Titel: Ueber C. und E.Oesinger's aus getriebenem Kupfer angefertigte Wasserformen für Hohöfen.
Fundstelle: Band 184, Jahrgang 1867, Nr. CXI., S. 493
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CXI. Ueber C. und E.Oesinger's aus getriebenem Kupfer angefertigte Wasserformen für Hohöfen. Aus Armengaud's Génie industriel, März 1867, S. 127. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Ueber Oesinger's für Hohöfen. Die HHrn. C. und E. Oesinger in Straßburg lieferten auf die Pariser Ausstellung einige Producte ihrer Fabrik, welche in allen Arten von Windformen aus getriebenem Kupfer bestehen. Unter diesen Modellen dürften die Wasserformen für die mit heißer Gebläseluft betriebenen Hohöfen die Aufmerksamkeit des Eisenhüttenmannes vorzugsweise verdienen. Die früher ausschließlich angewendeten guß- oder schmiedeeisernen Formen zeigten besonders den Uebelstand, daß sich ihr Rüssel in Folge des Ansetzens von Schmelzmaterialien durch Nasenbildung leicht versetzte: ein Uebelstand, der bei Anwendung kupferner Formen ganz wegfällt. Die HHrn. Oesinger haben daher Formen zu construiren gesucht, welche aus einem Stücke geschmiedet und somit vor dem Entstehen undichter Stellen vollkommen geschützt sind; es ist ihnen dieß auch in der befriedigendsten Weise gelungen. Seit drei Jahren haben sie an verschiedene Hüttenwerke über 120 Stück solcher Formen geliefert und diese haben nicht zu einer einzigen Klage Veranlassung gegeben; im Gegentheil sind den Genannten von mehreren Seiten die günstigsten Urtheile über diese Apparate zugegangen. Von diesen theilen wir nachstehend zwei mit, welche sich über die gesammten, für einen so wichtigen Theil der Hohöfen wünschenswerthen Eigenschaften anerkennend aussprechen. Vom 1. September 1864. „Ihre Form ist jetzt neun und einen halben Monat lang, und zwar vom 15. August 1863 bis zum 29. Mai 1864, bei einem Ofen im Gebrauche gewesen, in welchem späthige, außerordentlich strengflüssige Erze verschmolzen werden; sie ist noch heute so gut als an dem Tage, an welchem sie eingelegt wurde. Sie hat also das Mögliche auf das Beste geleistet. Nie bildeten sich Ansätze an ihr, wie dieß bei den eisernen Formen der Fall ist, und immer war sie rein und blank.“ Vom 13. October 1866. „Die früher von Ihnen erhaltene Form wurde am 1. December 1865 eingelegt und bis jetzt ist noch nicht das Geringste an ihr vorgekommen. Unser lebhafter Wunsch ist, daß die Form, um deren Lieferung wir Sie heute ersuchen, von derselben Qualität seyn möge.“ Diese Formen sind, wie bereits angegeben und wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, aus einem einzigen Stücke getrieben und zwar auf eine Länge von 38 Centimetern; bei dieser Construction kann also nicht die geringste undichte Stelle entstehen. Formen, welche bis 90 Centimet. lang seyn müssen, werden durch einen Ansatz aus Kupfer oder Eisenblech a, a', Fig. 4, verlängert. Sie sind sämmtlich von conischer Form, und ein beweglicher Schlußring b, welcher die Beseitigung etwa vom Wasser gebildeter Incrustationen ermöglicht, verschließt sie an ihrem offenen weiteren Ende. Diese Formen sichern die Regelmäßigkeit des Ofenganges in fast absoluter Weise und haben noch den Vorzug, daß, wenn ihr Metallwerth, nachdem sie abgeworfen wurden, von den Anschaffungskosten abgezogen wird, letztere sich nur wenig höher stellen als bei den aus Schmiedeeisen bestehenden Formen.

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