Titel: Lloyd's Luft-Compressionsmaschine.
Fundstelle: Band 189, Jahrgang 1868, Nr. XC., S. 361
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XC. Lloyd's Luft-Compressionsmaschine. Nach dem Mechanics' Magazine, Februar 1868, S. 108. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Lloyd's Luft-Compressionsmaschine. Kein Hülfsmittel dürfte so geeignet seyn dem kleinen Fabrikanten oder Gewerbetreibenden eine beständig zur Verfügung stehende, von einem Centralpunkte ausgehende Kraftquelle zu bieten, wie die comprimirte Luft. Versuche, dieselbe als motorische Kraft zu benutzen und an entfernte Orte zu leiten, haben in letzterer Zeit zu vielfachen Verbesserungen der Compressionsmaschinen geführt. Eine solche wurde dem Hrn. J. G. Lloyd zu Blaina (bei Newport, Monmouthshire) für England patentirt und ihr Princip besteht darin, daß der Kolben der Luftpumpe eine dem zunehmenden Gegendrucke entsprechend abnehmende Geschwindigkeit erhält. Demnach ist die Geschwindigkeit am Anfange des Schubes, wo noch kein Gegendruck im Luftcylinder vorhanden ist, am größten, und sie nimmt allmählich ab bis zu dem Punkte wo vor dem Kolben der Druck des Regulators erreicht wird und die Luft durch die Ventile tritt. Von diesem Punkte an geht der Kolben mit gleichförmiger geringster Geschwindigkeit bis zum Ende seines Schubes. Zur Erreichung dieser ungleichförmigen Bewegung dient eine Uebersetzung mit unrunden Zahnrädern, deren Theilrisse die erforderliche Gestalt haben. In Figur 16 und 17 ist eine solche Verdichtungspumpe im Durchschnitt und Grundriß abgebildet; sie wird von einer an dem gleichen Gestelle befestigten Dampfmaschine betrieben, a ist der Dampfcylinder mit Kolben und Flügelstange; b die Schwungradwelle mit gekröpfter Kurbel, von welcher durch den Trieb C und das Stirnrad d die Welle e in rotirende Bewegung versetzt wird. Zwischen den Wellen e und f ist die Uebersetzung vermittelst der unrunden Zahnräder g und h (Fig. 18) hergestellt. Die entsprechende Form der Theilrisse dieser Räder gibt der Welle f die gewünschte Differential-Bewegung, deren Uebertragung nach der Kolbenstange m des liegenden Luftcylinders n durch die beiden Kurbeln i, i′, die Flügelstangen k, k′ und den Kreuzkopf 1 hergestellt ist. In dem vorliegenden Beispiele ist die Welle e durch die Dampfmaschine getrieben; sie kann jedoch von jeder anderen motorischen Kraft direct oder indirect in Bewegung gesetzt werden. Je höher die Spannung ist, welche man der Luft ertheilen will, desto vortheilhafter wird die Anwendung der Differential-Bewegung für den Betrieb seyn. G. M.

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