Titel: Quadrantenregulator für Selfactors von Dobson und Barlow; mitgetheilt vom Docenten Johann Zeman.
Fundstelle: Band 207, Jahrgang 1873, Nr. LVIII., S. 193
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LVIII. Quadrantenregulator für Selfactors von Dobson und Barlow; mitgetheilt vom Docenten Johann Zeman. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Dobson und Barlow's Quadrantenregulator für Selfactors. Zur Ergänzung der im polytechn. Journal Bd. CCV S. 393 und 497, ferner Bd. CCVI S. 1 und 256 mitgetheilten Notizen aus der Londoner internationalen Ausstellung 1872 soll nachstehend der QuadrantenregulatorEnglisches Patent von Metcalf und Gibbsons vom 28. Juni 1870, Nr. 1838. beschrieben werden, welcher an dem von Dobson und Barlow ausgestellten Selfactor (a. a. O. Bd. CCV S. 394) angebracht war. Bei seinen späteren Beweisen des Manchester Spinnereidistrictes fand Referent diesen Quadrantenregulator bei allen neueren Selfactors der oben erwähnten, auch auf dem Continent wohlrenommirten Firma, und die hierbei vernommenen günstigen Urtheile veranlassen ihn, kurz auf den Gegenstand einzugehen. Der in Figur 11 mit einfachen Strichen dargestellte Quadrantenregulator wird, wie dieß bei den Apparaten dieser Art überhaupt der Fall ist, bei der Ueberschreitung einer gewissen Spannung in den aufzuwickelnden Fäden, wenn also der Gegenwinder unter eine bestimmte Stellung niedergedrückt wird, in Wirksamkeit gesetzt. Wir finden daher in Verbindung mit der Gegenwinderwelle A durch einen über der Winderwelle B gekrümmten Arm C die Stange D, D', von welcher aus die Drehung der Quadrantenschraube im erforderlichen Falle und nach Maaßgabe des Bedarfes selbstthätig erzielt wird. An der Achse des Kegelrädchens s, welches in das am unteren Ende der Quadrantenschraube sitzende Kegelrädchen a' eingreift, sitzt auch ein kleines Getriebe b, welches im Eingriffe mit dem oben bei c drehbar aufgehängten Zahnsector F, F sich befindet. Gegen Ende des Wagenauszuges kommt nun der unten gekrümmte Theil D' der vorhin erwähnten Stange D, D' gegen den fixen Anschlag d am Sector F und drückt denselben zurück, wobei durch das Rädchen b und die Kegelrädchen a, a' die Quadrantenschraube gedreht und die Mutter e mit dem Aufhängehaken der Quadrantenkette nach aufwärts bewegt wird. Fährt hierauf der Wagen wieder ein, so fällt der Zahnsector F durch sein Gewicht zurück, ohne hierbei zufolge einer dementsprechenden Sperrradverbindung zwischen den Rädchen b und a auf die Quadrantenschraube einzuwirken. Da jedoch die Regulirung des Quadranten mit der gesponnenen Fadennummer, mit der Gestalt des Kötzeransatzes (Kernes) in nahem Zusammenhange steht, bei gegebenen Umständen aber mit der fortschreitenden Bewickelung der Spindel allmählich abnimmt, so müssen wir den vorliegenden Mechanismus auch in dieser Hinsicht noch in's Auge fassen. Wie man aus der Abbildung ersieht, ist mit dem schwingenden Zahnsector F durch Stellschrauben eine besonders geformte Stahlschiene G, G in Verbindung gebracht, welche beim Rückfallen des Zahnsectors gegen einen an der Quadrantenmutter e angebrachten stellbaren Bolzen anschlägt und dergestalt den Ausschlag des Zahnsectors F begrenzt. Bei dem successiven Aufsteigen der Mutter G mit dem Anschlagbolzen und bei der gewählten Curve der Formschiene G wird daher der Ausschlagwinkel des Zahnsectors (und damit die Drehung der Quadrantenschraube) immer kleiner, weil der Ansatz d immer weiter von der Stange D, D' entfernt wird, bis dieselbe endlich bei Vollendung des Kötzerkernes gar nicht mehr auf den Zahnsector F zur Einwirkung kommt. Um inzwischen auch bei den einzelnen Schichten je nach der Größe des Ueberschusses in der Fadenspannung die Drehung der Quadrantenschraube zu reguliren, ist die Lage der Stange D, D' von der Stellung des Gegenwinders auch in der Weise abhängig gemacht, daß bei stärkerer Spannung der aufzuwickelnden Fäden eine größere Drehung der Quadrantenschraube hervorgerufen wird und umgekehrt. An dem Wagen ist eine Zahnstage g befestigt, in welche die Sperrfalle f eingreift. Diese Sperrfalle gleitet mit einem Führungsbacken in dem Schlitz am unteren Theile der Stange D, D', welche eine um so schiefere Lage annimmt, je weiter die Sperrklinke vorn in die Zahnstange einfällt. Je nachdem die Stange D, D' weiter oder näher vom Wagen absteht, wird die Einwirkung derselben auf den Zahnsector F und was damit in Verbindung ist, größer oder geringer. Zur Verstellung der Stange D, D' dient die am Boden befestigte Anschlagrolle h, welche beim Einfahren des Wagens die Stange D, D' um so länger zurückhält und dabei die Sperrklinke f vorschiebt, je tiefer der Gegenwinder mit der Stange D, D' durch die Fadenspannung niedergedrückt wird. Die Rolle h ist in einem Bügel eingelegt, welcher beim Wagenausgang nachgibt und die Stange D, D' ohne Hinderniß passiren läßt. Kehrt der Gegenwinder bei normaler Fadenspannung in die richtige Höhe zurück, so wird die Stange D, D' soweit gehoben, daß die Sperrfalle f gelüftet wird, worauf die Stange D, D' bis auf Weiteres in die nahezu verticale Lage zurückfällt.

Tafeln

Tafel Tab. IV
Tab. IV