Titel: Rübenbrei-Pumpe für Zuckerfabriken; von D. Savalle in Paris.
Fundstelle: Band 209, Jahrgang 1873, Nr. LXVIII., S. 413
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LXVIII. Rübenbrei-Pumpe für Zuckerfabriken; von D. Savalle in Paris. Aus der Chronique de l'industrie, September 1873, S. 258. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Savalle's Rübenbrei-Pumpe für Zuckerfabriken. Bei der Anwendung continuirlicher Pressen, welche in den Zuckerfabriken immer weitere Verbreitung finden, bedarf man einer Pumpe, welche den Rübenbrei unmittelbar von der Reibmaschine in Empfang nimmt und unter einem gewissen Drucke in den Behälter der Seihewalzen preßt. Diese Operation bietet jedoch einige Schwierigkeiten dar, einerseits weil ein Theil der zu bearbeitenden Substanz mehr oder weniger teigig ist, und andererseits weil der Brei manchmal noch Stücke von Runkelrüben enthält, welche der Wirkung der Reibmaschine entgangen sind, und das Spiel der Klappen und Ventile behindern. Es mußten daher Pumpen von specieller, für den vorliegenden Gebrauch geeigneter Construction geschaffen werden. In diese Kategorie nun gehört die doppeltwirkende Pumpe von D. Savalle, welche in Fig. 17 im Aufriß, in Fig. 18 im Horizontaldurchschnitt und in Fig. 19 im Querschnitt nach der Linie a, b dargestellt ist. Der von der Reibmaschine kommende Rübenbrei fällt in den in Fig. 19 ersichtlichen Rumpf, tritt durch das Rohr a in den Apparat und zwar zunächst in den Raum zwischen den zwei an einer Stange sitzenden Kolben b und c (Fig. 18), welche bezüglich der beiden Seiten des Kolbens d der eigentlichen Pumpe als Vertheilungsschieber wirken. Die Pumpe mit ihren Vertheilungskolben wird von einer Kurbelwelle aus durch Schubstangen, welche auf beide in Führungen laufende Kolbenstangen wirken, in Thätigkeit gesetzt. Beide Kurbeln sind rechtwinkelig gegen einander gestellt. Wenn daher der Hauptkolben d am Ende seines Laufes sich befindet, haben die beiden Vertheilungskolben ihre Mittellage erreicht, und verschließen dem Brei, wie Fig. 18 zeigt, beide Eingänge zum Pumpenstiefel. Sobald der Kolben d seinen Lauf in entgegengesetzter Richtung beginnt, schiebt sich der Kolben b von seiner Oeffnung hinweg, und der Rübenbrei dringt hinter den Kolben d, während dieser eine gewisse Quantität des Breies vorwärts drückt. Letzterer kann nur durch das Rohr e (Fig. 18 u. 19) entweichen, da der Kolben c den Weg nach dem Eintrittsrohr a versperrt. Wenn der Kolben d rechts am Ende seines Laufes anlangt, so sind beide Oeffnungen von neuem durch die Kolben b und c, deren Bewegungsrichtung derjenigen des Kolbens d immer entgegengesetzt ist, abgesperrt u.s.w. Man sieht, daß hier kein Saugen stattfindet, weßhalb die Maschine tiefer als die Reibmaschine angeordnet werden muß, und daß der Pumpenstiefel einfach mit dem durch sein Gewicht herabsinkenden Brei sich füllt. Der letztere darf sich also in einem mehr oder weniger teigigen Zustande befinden und kann unzerkleinerte Rübenstücke enthalten, ohne daß dadurch die Pumpe in ihren Functionen gestört wird. Da die Flächen beider Vertheilungskolben vollkommen gleich sind, und das Rohr e beständig eine Communication zwischen den freien Räumen hinter diesen Kolben vermittelt, so halten sich die Pressungen gegen die letzteren das Gleichgewicht und belasten mithin die Maschine nicht. An dem nach den Quetsch- und Seihewalzen führenden Rohre e ist ein Sicherheitsventil f angebracht, welches ein etwaiges Uebermaaß an Rübenbrei in den freien Raum des Vertheilungscylinders zurückführt.

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