehen kann. Dieß war bei den älteren eisernen Stiften nicht der Fall, bei denen die Form des Kopfes sehr unbequem war; außerdem hatten sie statt des Gummiringes mehrfache Lagen Filtertuch, welches nicht nur schwierig vollkommen dichtete, sondern auch viel Syrup aufsaugte, was bei den Niccol'schen Formenstiften nicht der Fall seyn kann. Auch war die Entfernung der mit Zucker bedeckten Stopfen stets zeitraubend und unangenehm. Der Preis der hölzernen Stifte endlich ist ein sehr geringer. Die viel theureren eisernen Stifte waren so wenig dauerhaft, daß man sie verzinken mußte, ohne dennoch die Haltbarkeit der hölzernen Stifte zu erreichen. Die Niccol'schen Formenstifte haben sich in der Praxis gut bewährt; man nimmt dazu irgend ein hartes Holz, welches beim Drehen eine glatte Oberfläche annimmt und welches die Hitze des Füllhauses auszuhalten im Stande ist. (Nach Niccol's Essay on sugar, p. 51; aus der Zeitschrift des Vereines für die Rübenzucker-Industrie im Zollverein, 1865, Bd. XV S. 546.)

Tafeln

Tafel Tab. V
Tab. V