Titel: Ueber den Nutzeffect verschiedener Sparbrenner für Steinkohlengas; von Professor Dr. Ph. Büchner.
Autor: Ph. Büchner
Fundstelle: Band 180, Jahrgang 1866, Nr. CXXV., S. 442
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CXXV. Ueber den Nutzeffect verschiedener Sparbrenner für Steinkohlengas; von Professor Dr. Ph. Büchner. Büchner, über den Nutzeffect verschiedener Sparbrenner für das Steinkohlengas. Bereits im Jahre 1855 habe ich eine ziemlich ausführliche Abhandlung über die Ergebnisse bei der Prüfung verschiedener Gasbrenner in diesem Journal Bd. CXXXVI S. 369 veröffentlicht. Der Ausgangspunkt zu dieser Arbeit war die von mir wohl zuerst gemachte Beobachtung, daß z.B. ein Schnittbrenner, welcher bei einem bestimmten Drucke und bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre 5 Kubikfuß per Stunde consumirte, nur eine Helligkeit von 5,7 Wachskerzen zeigte, während ein anderer Brenner der bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre 8 Kubikfuß per Stunde consumirte und dabei eine Helligkeit von 18 Wachskerzen erzeugte, nachdem er durch Regulirung des Hahnens auf einen Verbrauch von nur 4,5 Kubikfuß gebracht worden war, eine Helligkeit von 11–12 Wachskerzen ergab. Im Allgemeinen hat sich im weiteren Verfolg dieses eben erwähnten Umstandes, gestützt auf tabellarische Zusammenstellungen, die für den Privatconsumenten gewiß nicht unwichtige Thatsache bezüglich der Wahl der anzuwendenden Brenner ergeben, daß ein Brenner, welcher bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre eine größere Menge Gas consumirt, nachdem er durch Regulirung des Hahnens auf einen verhältnißmäßig niedrigeren Verbrauch gebracht worden war, eine größere Helligkeit erzeugt als ein Brenner, der an und für sich bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre binnen derselben Zeit dieselbe Menge Gas in Anspruch nimmt, die der erstere bei niedrigerem Consum verbraucht. Es hat sich ferner ergeben, daß dieser so bedeutende Unterschied in der Helligkeit und dem Verbrauch an Gas binnen der nämlichen Zeit und bei demselben Drucke nur begründet ist in dem, durch das theilweise Schließen des Hahnens in der Brennerröhre selbst verminderten Drucke, wodurch dem ausströmenden Gase gestattet ist langsamer zu verbrennen und eine größere Helligkeit zu erzeugen. Kurz vor dem Schluß besagter Abhandlung erwähnte ich auch des nachfolgenden, sehr interessanten Versuchs: „Wenn man die kleinste Sorte Schnittbrenner, nämlich Nr. 00, auf eine Brennerröhre aufschraubt, deren Hahnen vollständig geöffnet ist, und man bestimmt dessen Verbrauch an Gas und die Helligkeit der Flamme, so findet man, daß er z.B. in der Stunde 3,1 Kubikfuß verzehrt und dabei eine Lichtstärke von 1,9 Wachskerzen erzeugt.“ „Setzt man nun über diesen Schnittbrenner einen anderen von einer höheren Nummer, z.B. Nr. 5, ohne daß sonst irgend etwas verändert wird, so erhält man eine Gasflamme, die eine Helle von 5 Wachskerzen besitzt. Es ist also bei ganz demselben Gasverbrauch, der ja durch diese Operation weder vermehrt noch vermindert worden ist, die Lichtstärke um mehr als das 2 1/2fache gesteigert worden.“ In neuester Zeit sind verschiedene Arten der sogenannten „Sparbrenner“ aufgetaucht, die wir später noch ausführlicher beschreiben werden. Die Einrichtung einiger derselben besteht geradezu darin, daß zwei Schnittbrenner mit einander verbunden sind, deren unterer einen ungewöhnlich schmalen Spalt, deren oberer dagegen einen verhältnißmäßig viel weiteren Spalt zur Auslassung des Gases besitzt. Die Einrichtung anderer dagegen besteht darin, daß an der Stelle des mit einer schmalen Spaltöffnung versehenen Schnittbrenners ein kleines Cylinderchen, in dessen Boden sich feine, nadelstichförmige Oeffnungen befinden, mit einem Schnittbrenner in Verbindung gesetzt ist, welcher einen ziemlich weiten Spalt zur Auslassung des Gases besitzt. Die erstere Art ist ganz offenbar auf meinen oben erwähnten, bereits vor länger als 10 Jahren angestellten Versuch und die mit demselben im Zusammenhang stehenden Beobachtungen gegründet und eine directe Uebertragung sowie ein getreues Abbild dieser Versuche bezüglich ihrer Einrichtung. Die andere Art läßt sich, wie ich gleichfalls später nachweisen werde, ganz auf dieselben Principien zurückführen, welche der ersteren zu Grunde liegen. Da nun in letzterer Zeit die badische Gesellschaft für Gasbeleuchtung eine öffentliche Aufforderung an die Konsumenten der Stadt Mainz ergehen ließ, in welcher sie nachweist, daß in Folge der vielen Neubauten in fast allen Theilen der Stadt und der somit vermehrten Einführung der öffentlichen und Privat-Gasbeleuchtung von Seiten der Gasfabrik ein höherer Druck als früher angewendet werden müsse, durch welchen ein Mehrverbrauch an Gas nicht in Abrede gestellt werden könne, und daß zur Beseitigung dieses Uebelstandes im Interesse der Konsumenten die sogenannten Nürnberger Sparbrenner besonders zweckdienlich seyen, so gab mir dieser Umstand wesentlich Veranlassung, besagte Brenner einer genaueren Prüfung bezüglich ihres Nutzeffectes zu unterwerfen und sie zugleich mit den anderen Arten von Sparbrennern zu vergleichen. Die Nürnberger Sparbrenner bestehen, wie bereits vorhin angedeutet, aus zwei