Titel: Ueber die Sprottauer Waschmaschine für Zeugdruckereien; von Dr. Anton Spirk in Prag.
Autor: Anton Spirk
Fundstelle: Band 192, Jahrgang 1869, Nr. C., S. 368
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C. Ueber die Sprottauer Waschmaschine für Zeugdruckereien; von Dr. Anton Spirk in Prag. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Spirk, über die Sprottauer Waschmaschine. Unter den Waschmaschinen welche in den Kattundruckereien verwendet werden, nimmt die hier zu besprechende nicht nur wegen ihrer vorzüglichen Leistung, sondern auch wegen der erforderlichen geringen Betriebsund Arbeitskraft sicherlich den ersten Rang ein. Auf dieser (in Fig. 11 und 12 dargestellten) Maschine ist die Waare nicht gespannt, sondern liegt lose in einem vorspringenden Wasserbehälter von 60 Meter Länge in 20 Spiralen neben einander. Das schmutzige Wasser fließt bei a Fig. 11 continuirlich ab. Die Stücke befinden sich im Wasserbehälter in einer nicht viel größeren Wassermenge als sie aufgesaugt zurückhalten. Auf dieser Maschine können per Stunde circa 7200 Meter Stoff gewaschen werden. Gefärbte Waare muß zur vollständigen Reinigung viermal durch die Maschine gehen; gechlorte und geseifte Waare läßt man nur einmal durch die Maschine gehen. Der gegenwärtig so beliebte Artikel „Chromorange“ geht bei allen Operationen einmal hindurch, indem man dabei mittelst der einen Schraube b, Fig. 12, auf der Seite des Ausganges die Druckwalze in die Höhe stellt, wornach die Farben nicht mehr abflecken. Auf dieselbe Art wäscht man gedruckte wollene und halbwollene Stoffe, sowie mit Dampffarben bedruckte Baumwollstoffe. Knoten und Verschlingungen der Waare kommen bei Anwendung dieser Maschine selten vor, weil dieselbe zum Stillstand kommt sobald sich solche zu bilden beginnen. Ein weiterer Vortheil dieser Maschine ist der, daß durch die beiden Schrauben b,b (Fig. 12) die obere Pressionswalze so genau gestellt werden kann, daß der Druck fast Null wird. Den Waschrädern ist diese Maschine in Bezug auf die Reinigung der Waare fast ebenbürtig, sie hat aber vor denselben den Vorzug, daß der feine Flaum der Waare nicht aufgerüttelt werden kann. Eine solche Waschmaschine ersetzt 4 bis 5 Waschräder; sie erfordert zur Bedienung 1 bis 2 Arbeiter und zum Betriebe höchstens 2 bis 2½ Pferdekräfte. Da bei derselben überdieß der Wasserverbrauch ein sehr geringer ist, so ist Es nicht unwahrscheinlich, daß sie binnen kurzer Zeit alle anderen jetzt gebräuchlichen Reinigungsmaschinen verdrängen wird. Waschmaschinen dieser Art liefert die Maschinenbau-Anstalt des Eisenhüttenwerkes „Wilhelmshütte“ bei Sprottau in Schlesien.Dasselbe Etablissement liefert Hochdruck-Beuchapparate nach dem System von Pendelburg oder Barlow in vorzüglicher Art; deßgleichen sehr praktische Färbekufen und Adzugsständer.

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