Titel: Shand und Mason's Dampffeuerspritze.
Fundstelle: Band 213, Jahrgang 1874, Nr. XLVI., S. 180
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XLVI. Shand und Mason's Dampffeuerspritze. Nach dem Engineer, Juni 1874 S. 416. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Shand und Mason's Dampffeuerspritze. Die Abbildung Fig. 8 stellt die Disposition einer von der Londoner Firma Shand und Mason construirten Dampfpumpe für Feuerspritzen dar, bei der speciell die Anbringung eines sogenannten Hilfscylinders M bemerkenswerth ist, welcher den Zweck hat, der eincylindrigen Maschine über die todten Punkte hinwegzuhelfen. Es sind nämlich die Kolben des Pumpencylinders P und Dampfcylinders S zwar direct mit einander durch die Stange B verbunden; gleichzeitig ist aber auch zwischen den beiden Kolbenstangen eine Coulisse C angebracht, in welcher die Kurbel D einer fest gelagerten Welle E geführt wird, um auf diese Art einen constanten Hub zu erhalten. Auf derselben Welle E ist ein Sperrrad und ein kleiner Kurbelzapfen F angebracht, welch letzterer mittels der Coulisse G und der Schieberstange A den Vertheilungsschieber des Dampfcylinders bewegt. Die Schieberstange A geht aber nicht direct in den Schieberkasten des Dampfcylinders, sondern passirt zunächst den „Hilfscylinder“ M und hat hier einen kleinen Dampfkolben aufgesetzt. Der Dampfcylinder M erhält den Dampf aus dem Schieberkasten des Hauptcylinders mittels des Schiebers K, welcher durch die Anschläge J und J' von der Schieberstange A gesteuert wird, und dessen Wirkungsweise sofort klar ist, wenn nur angeführt wird, daß die beiden rechts liegenden Canäle des in Figur 8 im Schnitt gezeichneten Schiebergesichtes zu den beiden Enden des Hilfscylinders M führen, während der links liegende Canal Q den Dampfaustritt gestattet. Die Function dieses Hilfscylinders besteht nun in Folgendem. In der gezeichneten Stellung steht die Kurbel D auf ihrem rechten todten Punkte, der Excenterzapfen F somit knapp hinter seiner Mittelstellung; der Kolben des Hilfscylinders wird bei der betreffenden Stellung des Schiebers K von rechts nach links geschoben (durch den unter der Schiebermuschel eintretenden Dampf) und dreht somit durch Vermittelung der Coulisse G und des Zapfens F die Welle E im Sinne des Pfeiles weiter, bis die Kurbel D hoch genug steht, um den Hauptcylinder S zur Wirksamkeit kommen zu lassen. Für die Mittelstellung der Kurbel D hat der Schieber H den größten Ausschlag nach links gemacht und gleichzeitig den Schieber K nach links verschoben; der Kolben des Hilfscylinders hat somit nun die Bewegungsrichtung von links nach rechts und ist im Stande für den zweiten todten Punkt der Kurbel D auf der linken Seite die Drehung der Welle E im Sinne des Pfeiles weiter fortzusetzen. Um die Maschine auch ohne Dampf zeitweilig in Bewegung setzen zu können und das Angehen derselben für den Fall, als der Schieber K während des Transportes verschoben sein sollte, zu ermöglichen, wurde das Sperrrad und der Hebel N – zum Umdrehen der Welle E von Hand – angebracht. R.

Tafeln

Tafel Tab. III
Tab. III