mit einander verbundenen Schnittbrennern, deren unterer von Eisen ist und einen ungewöhnlich schmalen Spalt zur Auslassung des Gases hat, während der obere, aus Speckstein gefertigt, einen viel weiteren Spalt zur Auslassung des Gases besitzt. Um möglichst viel Anhaltspunkte über den Werth dieser Brenner zu gewinnen und somit mannichfache Vergleiche zwischen ihnen anstellen zu können, wurde sowohl der Sparbrenner als solcher, als auch ein jeder der beiden Brenner, welche ihn zusammensetzen, für sich einer besonderen Prüfung bezüglich ihres Consums an Gas und der damit erzielten Helligkeit bei verschiedenem Drucke unterworfen. Zu den sämmtlichen Lichtmessungen wurde das Bunsen'sche Photometer angewendet, welches bekanntlich zu denjenigen gehört, die eine große Sicherheit und Genauigkeit gestatten. Denselben wurde die Flamme einer Wachskerze von 11 Zoll Länge, wovon 6 auf ein Pfund, zu Grunde gelegt. Die Höhe der Wachskerzenflamme betrug jedesmal genau 20 Linien. Nachdem auf der Minutenuhr der Verbrauch eines Brenners genau bestimmt war, wurde sogleich die Lichtmessung der Gasflamme vorgenommen. Die beiden, bezüglich ihrer Größe und der Beschaffenheit ihrer Spaltöffnungen sich wesentlich von einander unterscheidenden Brenner, welche den Sparbrenner zusammensetzen, werden im Verlauf der weiteren Betrachtung mit „kleiner und großer Brenner“ bezeichnet. Tabelle I.Nürnberger Sparbrenner Nr. 2. Brennersorte. DruckimHauptrohr. Druckin derBrennröhre. Verbrauchan Kubikfußenin der Stunde. Lichtstärke:Anzahl derWachskerzen v.11 Zoll Länge6er. ConsumproLichtstärke. Kleiner  Brennergroßer         „verbundene „ 17'''17'''17''' 11'''  9'''   11,5''' 4,25,53,5    5,215   10    0,8070,3660,350 Kleiner  Brennergroßer         „verbundene „ 18'''18'''18''' 11'''  9'''14''' 4,85,94,1   5,616,510,6 0,8570,3570,386 Kleiner  Brennergroßer         „verbundene „ 20'''20'''20''' 14'''11'''14''' 5,16,14,3   5,817   11,5 0,8790,3580,373 Tabelle II.Nürnberger Sparbrenner Nr. 3. Brennersorte. DruckimHauptrohr. Druckin derBrennröhre. Verbrauchan Kubikfußenin der Stunde. Lichtstärke:Anzahl derWachskerzen v.11 Zoll Länge6er. ConsumproLichtstärke. Kleiner  Brennergroßer         „verbundene „ 17'''17'''17''' 11'''  8'''13''' 4,26,23,9    8,123,114    0,5170,2680,278 Kleiner  Brennergroßer         „verbundene „ 18'''18'''18''' 11'''  8'''14''' 4,46,43,9   8,323,414    0,5300,2730,278 Kleiner  Brennergroßer         „verbundene „ 20'''20'''20''' 12'''  9'''14''' 4,87  4,4   8,523,615    0,5640,2960,293 Die Zahlen, welche in der letzten Colonne zur Rechten aufgeführt sind, drücken den relativen Verbrauch an Gas per Stunde aus, welcher unter Anwendung des betreffenden Brenners erforderlich ist, um die Helligkeit einer Wachskerzenflamme zu erzeugen. So sind also 0,350 Kubikfuß des Gases per Stunde bei Anwendung der beiden mit einander verbundenen Brenner und einem Druck von 17''' erforderlich, um die Helligkeit einer Wachskerzenflamme zu erzielen, während unter demselben Drucke bei Anwendung des großen Brenners 0,366 Kubikfuß Gas und bei Anwendung des kleinen Brenners 0,807 Kubikfuß Gas in der nämlichen Zeit gebraucht werden müssen, um die Helligkeit einer Wachskerzenflamme zu erlangen. Wenn demnach 0,350 Kubikfuß Gas, welche den beiden mit einander verbundenen Brennern entströmen, dieselbe Lichtstärke zu erzeugen im Stande sind, wie 0,366 Kubikfuß Gas, welche dem großen, und wie 0,807 Kubikfuß Gas, welche dem kleinen Brenner per Stunde unter dem nämlichen Druck entströmen, so müssen diese Zahlen, welche der Ausdruck für den Consum bei einem bestimmten Druck sind, auch den relativen Werth der Brenner bestimmen, welche hier in Betracht gezogen werden. So sind ferner bei einem Druck von 20''' 0,373 Kubikfuß Gas per Stunde erforderlich, wenn die Verbrennung desselben unter Anwendung der beiden mit einander verbundenen Brenner stattfindet, während bei dem nämlichen Drucke unter Anwendung des großen Brenners 0,358 Kubikfuß und unter Anwendung des kleinen Brenners 0,879 Kubikfuß Gas consumirt werden muß, um dieselbe Helligkeit einer Wachskerzenflamme zu erzielen. Dividirt man eine dieser Zahlen durch die andere, z.B. 0,366 durch 0,350, so drückt hier der Quotient = 1,045 die Menge des Gases aus, welche der große Brenner während einer bestimmten Zeit verbrauchen würde, wenn die beiden mit einander verbundenen Brenner während der nämlichen Zeit irgend ein Einheitsmaaß, z.B. 1 Kubikfuß, consumiren würden; denn 0,350 Kubikfuß Gas, welche während einer bestimmten Zeit aus den beiden mit einander verbundenen Brennern entlassen werden, entsprechen 0,366 Kubikfuß Gas, welche während der nämlichen Zeit dem großen Brenner entströmen. Wenn aber ein Kubikfuß Gas während einer bestimmten Zeit aus den beiden mit einander verbundenen Brennern austreten würde, so müßte während derselben Zeit 1,045 Kubikfuß Gas von dem großen Brenner verbraucht werden. Oder dividirt man z.B. 0,807 durch 0,350, so erhält man den Quotienten 2,305; dieser drückt die Menge des Gases aus, welche während einer gewissen Zeit dem kleinen Brenner entströmt, wenn die beiden mit einander verbundenen Brenner während der nämlichen Zeit 1 Kubikfuß consumiren. Denn 0,350 Kubikfuß, welche während einer