Titel: Darstellung reiner Oxalsäure; von Dr. H. Habedanck.
Fundstelle: Band 207, Jahrgang 1873, Nr. CXIV., S. 414
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CXIV. Darstellung reiner Oxalsäure; von Dr. H. Habedanck. [Habedanck, Darstellung reiner Oxalsäure.] Der Wunsch nach einer leichten und schnell durchführbaren Methode zur Darstellung reiner Oxalsäure führte zu folgendem Verfahren: Rohe Oxalsäure des Handels wird in möglichst wenig absolutem Alkohol heiß gelöst und die unlöslichen Oxalate des Kalkes und des Kalis abfiltrirt. Nach wenigen Stunden ist der größte Theil der Oxalsäure auskrystallisirt und man kann die Mutterlauge zum Lösen neuer Mengen des Rohproductes benutzen. Nachdem die gewonnenen Krystalle gut abgetropft sind, löst man sie bei Siedhitze in destillirtem Wasser und befreit sie dadurch von beigemengtem oxalsaurem Aether. Auf diese Weise erhält man die Oxalsäure vollkommen rein. Die alkoholische Mutterlauge kann zur Darstellung von reinem oxalsaurem Ammon dienen. Zu diesem Behuf verdünnt man sie mit Wasser oder der Mutterlauge vom Umkrystallisiren der gereinigten Oxalsäure, erhitzt zum Kochen und neutralisirt mit Ammoniak. Dabei bildet sich viel Oxamid und Oxamethan. Durch Ansäuern der Salzlauge mit wenig Oxalsäure, wozu die vorher erwähnte wässerige Mutterlauge der reinen Oxalsäure dienen kann, und fortgesetztes Kochen werden diese Verbindungen aber leicht zerstört. Man filtrirt, macht das Filtrat schwach ammoniakalisch und läßt krystallisiren. Durch nochmaliges Umkrystallisiren erhält man das so gewonnene oxalsaure Ammon vollkommen weiß und rein. (Fresenius' Zeitschrift für analytische Chemie, Jahrg. 1872 S. 282.)