Titel: Maschine zum Sortiren der Knochenkohle mittelst eines Luftstromes; von Emil Etienne und Gustav Etienne, Zuckerfabrikanten in Nantes.
Fundstelle: Band 194, Jahrgang 1869, Nr. XXX., S. 104
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XXX. Maschine zum Sortiren der Knochenkohle mittelst eines Luftstromes; von Emil Etienne und Gustav Etienne, Zuckerfabrikanten in Nantes. Aus Armengaud's Génie industriel, August 1869, S. 71. Etienne's Sortirmaschine für Knochenkohle. Der Zweck dieser (in Frankreich patentirten) Maschine ist, die wiederbelebte Knochenkohle je nach ihrer Körnung und ohne Anwendung des Beutelns zu sortiren, und es wird dazu ein heftiger Luftstrom angewendet, welcher die Kohle um so weiter fortführt, je feiner sie ist. Diese wird sich also je nach ihrer Feinheit stufenweise mit der wechselnden Entfernung absetzen und schließlich nur feiner Staub übrig bleiben. Diese Sortirmaschine ist in Fig. 17 im senkrechten Längendurchschnitt, in Fig. 18 in der Vorderansicht und in Fig. 19 in einem Querschnitt nach der Linie 1–2 dargestellt. Die Knochenkohle wird durch eine Becherkette emporgehoben und in den mit einem Gitter G versehenen Trichter T ausgeschüttet. Das Gitter hält größere zusammengeballte Theile zurück, welche die untere Oeffnung verstopfen könnten. Der Schieber v dient zur Regulirung und zeitweise zur Herstellung des Zuflusses, wenn sich die Kohle festsetzen sollte. Die eine Seite des Trichters ist etwas verlängert, so daß die Kohle schief herabfällt und somit schon etwas zerstreut wird; dieß vermehren noch die im Fallraume angebrachten Hindernisse c, c. Unterhalb der letzteren fällt die Knochenkohle an den Oeffnungen o vorüber, durch welche die Luft mittelst des am anderen Ende des Apparates angebrachten Ventilators P eingesaugt wird. Dese Oeffnungen, deren acht vorhanden sind, können durch den Schieber V mit den entsprechenden Löchern o₁ geschlossen und nach Belieben regulirt werden. Der Gebrauch läßt leicht die richtige Stellung bei gleichbleibender Geschwindigkeit des Ventilators finden. Die vom Luftstrom fortgerissene Knochenkohle geht durch den langen Kasten B, dessen unterer Theil sechs trichterförmige Abtheilungen bildet. Die Kohle welche in die beiden ersten Abtheilungen N₁ fällt, kann wieder zur Filtration gebraucht werden, die übrige ist Abfall. Bei vermehrter Geschwindigkeit des Ventilators kann man indessen auch noch die in der dritten Abtheilung angesammelte Kohle benutzen. Es richtet sich dieß nach den localen Verhältnissen. Die Trichter N, N₁ sind unten durch die Schieber t geschlossen, welche man von Zeit zu Zeit öffnet, um die Kohle zu entleeren, was indessen nie ganz geschehen darf, da die Kohle selbst den dichten Verschluß bewirken soll. Der Gang der Arbeit wird vermittelst der gegenüberstehenden Schaulöcher M beobachtet; auch ist ein Mannloch H, sowie am Ventilator eine Thür P₁ vorhanden. Am Ende des Kastens wird der Schwärzestaub nach dem Ventilator P hinauf gesaugt und von da nach Außen geblasen. Auf seinem Wege muß er in abwärtssteigender Richtung durch einen mit Wasserstand erfüllten Raum streichen, welchen die in Fig. 20 dargestellte Brause R hervorbringt. Es wird somit aller Staub niedergeschlagen und nur reine Luft tritt aus der Maschine aus. Der Theil der Röhre R, welcher dem Ventilator zugekehrt ist, ist auf einer dessen Breite entsprechenden Länge und bis 45° über der Horizontalebene ohne Löcher, damit kein Wasser in den Ventilator gelangen kann. Das Wasser mit dem Knochenkohlenstaub fällt in den Behälter F von 2 Kubikmeter Inhalt, welcher durch das Rohr F mit dem gleichen Behälter F₁ verbunden ist; beide sind mit dem beweglichen Abflußrohr F₁ versehen, so daß sie bis zu jeder Höhe entleert werden können. Beim Gange der Arbeit setzt sich der Staub zuerst im Behälter F ab, das Wasser fließt aber nicht eher aus F₁ ab, als bis auch hier die letzten Theilchen abgeschieden sind. Die in Rede stehende Maschine kann täglich 100,000 Kilogrm. Knochenkohle sortiren und ersetzt daher die Arbeit von 14 Beutelmaschinen von 3 Met. Länge und 70 Centimeter Durchmesser. Der Staub wird vollkommen gewonnen und daher Raum, Arbeit und Material erspart.