gewissen Zeit aus den beiden mit einander verbundenen Brennern entströmen, entsprechen 0,807 Kubikfuß Gas, welche während der nämlichen Zeit dem kleinen Brenner entströmen. Wenn aber 1 Kubikfuß Gas in einer bestimmten Zeit von den beiden mit einander verbundenen Brennern verbraucht wird, so müssen auch für dieselbe Zeit 2,305 Kubikfuß des Gases von dem kleinen Brenner consumirt werden. Daher die Proportion: 0,350 : 0,366 = 1 : 1,045; 0,350 : 0,807 = 1 : 2,305. Man kann also im Allgemeinen sagen, daß wenn man eine dieser Zahlen durch die andere dividirt, die als Dividend auftretende Zahl zugleich in vorstehender Tabelle denjenigen Brenner bezeichnet, für welchen der Quotient den entsprechenden Gasconsum in Kubikfußen angibt, während die als Divisor auftretende Zahl in der Tabelle denjenigen Brenner bezeichnet, welcher während der nämlichen Zeit 1 Kubikfuß Gas verbraucht. Es müssen hiernach folgende Fälle berücksichtigt werden: A. Nürnberger Sparbrenner Nr. 2. Nr.                 a Nr.                  b Nr.                 c   1. 0,807 : 0,350 = 2,305;   7. 0,857 : 0,357 = 2,400; 13. 0,879 : 0,358 = 2,455;   2. 0,366 : 0,350 = 1,045;   8. 0,857 : 0,386 = 2,220; 14. 0,879 : 0,373 = 2,356;   3. 0,807 : 0,366 = 2,204;   9. 0,357 : 0,857 = 0,416; 15. 0,358 : 0,879 = 0,407;   4. 0,350 : 0,366 = 0,956; 10. 0,357 : 0,386 = 0,924; 16. 0,358 : 0,373 = 0,959;   5. 0,366 : 0,807 = 0,453; 11. 0,386 : 0,857 = 0,450; 17. 0,373 : 0,879 = 0,424;   6. 0,350 : 0,807 = 0,433; 12. 0,386 : 0,357 = 1,081; 18. 0,373 : 0,358 = 1,041. 17''' Druck 18''' Druck 20''' Druck B. Nürnberger Sparbrenner Nr. 3. Nr.                 a Nr.                 b Nr.                 c   1. 0,517 : 0,268 = 1,929;   7. 0,530 : 0,273 = 1,941; 13. 0,564 : 0,296 = 1,905;   2. 0,517 : 0,278 = 1,859;   8. 0,530 : 0,278 = 1,906; 14. 0,564 : 0,293 = 1,924;   3. 0,268 : 0,517 = 0,518;   9. 0,273 : 0,530 = 0,515; 15. 0,296 : 0,564 = 0,524;   4. 0,268 : 0,278 = 0,964; 10. 0,273 : 0,278 = 0,982; 16. 0,296 : 0,293 = 1,010;   5. 0,278 : 0,517 = 0,537; 11. 0,278 : 0,530 = 0,524; 17. 0,293 : 0,564 = 0,519;   6. 0,278 : 0,268 = 1,037; 12. 0,278 : 0,273 = 1,018; 18. 0,293 : 0,296 = 0,989. 17''' Druck 18''' Druck 20''' Druck Greifen wir zur Erläuterung einige Beispiele heraus. – Bei Nr. 4 sub B heißt es 0,268: 0,278 = 0,964. In der Tabelle II für Nürnberger Sparbrenner Nr. 3 finden wir für 0,268, welche Zahl hier als Dividend auftritt, in der ersten Colonne den großen Brenner; für 0,278, welche Zahl hier als Divisor erscheint, die beiden mit einander verbundenen Brenner. Der Quotient 0,964 drückt uns also diejenige Menge Gas in Kubikfußen aus, welche während einer bestimmten Zeit durch den großen Brenner gehen würde, wenn binnen derselben Zeit von den mit einander verbundenen Brennern 1 Kubikfuß Gas verbraucht würde. Bei Nr. 9 sub B heißt es: 0,273 : 0,530 = 0,515. In der Tabelle II finden wir für 0,273, welche Zahl als Dividend erscheint, in der ersten Colonne den großen Brenner; für 0,530 dagegen, welche Zahl hier als Divisor auftritt, den kleinen Brenner verzeichnet. Der Quotient 0,515 drückt demgemäß diejenige Menge Gas in Kubikfußen aus, welche während einer gewissen Zeit durch den großen Brenner hindurch gehen würde, wenn in derselben Zeit von dem kleinen Brenner 1 Kubikfuß Gas verbraucht wird. Die nachfolgende Tabelle gestattet sogleich einen Vergleich des relativen Effectes der Brenner für einen bestimmten Verbrauch an Gas, bezogen auf gleiche Lichtstärke und gleiche Brennzeit. Tabelle III. A. Nürnberger Sparbrenner Nr. 2. Art des Brenners. Druckim Hauptrohr. Verhalten des Consums bei gleicher Lichtstärkeund bei gleicher Brennzeit.   I. Kleiner Brenner    großer        „    verbundene „ 17''' 1,0000,4530,433 2,2041,0000,956 2,3051,0451,000  II. Kleiner Brenner    großer        „    verbundene „ 18''' 1,0000,4160,450 2,4001,0001,081 2,2200,9241,000 III. Kleiner Brenner     großer        „     verbundene „ 20''' 1,0000,4070,424 2,4551,0001,041 2,3560,9591,000 B. Nürnberger Sparbrenner Nr. 3. Art des Brenners. Druckim Hauptrohr. Verhalten des Consums bei gleicher Lichtstärkeund bei gleicher Brennzeit.   I. Kleiner Brenner    großer        „    verbundene „ 17''' 1,0000,5180,537 1,9291,0001,037 1,8590,9641,000  II. Kleiner Brenner    großer        „    verbundene „ 18''' 1,0000,5150,524 1,9411,0001,018 1,9060,9821,000 III. Kleiner Brenner     großer        „     verbundene „ 20''' 1,0000,5240,519 1,9051,0000,989 1,9241,0101,000 So drückt z.B. Nr. I sub A aus, daß bei einem Drucke von 17''' der kleine Brenner in einer bestimmten Zeit 1 Kubikfuß Gas consumirt, während der große Brenner nur 0,453 und die mit einander verbundenen Brenner nur 0,433 Kubikfuß Gas in der nämlichen Zeit verbrauchen würden, um denselben Lichteffect zu bewirken; ebenso, daß wenn z.B. der große Brenner während einer bestimmten Zeit 1 Kubikfuß Gas in Anspruch nehmen würde, der kleine Brenner 2,204 und die mit einander verbundenen Brenner nur 0,956 Kubikfuß in der nämlichen Zeit consumiren müßten, um denselben Lichteffect zu bedingen, oder endlich, daß wenn der kleine Brenner während einer bestimmten Zeit 2,305 Kubikfuß Gas verbraucht, von dem großen Brenner während derselben Zeit nur 1,045 und den mit