Titel: Aveling und Grieg's Radconstruction für Straßenlocomotiven.
Fundstelle: Band 200, Jahrgang 1871, Nr. III., S. 5
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III. Aveling und Grieg's Radconstruction für Straßenlocomotiven. Nach dem Engineer, December 1870, S. 391; Engineering, December 1870, S. 415 und 425; Mechanics' Magazine, Januar 1871, S. 10 und Artizan, Januar 1871, S. 19. Mit Abbildungen auf Tab. I. Aveling's Radconstruction für Straßenlocomotiven. In den englischen Fachzeitschriften wird nun die im polytechn. Journal, 1870, Bd. CXCVIII S. 455 bereits kurz erwähnte Radconstruction für Straßenlocomotiven näher beschrieben, welche als Verbesserung der Thompson'schen Construction von Thomas Aveling in Rochester und David Grieg in Leeds erdacht und durch die Firma John Fowler und Comp. bereits ausgeführt worden ist. Eine 8pferdige Straßenlocomotive mit Kautschukradreifen dieser Construction war durch Fowler auf dem Smithfield Club Show in Islington ausgestellt. Vom Kostenstandpunkt aus beurtheilt, gestattet die Benutzung von Kautschuktyres Einwendungen, da beispielsweise für eine Straßenlocomotive von 8 Pferdestärken im Werthe von 360 bis 380 Pfund Sterling die Thompson'schen elastischen Radreifen außerdem noch 220 bis 240 Pfund Sterling kosten;Die hohen Kosten für Kautschukradreifen veranlaßten die Einführung anderer elastischer Radkranzconstructionen, wie z.B. jene von Nairn, welche im polytechn. Journal Bd. CXCIX S. 163 (erstes Februarheft 1871) näher beschrieben ist. allein gerade dieses hohen Preises wegen verdient – Kautschuktyres einmal zugelassen – die verbesserte Construction besondere Erwähnung, da die einzelnen Segmente im Falle einer Beschädigung leichter und billiger zu ersetzen sind. Der Radkörper, Fig. 16 bis 18, wird nach Aveling und Grieg mit 12 Kautschuksegmenten von 12 Zoll Breite und 3 Zoll Dicke belegt und diese werden mittelst Uförmiger, innerhalb des Radkranzes mit Bolzen versehener Stahlschuhe von je 4 Zoll Breite und 1/2 Zoll Stärke in ihrer Lage erhalten. Um eine Verschiebung der einzelnen Kautschukstücke längs des Umfanges zu verhüten, liegen dieselben einzeln zwischen querliegenden Winkeleisen, welche am Radkranz angenietet sind (Fig. 16). Die Schuhe dagegen verschieben sich beim Zusammenpressen des Kautschukringes nur radial, indem sie in Einschnitten eigener Führungsstücke liegen, welche am Radkranz angenietet sind. Auf diese Weise widerstehen die Kautschuktyres den Einwirkungen des Zuges beim Fahren der Maschine und wirken nur federnd. J. Z.

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Tafel Tab. I
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