Titel: Maschine zum Conisch-Ausbohren von Guettier, Mechaniker in Paris.
Fundstelle: Band 193, Jahrgang 1869, Nr. IV., S. 10
Download: XML
IV. Maschine zum Conisch-Ausbohren von Guettier, Mechaniker in Paris. Nach Armengaud's Progrès de l'Industrie, vol. I, planches 31 et 32. Mit Abbildungen auf Tab. I. Guettier's Maschine zum Conisch-Ausbohren. Unter den interessanten Werkzeugmaschinen der letzten Welt-Ausstellung zu Paris befand sich Guettier's Maschine zum Conisch-Ausdrehen, welche in Fig. 11 bis 14 in 1/5 der natürlichen Größe abgebildet ist. Fig. 11 zeigt den Mittelschnitt, Fig. 12 den Grundriß, Fig. 13 die Ansicht von hinten und Fig. 14 das Detail der Lagerung des Räderwerkes für die allmähliche Verschiebung der Bohrspindel. Am rückwärtigen Ende der Maschine befindet sich die horizontale Welle A, welche von der Riemenscheibe ihre Drehung erhält und diese durch die Kegelräder a und b weiter fortsetzt. Das Rad b ist mit einer Ausladung c versehen, welche in eine Rinne der Gestellswand eingreift und dadurch das Rad gegen eine Verschiebung schützt. In Ausschnitten des Radkörpers b werden zwei Lagerringe d und d¹ für das Kugellager R der Bohrwelle g festgestellt (Fig. 13), welche die Fortsetzung der Leitspindel V bildet. An dem anderen Ende geht die Spindel V durch das zweite Kugellager e, welches die Spitze des Kegels bildet, den die Leitspindel beschreibt, wenn das Rad b gedreht wird. Die Basis dieses Kegels bildet der Kreis, welchen bei der Drehung die excentrisch im Radkörper b gelagerte Spindel g beschreibt; denn die Lagerhülse R ist mittelst Feder und Nuth mit der Bohrspindel verbunden. Es macht somit die Leitspindel V so viele Umdrehungen als das Rad b. Unmittelbar vor der Lagerstelle e befindet sich, für eine bestimmte Einstellung unverrückbar, das Stirnrad f fest auf der Hülse, welche bei der Verbindung mit Feder und Nuth die Verschiebung der Leitspindel gestattet, ohne jedoch die drehende Bewegung zu verlieren. f steht im Eingriff mit dem Rade F, auf dessen Achse noch das Rad h sitzt, welches die Drehung auf k überträgt. Die Nabe dieses Rades bildet die unverrückbare Mutter für die Schraube V, deren Verschiebung vom Rade k aus (bei entsprechender Wahl der Zähnezahlen der Räder) das allmähliche Weiterschreiten des Messers oder der Schneide O bewerkstelligt. Der auszudrehende Gegenstand P wird zwischen den beiden Klemmfuttern G und G' gehalten; das Futter G ist fest am Maschinengestell, während das zweite G' nach Bedürfniß längs den Leitstangen T und T¹ und damit auch das Lager e und das Räderwerk verschoben werden können, vorausgesetzt daß im nöthigen Falle die Mutter des Rades k vom Handrädchen aus zurückgeschoben wird. Zur Feststellung des Futters G¹ und der damit verbundenen Theile dienen die Klemmschrauben an den Gleitstücken, durch welche die Stellschrauben m und m' zur genauen Einstellung durchgehen (Fig. 12). Da das Lager e die Spitze der von der Achse beschriebenen Kegelfläche bildet, so ist klar, daß die in einem bestimmten Abstande von der Spitze befindlichen Räder f' und h eigenthümlich gelagert seyn müssen, um stets mit den sich schwingenden Rädern f und k einzugreifen. Die getroffene Einrichtung ist im Detail in Fig. 14 ersichtlich gemacht. f' und h sind nämlich in dem Arm B gelagert, welcher sich um den Fixpunkt o leicht drehen kann, während das andere geschlitzte Ende durch das Bogenstück t eine Führung erhält, wie dieß auch aus dem Grundriß in Fig. 13 zu entnehmen ist. Der Lagerarm B wird gehoben oder sinkt zufolge des eigenen Gewichtes, wenn die auf der Leitspindel befindlichen Räder auf- und abgehen, so daß der Eingriff ununterbrochen stattfindet. Die in Fig. 13 ersichtliche getheilte Schiene n, welche sich vor dem fixen Zeiger i verschieben läßt, ist in Verbindung mit der Lagerhülse R, zeigt somit die Excentricität der Bohrspindel g und bei Berücksichtigung der Distanz von R und e den Winkel an der Spitze des von dem Messer O beschriebenen Kegels an. Hauptdimensionen. Entfernung der beiden verticalen Gestellswände (Fig. 11) von Mittel zu Mittel 1,007 Meter. Höhe der vorderen Wand 0,585     „ Höhe der hinteren Wand 0,520     „ Höhe der Leitstangen T und T' über dem Boden       0,410     „ Abstand derselben 0,350     „ Abstand der unteren Verbindungsstangen 0,410     „ Länge der Spindel V mit der Achse g 0,875     „ Durchmesser der Bohrspindel g     30 Millimet. Höhe der Schwungradwelle A über dem Boden 0,555 Meter. Abstand derselben von der hinteren Gestellswand    (vom Mittel derselben) 0,085     „ Durchmesser des Schwungrades 0,950     „ Durchmesser der Riemenscheiben 0,300     „ Länge des Lagerarmes B 0,350     „ Totale Länge der Maschine 1,620     „ Totale Breite der Maschine 0,785     „ Johann Zeman.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    I
Tab. I