einander verbundenen Brennern nur 1 Kubikfuß Gas consumirt würde, um denselben Lichteffect zu bewirken. Multiplicirt man die in vorstehender Tabelle aufgeführten Quotienten mit 100, indem man also das Komma um zwei Stellen von der Linken zur Rechten vorrückt, so werden die Producte den Gasverbrauch für die bezeichneten Brenner in Procenten ausdrücken. Man wird demgemäß den relativen Werth der hier in Betracht gezogenen Brenner bezüglich des in Procenten ausgedrückten Gasconsums, welchen sie für dieselbe Zeit, den nämlichen Druck und die gleiche Lichtstärke in Anspruch nehmen, gegenseitig vergleichen können und somit zugleich einen Ausdruck für die üblichen Vergleichszahlen gewinnen. Kehren wir zu den vorher angeführten Beispielen zurück. Multiplicirt man z.B. die in der ersten Colonne sub A Nr. I aufgeführten Quotienten mit 100, so erhält man die Zahlen 100 – 45,3 – 43,3; diese drücken also aus, daß man unter einem Drucke von 17''' bei Anwendung des kleinen Brenners 100 Kubikfuß Gas verbrauchen müßte, wenn während der nämlichen Zeit nur 45,3 Kubikfuß von dem großen und 43,3 Kubikfuß von den mit einander verbundenen Brennern verbraucht würden, um denselben Lichteffect zu erreichen. Multiplicirt man die in der letzten Colonne sub A Nr. I aufgeführten Quotienten mit 100, so erhält man die Zahlen 230,5 – 104,5 – 100,0. Diese Zahlen deuten demgemäß an, daß wenn unter einem Drucke von 17''' in einer bestimmten Zeit 100 Kubikfuß Gas durch die mit einander verbundenen Brenner consumirt werden, durch den großen Brenner während der nämlichen Zeit 104,5 Kubikfuß und durch den kleinen Brenner 230,4 Kubikfuß verbraucht werden müßten, um dieselbe Helligkeit zu erlangen. Wollte man umgekehrt wissen, wie viel Gas z.B. die mit einander verbundenen Brenner bei einem Drucke von 20'''consumiren, wenn der kleine Brenner zur Erzielung der nämlichen Lichtstärke bei demselben Drucke und während der nämlichen Zeit 100 Kubikfuß Gas verbraucht, so hat man nur nöthig in der vorn aufgeführten Tabelle zunächst den Druck von 20''' und unter dieser Abtheilung „kleiner Brenner mit der Zahl 1,000“, alsdann in der nämlichen Colonne für „verbundene Brenner“ den Quotienten aufzusuchen, welcher hier durch 0,424 ausgedrückt ist, und endlich das Komma um zwei Stellen nach rechts zu rücken. Aus diesen Betrachtungen ergibt sich denn auch leicht, welchem Brenner man bei ihrem gegenseitigen Vergleich den größten Nutzeffect beilegen muß. Vergleicht man den Werth der hier in Betracht gezogenen Brenner bezüglich des in Procenten ausgedrückten Gasconsums, den sie bei demselben Drucke in der nämlichen Zeit für dieselbe Lichtstärke in Anspruch nehmen, so erhält man Tabelle IV. Nummer. Bei Anwendung Verlust oder Gewinn an Gas in Procentenausgedruckt bei einem Druck von: der einen Art desBrenners. statt der anderenArt desselben 17''' 18''' 20''' A. Nürnberger Sparbrenner Nr. 2.   1 des kleinen Bren. statt der verbund. 130 Proc. Verlust 122 Proc. Verl. 135 Proc. Verl.   2 des großen    „   „    der       „     4    „         „     8    „    Gew.     5    „     Gew.   3 des kleinen    „   „    des großen 120    „         „ 140    „     Verl. 145    „     Verl.   4 der verbund.   „   „    des großen     5    „    Gewinn     8    „        „     4    „        „   5 des großen    „   „    des kleinen   55    „         „   59    „     Gew.   60    „     Gew.   6 der verbund.   „   „    des kleinen   57    „         „   55    „        „   58    „        „ B. Nürnberger Sparbrenner Nr. 3.   7 des kleinen Bren. statt des großen 92 Proc. Verlust 94 Proc. Verl. 96 Proc. Verl.   8   „       „       „   „    der verbund. 85    „         „ 90    „       „ 92    „       „   9 des großen   „   „    des kleinen 49    „     Gewinn 49    „     Gew. 48    „     Gew. 10   „       „       „   „    der verbund.   4    „         „   2    „       „   1    „     Verl. 11 der verbund. „   „    des kleinen 47    „         „ 48    „       „ 49    „     Gew. 12   „       „       „   „    des großen   3    „     Verlust   1    „     Verl.   2    „       „ Es ist nicht zu verkennen, daß, da die Erfahrung gelehrt hat, daß bei erhöhtem Druck ein Mehraufwand an Gas, mithin für den Consumenten ein Verlust eintritt, die sub 1, 5 und 11 sich ergebenden Resultate in dieser Beziehung etwas abweichen, allein ich habe dieselben hier unverändert so wieder gegeben, wie sie durch die Versuche wahrgenommen worden. Aus diesen Betrachtungen ergibt sich im Allgemeinen: 1) Würde man einen kleinen Brenner anwenden, wie derjenige ist, welcher einen Bestandtheil der Nürnberger Sparbrenner ausmacht, so würde man einen bei weitem bedeutenderen Aufwand an Gas bedürfen als der ist den man unter demselben Druck und während der nämlichen Zeit zur Erzielung des nämlichen Lichteffectes bei Anwendung der beiden mit einanderverbundenen oder des großen Brenners bedarf. 2) Wendet man einen großen Brenner an, wie derjenige, welcher einen Bestandtheil der Nürnberger Sparbrenner ausmacht, so wird sich nahezu der Gasverbrauch ziemlich gleich mit demjenigen stellen, den man unter demselben Drucke und während der nämlichen Zeit zur Erzielung des nämlichen Lichteffectes bei Anwendung der beiden mit einander verbundenen Brenner bedarf. 