Titel: Vorrichtung zum Durchrättern des Sandes; von Fournier, Constructeur in Paris.
Fundstelle: Band 184, Jahrgang 1867, Nr. CVII., S. 483
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CVII. Vorrichtung zum Durchrättern des Sandes; von Fournier, Constructeur in Paris. Aus Armengaud's Génie industriel, März 1867, S. 130. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Fournier's Vorrichtung zum Durchrättern des Sandes. Der im Nachstehenden beschriebene Apparat ersetzt mit Vortheil die Durchwürfe, welche bisher zum Durchrättern oder Durchsieben des zur Anfertigung von Mörteln, Betons etc. bestimmten Sandes und Kieses benutzt wurden. Fig. 20 stellt einen Querschnitt und Fig. 21 eine Ansicht von der Vorderseite dieses Rätters dar. Den Haupttheil bildet ein geneigter Trog A, der aus zwei, an ihrer unteren Fläche durch Querstücke a, a verbundenen Seitentheilen besteht. Zwischen den Querstücken liegt der Rahmen B, welcher ein Drahtnetz oder einen Siebboden m einfaßt, dessen Maschen je nach der zu verrichtenden Arbeit enger oder weiter sind. Dieser Rahmen ruht auf zwei Querstücken b, b' und ist mittelst Holzschrauben an den Seitenwänden des Troges befestigt. Der Trog selbst ruht hinten auf den beiden Füßen C, C, und vorn auf einem viel längeren Fuße C'. Diese drei Füße sind um die Drehpunkte d, d' beweglich; die beiden hinteren werden durch die Haken e in verticaler Richtung festgehalten; der mit einem Gelenke versehene vordere Fuß C' ist an seinem unteren Ende mit einer eisernen Spitze beschlagen, die in den Boden eindringt und mittelst welcher man dem Apparate eine der gewünschten Beschleunigung der Arbeit entsprechende, stärker oder schwächer geneigte Stellung zu geben im Stande ist. Dieser eine Fuß C' ertheilt dem Apparate zwar eine geringere Stabilität, die Vorrichtung hat jedoch eine hinlängliche Basis, um nicht zu fallen; zu einem guten Gange der Arbeit sind aber schwache Oscillationen durch Erschütterung des Sandes im Rumpfe erforderlich. Der Trog endet an seinem oberen Theile mit dem Rumpfe E, welcher mittelst der Haken f, f' mit ihm verbunden wird. An der äußeren Wand dieses Rumpfes ist ein Cylinder H angebracht, welcher eine auf einer Achse befestigte Spiralfeder enthält und an dessen einem Ende der unten gabelförmige Bügel h sitzt; letzterer ist an seinem oberen Ende gekröpft, um nicht mit dem Fuße C' in hinderliche Berührung zu kommen. An derselben Wand, aber im Inneren des Rumpfes, ist mittelst eines Gelenkes das bewegliche Bret G befestigt, welches durch die Stütze l unter einem bestimmten Winkel festgehalten wird; diese Stütze läuft an ihrem unteren Ende in eine Gabel n aus, welche auf dem Bügel h aufliegt. Dieser Bügel ist mit mehreren Löchern versehen, um auf ihm die gleichfalls durchlöcherte Gabel der Stütze l mittelst eines eingesteckten Bolzens festhalten und derselben und mit ihr dem Brete G eine stärkere oder schwächere Neigung geben zu können. Das Sieben oder Rättern des Sandes geschieht mit diesem Apparate in folgender Weise. Der vor dem Apparate (also entgegengesetzt wie bei den gewöhnlichen Vorrichtungen) stehende Arbeiter wirft den Sand oder Kies schaufelweise in den Rumpf auf das Bret G; sobald eine oder zwei Schaufeln voll auf dem Brete liegen, dehnt sich in Folge dieser Belastung die in der Büchse H befindliche Feder aus, das Bret neigt sich tiefer, der Sand oder Kies rollt auf das Drahtnetz des Rahmens B, und seine feineren Theile fallen durch dasselbe hindurch. Sobald das Bret G leer geworden ist, richtet es sich in Folge der Elasticität der auf den Bügel h und durch diesen auf die Stütze l wirkenden Feder wieder auf. Die Gabel des Bügels h drückt, indem sie rasch wieder aufsteigt, gegen die unmittelbar unter dem Drahtnetze des Rahmens B befindliche Eisenstange P und ertheilt diesem Siebboden eine zitternde Bewegung, welche die in seinen Maschen steckenden Sandkörner zwingt durch dieselben hindurchzufallen, während die auf der Oberfläche des Drahtnetzes liegenden gröberen Körner durch diese Schwingungen genöthigt werden zu dem Fuße des Apparates hinabzurollen. An dieser Stelle steht ein Laufkarren, der die nicht durch das Sieb gegangenen Theile des Sandes etc. aufnimmt; diese fallen also unmittelbar in den Karren hinein, wodurch das Einschaufeln derselben unnöthig gemacht, die Arbeit somit abgekürzt wird. Die Feder H ist nur bei thonigem oder lettigem, fettem oder feuchtem Material nothwendig. Bei trockenem Sande kann auch das Bret G wegfallen; das in den Rumpf geworfene Material fällt unmittelbar auf das Drahtnetz und wird dadurch vollständig sortirt.

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Tab. VII