3) Wendet man dagegen die beiden mit einander zu einem sogenannten Sparbrenner verbundenen Brenner an, so wird man einen bei weitem geringeren Aufwand an Gas bedürfen als der ist, den man unter demselben Drucke und während der nämlichen Zeit zur Erreichung des nämlichen Lichteffectes bei Anwendung des kleinen Brenners bedarf. Vergleichen wir schließlich noch mit diesen Resultaten die in Tabelle I und II verzeichneten directen Ergebnisse des Versuchs, so wird auch hier im Allgemeinen dasselbe bestätigt, was aus der vorhergehenden Tabelle hinsichtlich des Werthes der Brenner bezüglich des in Procenten ausgedrückten Gasconsums für dieselbe Zeit und die nämliche Lichtstärke gefolgert worden ist. Wir finden in Tabelle I, daß die mit einander verbundenen Brenner bei einem Drucke von 17''' und bei einem Consum von 3,5 Kubikfuß per Stunde eine Helligkeit von 10 Wachskerzen erzeugen, während der kleine Brenner bei einem Consum von 4,2 Kubikfuß per Stunde nur die Helligkeit von 5,2 Wachskerzen zu erzielen vermag, indem zugleich der Druck des aus der Gasuhr in die Brennerröhre austretenden Gases für die mit einander verbundenen Brenner 11,5''' und für den kleinen Brenner 11''' beträgt. Ferner, daß der große Brenner bei einem Consum von 5,5 Kubikfuß per Stunde, die Helligkeit von 15 Wachskerzen erzeugt, während die mit einander verbundenen Brenner bei einem Consum von 3,5 Kubikfuß per Stunde die Helligkeit von 10 Wachskerzen bewirken, indem zugleich der Druck des aus der Gasuhr in die Brennerröhre austretenden Gases für den ersteren 11''' und für die letzteren 13''' beträgt, und weiter: daß die Flamme des kleinen Brenners bei einem Consum von 4,2 Kubikfuß per Stunde die Helligkeit von 5,2 Wachskerzen erzeugt, während der große Brenner bei einem Consum von 5,5 Kubikfuß per Stunde die Helligkeit von 15 Wachskerzen bewirkt, indem zugleich der Druck des aus der Gasuhr in die Brennerröhre ausströmenden Gases für den ersteren 11''' und für den letzteren 9''' beträgt. Aehnliche Resultate finden sich in derselben Tabelle für den Druck von 18''' und 20''' sowie bei der Tabelle II. Auch hier tritt der Nutzeffect, welchen einzelne Brenner bei ihrer gegenseitigen Vergleichung gewähren, scharf und in eclatanter Weise hervor. Wir gelangen durch diese Vergleiche zu denselben allgemeinen Ergebnissen, welche bereits vorher ausgesprochen worden waren, nämlich: 1) Daß der kleine Brenner wie derjenige welcher einen Bestandtheil der sogenannten Nürnberger Sparbrenner ausmacht, zur Erzeugung der nämlichen Lichtstärke einen verhältnißmäßig größeren Consum in Anspruch nimmt als der, den anderen Bestandtheil des Sparbrenners ausmachende große Brenner. 2) Daß derselbe kleine Brenner bei einem größeren Gasconsum eine geringere Helligkeit erzeugt als die beiden zu einem sogenannten „Sparbrenner“ mit einander verbundenen Brenner, welche bei einem geringeren Consum für dasselbe Zeitmaaß eine bei weitem größere Lichtstärke bewirken. 3) Daß der große Brenner wie derjenige ist, welcher einen Bestandtheil der sogenannten Nürnberger Sparbrenner ausmacht, zur Erzeugung der nämlichen Lichtstärke während derselben Zeit nahezu dieselbe Quantität Gas in Anspruch nimmt, welche die beiden zu einem Sparbrenner verbundenen Brenner erfordern. Die mit Nr. 2 und 3 bezeichneten sogenannten Nürnberger Sparbrenner sind demgemäß unbestreitbar solchen Brennern vorzuziehen, die bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre einen Consum zwischen 4 und 5 Kubikfuß per Stunde nicht überschreiten, indem erstere alsdann – wie dieß evident aus der Tabelle II und III hervorgeht, – bei einem stets geringeren Verbrauch an Gas beinahe die doppelte Lichtstärke gegenüber den letzteren erzeugen. Sie sind dagegen nahezu ziemlich gleichwertig mit solchen Brennern, deren Consum an Gas bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre mindestens 5,5 Kubikfuß per Stunde beträgt, aber durch den Hahnen in der Brennerröhre auf einen, dem Sparbrenner zugehörigen niederen Consum regulirt worden ist. Sie werden aber – obwohl hierüber von mir nähere Versuche nicht angestellt worden sind, – von denjenigen Brennern übertroffen, welche bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre 10 und mehr Kubikfuß verbrauchen, wenn dieser Consum durch den Hahnen der Brennerröhre auf einen, dem Sparbrenner zukommenden, niederen Consum regulirt wird, da von mir in meiner früheren Abhandlung über Prüfung der Gasbrenner durch Versuche festgestellt wurde, daß z.B. ein Brenner, welcher bei völlig geöffnetem Hahnen 10,8 Kubikfuß Gas per Stunde verbraucht und dabei eine Lichtstärke von 31 Wachskerzen erzeugt, wenn dessen Consum auf 4,5 Kubikfuß per Stunde durch Regulirung des Hahnens herabgestellt wird, alsdann die Helligkeit von 11,5 Wachskerzen bedingt, während ein Brenner, welcher bei völlig geöffnetem Hahnen 4,5 Kubikfuß Gas verbraucht, die Helligkeit von nur 6 Wachskerzen erzeugt. Da aber in den wenigsten Fällen der Consument es versteht, die Güte eines Brenners dem äußeren Ansehen nach zu beurtheilen, dieses auch von den verschiedensten Bedingungen und Umständen abhängig ist; da ferner es dem Konsumenten überlassen bleiben müßte, diejenigen Brenner auszuwählen, die bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre einen größeren Gasconsum in Anspruch nehmen und durch richtiges Reguliren des Hahnens auf einen niedrigeren Verbrauch gebracht, alsdann eine größere Helligkeit bedingen, als diejenigen, welche bei völlig geöffnetem Hahnen denselben niedrigeren Verbrauch an Gas erfordern, aber eine geringere Helligkeit erzeugen, so verdienen in Rücksicht aller dieser Umstände die Sparbrenner unbedingt den Vorzug, es sey denn, daß man beabsichtige mit einem größeren Aufwand an Gas auch eine größere Helligkeit zu erzielen als die ist, welche überhaupt durch die Sparbrenner erreicht werden kann. Für den Consumenten ist aber der Nutzen, den die Sparbrenner gewähren, hauptsächlich darin begründet, daß der kleinere Brenner als solcher bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre eine sichere Bedingung abgibt dafür, daß aus demselben wegen der sehr schmalen Beschaffenheit seines Spaltes, stets nur eine verhältnißmäßig geringere Menge Gas ausströmt, indem derselbe gleichsam als schützendes Ventil wirkt, während das Gas alsdann der bei weitem größeren Spaltöffnung des äußeren Brenners entströmt, wodurch die Helligkeit der Flamme beinahe noch einmal so kräftig wird als die seyn würde, wenn dieselbe Menge des Gases in dem kleinen Brenner verbrannt worden wäre. Der Werth dieser Sparbrenner wird aber gerade in letzter Beziehung noch um ein Bedeutendes erhöht, indem die Versuche evident beweisen, daß die Menge des Gases, welche der kleine Brenner bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre entläßt, sobald dieser mit dem ihm zugehörigen größeren Brenner zum Sparbrenner verbunden ist, nicht unerheblich vermindert wird. Wenn nun auch andererseits der Druck, mit welchem das Gas aus der Gasuhr in die Brennerröhre eintritt, für den kleineren Brenner im Durchschnitt kleiner ist, als wenn dieser mit dem ihm zugehörigen größeren Brenner zum Sparbrenner verbunden ist, so wird dennoch, wie kurz vorher erwähnt, vom Sparbrenner selbst eine geringere Menge Gas consumirt als der kleine Brenner für sich beansprucht. Die Qualität dieser Sparbrenner selbst ist natürlich wieder davon abhängig, in welchem Verhältniß der Gasconsum des inneren kleinen Brenners zu dem des äußeren größeren Brenners steht, und ob das gewählte Verhältniß zwischen beiden den Ergebnissen der hierüber angestellten Beobachtungen bestmöglich entspricht. Es bleibt nun zunächst noch die Frage zu erörtern woher es kommt, daß, wenn z.B. der kleine Brenner 4,2 Kubikfuß per Stunde verbraucht und hierbei eine Helligkeit von 8,1 Wachskerzen erzeugt, indem derselbe mit dem ihm zugehörigen größeren Brenner verbunden wird, dann nur 3,9 Kubikfuß Gas per Stunde consumirt, aber dabei auf eine Helligkeit von 14 Wachskerzen gesteigert wird. Der Grund hiervon liegt, wie ich dieß bereits in der früheren, in diesem Journal veröffentlichten Abhandlung durch vielfache Versuche ausführlich bewiesen, hauptsächlich darin, daß das Gas mit dem in der Brennerröhre obwaltenden Drucke zunächst in den kleinen Brenner eintritt, hier gezwungen wird, durch den feinen Spalt desselben schon an und für sich unter vermindertem Drucke auszutreten, der noch um ein Bedeutenderes herabgestimmt wird, indem das aus demselben austretende Gas sich zunächst in der Hülse ansammelt, welche beide Brenner umgibt und nun, weil verhältnißmäßig weniger Gas in diesem Raume vorhanden ist, dem weiteren Spalt des oberen Brenners unter noch schwächerem Drucke entströmen muß. Daß diese Erscheinung in der That ihren Grund in den angeführten Ursachen findet, läßt sich durch folgenden Versuch beweisen. Bohrt man nämlich in die Mitte der äußeren Hülse, welche die beiden Brenner mit einander verbindet, eine mäßig große Oeffnung, auf welche man ein kleines Bleirohr von denselben Dimensionen luftdicht auflöthet und verbindet mit demselben ein Manometer, das wir der Kürze wegen Seitenmanometer nennen wollen, so ergeben sich folgende Resultate: Tabelle V. Druck in derHauptröhre. Druck, mit welchem dasGas aus der Brennröhre inden Gasbrenner einströmt. Druck in demSeitenmanometer. A. Nürnberger Sparbrenner Nr. 2. 17'''    11,5''' 4,5''' 18''' 14''' 5,2''' 20''' 14''' 5,6''' B. Nürnberger Sparbrenner Nr.  3. 17''' 13''' 4'''   18''' 14''' 4,5''' 20''' 14''' 5'''   Aus dieser kleinen Zusammenstellung ergibt sich, daß wenn z.B. der Druck des Gases in den Hauptröhren 17''' beträgt, der in der Brennerröhre, nach dem Austritt desselben aus der Gasuhr und mithin beim Eintritt in den Sparbrenner 11''' und der in dem Seitenmanometer nur 4,5''' beträgt, woraus geschlossen werden muß, daß der Druck des Gases vor seinem Austritt aus der oberen Oeffnung des Sparbrenners nur 4,5''' beträgt. Ganz dieselben Resultate lassen sich, als Beweis für ihre Richtigkeit, noch auf eine andere Weise erhalten, die gewissermaßen erst zu einer recht klaren Vorstellung über den eigentlichen Zweck eines Sparbrenners führt. Nach Tabelle II verbrauchen die mit einander zu einem Sparbrenner verbundenen Brenner bei einem Druck von 17''' im Hauptrohr, 3,9 Kubikfuß Gas per Stunde und erzeugen dabei eine Helligkeit von 14 Wachskerzen, während der Druck in der Brennerröhre 11''' beträgt. Der dazu gehörige große Brenner dagegen verbraucht bei dem nämlichen Drucke im Hauptrohr 6,2 Kubikfuß. Wird nun der Consum des großen Brenners durch Regulirung des Hahnens in der Brennerröhre auf den der mit einander verbundenen Brenner, also auf 3,9 Kubikfuß herabgestimmt, so findet man, daß der Druck in der Brennerröhre, übereinstimmend mit dem in obiger Tabelle angeführten, 4,5''' beträgt, während die Lichtstärke ganz dieselbe geblieben ist, was zugleich einen schlagenden Beweis dafür abgibt: 1) daß wenn unter gleichen Bedingungen die nämliche Menge Gas in derselben Zeit zur Verbrennung kommt, auch der gleiche Lichteffect erzielt wird; 2) daß der Consum von jedem Consumenten selbst durch richtiges Reguliren des Hahnens in der Brennerröhre in ein günstiges Verhältniß zur Beleuchtung gesetzt werden kann, da dieses aber in den allerseltensten Fällen geschieht, sich natürlich der Consument den größeren Gasverbrauch selbst zuzuschreiben hat, und daß 3) mithin der Sparbrenner in seiner Einrichtung weiter nichts bezweckt, als daß er die vom Consumenten vernachlässigte richtige Regulirung des Gasverbrauchs für die günstigste Lichtstärke des angewandten Brenners übernimmt, so daß er gleichsam als permanenter Regulator für den Verbrauch einer gewissen Menge Gas auftritt, bei welchem zugleich die günstigste Helligkeit erzeugt wird. Ebenso ergeben sich übereinstimmende Resultate mit den, in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Ergebnissen bezüglich des im Seitenmanometer angezeigten Druckes, wenn der nämliche Versuch bei einem im Hauptrohr statthabenden Drucke von 18''' und 20''' wiederholt wird. Der Patentbrenner von J. Brönner in Frankfurt a. M. Die Brönner'schen Patentbrenner sind ganz von Speckstein und bestehen im Wesentlichen aus zwei Theilen. Der untere Theil, welcher der Brennerröhre einverleibt wird, ist ein kleines etwa 1 Zoll langes Cylinderchen, dessen Durchmesser nach der Mitte hin sich unbedeutend erweitert, nach oben hin aber wieder verengt, so daß der Durchmesser der unteren Kreisfläche gleich kommt dem Durchmesser der oberen. In dem Boden dieses Cylinderchens befinden sich dicht neben einander zwei Oeffnungen, die etwa die Stärke eines Nadelstiches haben und innerhalb desselben mit etwas Baumwolle bedeckt sind, welche durch ein Schrotkorn niedergedrückt wird. Der offene Theil dieses Cylinders ist in die Oeffnung des eigentlichen Brenners eingesteckt, der einen ziemlich weiten und bis in die Mitte des Kopfes herabgehenden Spalt besitzt, während der untere mit den beiden nadelstichförmigen Oeffnungen in der Brennerröhre befestigt wird. Während also das Gas bei den vorher beschriebenen Nürnberger Sparbrennern durch die ungewöhnlich enge Spaltöffnung eines Schnittbrenners zunächst in die Hülse eintritt, welche den oberen, mit einer verhältnißmäßig viel größeren Spaltöffnung versehenen Schnittbrenner mit dem ersteren verbindet und von da durch die Oeffnung des letzteren entströmt, tritt das Gas bei den Brönner'schen Patentbrennern durch die am Boden des unteren Theiles desselben befindlichen nadelstichförmigen Oeffnungen ein, und gelangt von da ab zunächst in den, zwischen den unteren nadelstichförmigen Oeffnungen und der oberen weiteren Spaltöffnung befindlichen Zwischenraum, von wo aus es durch die letztere entweicht. Da die Einrichtung dieser Brenner sich auf dieselben Principien zurückführen läßt, welche den vorher beschriebenen Nürnberger Patentbrennern zu Grunde liegen, so erscheint es vollständig überflüssig noch einmal in ausführlicher Weise die Grundsätze zu besprechen, auf welchen der Nutzeffect derselben beruht. Da ferner, wenn man den oberen Theil dieser Brenner entfernt und in dem unteren Theil allein das ausströmende Gas verbrennt, eine stark auflodernde, wenig leuchtende Flamme erzeugt wird, so war hierdurch die Möglichkeit aufgehoben, vergleichende Untersuchungen anzustellen, welche – wie dieß ausführlich bei den Nürnberger Sparbrennern geschehen – die Beziehungen nachweisen, die sich bezüglich des Druckes beim Eintritt des Gases in den unteren und beim Austreten desselben in den oberen Theil ergeben. Wir lassen daher hier die Resultate folgen, wie sie sich direct aus der Beobachtung ergeben. Tabelle VI. Brönner's Patentbrenner. Druckim Hauptrohr. Druckin der Brennerröhre. Verbrauchan Kubikfußen inder Stunde. Lichtstärke:Anzahl der Wachskerzenvon 11 Zoll Länge. 6er. 17'''    11,5''' 4,2 15   18''' 13''' 4,4 16   20''' 14''' 4,7 16,5 Ein Blick auf diese Tabelle gewährt sogleich die Ueberzeugung, daß das Resultat ein sehr günstiges genannt werden muß, da die Erfahrung und die Ergebnisse der vorhergehenden Untersuchungen festgestellt haben, daß ein Brenner, der bei völlig geöffnetem Hahnen der Brennerröhre an und für sich 4,2 oder 4,4 oder 4,7 Kubikfuß Gas unter dem angegebenen Druck verbrauchen würde, gewiß nicht eine Helligkeit von beziehungsweise 15, 16 und 16,5 Wachskerzen zu erzeugen im Stande wäre, indem, wie uns die Resultate bezüglich des, einen Bestandtheil der Nürnberger Sparbrenner ausmachenden kleinen Schnittbrenners lehren, bei einem gleichfallsigen Verbrauch von 4,2 Kubikfuß Gas nur die Helligkeit von 5,2 Wachskerzen erzielt wird. Die Brönner'schen Patentbrenner bieten daher dem Consumenten ganz dieselben Vortheile, die in ausführlicher Weise vorhin bezüglich der Nürnberger Sparbrenner besprochen worden, und die hier nochmals zu erörtern völlig überflüssig erscheint. Die Küp'schen Patentbrenner. Dieselben bestehen gleichfalls aus zwei Theilen. Der eigentliche Brenner ist ein, mit einer sehr feinen Spaltöffnung versehener Schnittbrenner, an welchem sich unterhalb des Kopfes mehrere Schraubenwindungen befinden, welche mit den, an der inneren Wandung einer aus Messing gefertigten cylindrischen Hülse angebrachten Schraubenwindungen correspondiren, so daß der kleine messingene Cylinder mit Leichtigkeit an dem auf der Brennerröhre befestigten Brenner auf- und niedergeschraubt werden kann, in der Art, daß beim Niederschrauben des Cylinders der Kopf des Brenners vollständig über dem Cylinder herausragen kann, beim Aufschrauben desselben aber der Kopf des Brenners theilweise oder ganz von der Hülse umschlossen wird. Ist die Hülse hinunter geschraubt, überragt also der Kopf des Brenners die erstere, und entzündet man das, dem letzteren entströmende Gas, so verbrennt dasselbe mit einer Helligkeit, welche dem Brenner als solchem im Verhältniß des Consums an Gas zukommt; schraubt man aber bei fortbrennender Flamme die Hülse allmählich hinauf, so daß der Kopf des Brenners theilweise von ersterer umschlossen wird, so bemerkt man in evidenter Weise, daß die Helligkeit der Flamme außerordentlich gesteigert wird, und es läßt sich leicht mit gewöhnlichem Auge der Punkt finden, an welchem die Flamme die größte Helligkeit erreicht hat. Es folgen hier die Ergebnisse der Beobachtung bei niedergeschraubtem, und für die durch das Auge bestimmte größte Helligkeit der Flamme bei dem in die Höhe geschraubten Cylinder. Tabelle VII. Bei herunter oderhinauf geschraubtemCylinder. DruckimHauptrohr. Druckin derBrennerröhre. Verbrauchan Kubikfußenin der Stunde. Lichtstärke:Anzahl derWachskerzen v.11 Zoll Länge.6er. ConsumproLichtstärke. Küp'sche Patentbrenner Nr. 6. Herunter geschraubthinauf              „ 13'''13'''    7,5'''   7,5''' 4,14,1     7,115 Herunter geschraubthinauf              „ 17'''17''' 10'''10''' 5,55,5     8,118 0,305 Herunter geschraubthinauf              „ 20'''20''' 12'''12''' 5,55,5     7,721 0,260 Küp'sche Patentbrenner Nr. 5. Herunter geschraubthinauf              „ 13'''13'''  8''' 8''' 44     5,613 Herunter geschraubthinauf              „ 17'''17''' 11'''11''' 4,64,6   5,814,5 0,318 Herunter geschraubthinauf              „ 18'''18''' 12'''12''' 4,64,6   5,814,5 0,318 Aus diesen Resultaten ergibt sich: 1) Daß für den nämlichen Druck sowohl bei hinunter als auch in die Höhe geschraubtem Cylinder der Consum an Gas stets der nämliche bleibt, indem beim Auf- und Niederschrauben keinerlei Bedingung eintreten kann, durch welche der Verbrauch an Gas verändert wird. 2) Daß z.B. die mit Nr. 5 bezeichnete Brennersorte, wenn der Cylinder niedergeschraubt ist, bei einem Druck von 13''' 4 Kubikfuß Gas verbraucht und dabei eine Helligkeit von 5,6 Wachskerzen erzeugt, daß aber, wenn der Cylinder bis zu dem Punkte in die Höhe geschraubt ist, welcher die günstigste Lichtstärke erkennen läßt, bei dem gleichen Verbrauch an Gas die Helligkeit auf 13 Wachskerzen gesteigert wird. Dividirt man, wie wir es vorher gethan, auch hier den Consum durch die Lichtstärke, so erhält man den Consum an Gas für eine Wachskerze unter demselben Drucke und für das gleiche Zeitmaaß, durch folgende Zahlen repräsentirt. Für Küp'sche Patentbrenner Nr. 6. Bei einem Druck von 17''' = 0,305. Bei einem Druck von 18''' = 0,260 Für Küp'sche Patentbrenner Nr. 5. Bei einem Druck von 17''' = 0,318. Bei einem Druck von 18''' = 0,318. Vergleicht man diese Zahlen mit dem Quotienten der beiden mit einander zu einem sogenannten Nürnberger Sparbrenner verbundenen Brenner, so findet man, daß bei einem Druck von 20''' der für den Nürnberger Sparbrenner Nr. 3 berechnete Quotient sich verhält zu dem des Küp'schen Brenners Nr. 6 wie 0,293 : 0,260. Ebenso, daß der Quotient für den Nürnberger Sparbrenner Nr. 2 bei einem Druck von 17''' sich verhält zu dem des Küp'schen Brenners Nr. 6 wie 0,350 zu 0,305 und bei einem Druck von 18''' wie 0,386: 0,318, was für die hier angeführten Fälle den Beweis liefert, daß der Küp'sche Brenner – zur Erzielung gleichen Lichteffectes verhältnißmäßig weniger Gas während der nämlichen Zeit consumirt als die Nürnberger Sparbrenner. Im Allgemeinen aber bedingt die Wahl der Schnittbrenner bei den Küp'schen Brennern eine verhältnißmäßig größere Consumtion an Gas, als für den Nürnberger Sparbrenner unter dem nämlichen Druck in Anspruch genommen wird; dagegen liefern erstere auch eine diesem Mehrverbrauch an Gas entsprechende größere Helligkeit. Ich glaube in Anbetracht der angeführten Thatsachen, wohl nicht zu irren, wenn ich hier die Ansicht ausspreche, daß die sogenannten Nürnberger Sparbrenner und nicht minder die Brönner'schen und Küp'schen Patentbrenner, welche den zum Zweck dieser Abhandlung angestellten Versuchen zu Grunde gelegt wurden, in der That vollen Anspruch auf das ihnen beigelegte Prädicat als „Sparbrenner“ besitzen, ohne dadurch anderen Erzeugnissen, die ich nicht näher geprüft, bezüglich ihrer Güte zu nahe treten zu wollen. Darmstadt, den 14. Mai 1866.