Titel: Rotirende Pumpe von J. D. Green.
Fundstelle: Band 216, Jahrgang 1875, Nr. , S. 471
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Rotirende Pumpe von J. D. Green. Mit Abbildungen auf Taf. X [d/1]. Green's rotirende Pumpe. Die Skizzen Fig. 3 bis 5 stellen (nach dem Scientific American, Mai 1875 S. 278) die wesentliche Einrichtung von Green's rotirender Pumpe dar, welche von der Firma Bagley und Sewall in Watertown (N. Y. Nordamerika) zur Ausführung gebracht wird. Aus Fig. 4 geht hervor, daß in dem Gehäuse g welches durch einen Deckel d abgeschlossen wird, eine Welle w centrisch gelagert ist, auf welche eine Scheibe D, gleichfalls centrisch und auf den Gleitflächen des Gehäuses g auflaufend, aufgekeilt ist. Diese Scheibe D trägt einen excentrischen Ring E angegossen (vergl.Fig. 3), welcher hier vollkommen die Stelle eines Kolbens vertritt. Indem sich nämlich der Ring E einerseits an die äußere Wand des Gehäuses g, andererseits an den innen vorspringenden, concentrischen Ring h desselben anlegt, wird das Gehäuse in zwei von einander getrennte Räume getheilt, von denen der eine die Function des Saugens, der andere die Function des Auspressens des angesaugten Wassers übernehmen kann. Zu diesem Zwecke muß jedoch vor allem jede Möglichkeit einer directen Communication zwischen dem Saugrohr e und dem Austrittsrohr a aufgehoben werden, und dies geschieht mittels eines sinnreichen Details, welches unseres Erachtens das werthvollste an dem ganzen Mechanismus ist. Es befindet sich nämlich zwischen der Eintrittsöffnung e und der Austrittsöffnung a. in einer Unterbrechung der ringförmigen Gestalt des Gehäuses g eine diagonale Gleitfläche angebracht, auf welcher ein in Figur 5 perspectivisch dargestellter Schieber H gleitet, der durch die Pressung des Druckwassers stets dicht auf seinem Sitze gehalten wird. Durch diesen Schieber muß selbstverständlich der excentrische Ringkolben E passiren, und wird — wie aus Fig. 3 und5 deutlich ersichtlich — durch zwei drehbar eingesetzte, cylindrisch abgerundete Backen gleichfalls abgedichtet. Hierdurch wird sowohl einerseits dem Kolben E die freie Drehung und oscillatorische Bewegung gestattet, als andererseits jede Verbindung zwischen den Oeffnungen a und e aufgehoben, so daß bei der Bewegung der Welle w in der Richtung des Pfeiles Fig. 3 das Wasser durch e in die sich fortwährend vergrößernden Räume zwischen E und dem concentrischen festen Ring h, sowie zwischen E und dem Mantel g angesaugt wird, und in analoger Weise bei fortwährend abnehmenden Zwischenräumen durch die Oeffnung a in die Druckleitung gelangt. Die Wirkung ist somit ganz identisch mit derjenigen eines oscillirenden Pumpenkolbens, und erfordert daher nicht jene excessiven Geschwindigkeiten, welche durch die Centrifugalpumpen bedingt werden. Die Abnützung zwischen den ebenen Flächen findet durchwegs in gleichem Sinne statt, so daß hierdurch keine Veranlassung zu Undichtheiten gegeben wird. Der Ring D ist durch Oeffnungen, welche dem Druckwasser Eintritt unter den Deckel d gestatten, beliebig zu entlasten; endlich ist noch durch einen Canal k, welcher an der Austrittsstelle der Welle w in das Gehäuse g eingedreht ist, und der mit dem Saugrohr in Verbindung steht, dafür gesorgt, daß unter keinen Umständen, selbst bei undichtem Schlusse, Wasser austritt und Störungen bereitet. Selbstverständlich muß durch die in Folge der gleitenden Reibung zwischen dem Gehäusemantel g und dem Ring h einerseits, dem Ringkolben E andererseits entstehende Abnützung der dichte Schluß und damit die sichere Wirksamkeit der Pumpe aufhören — ein Uebelstand, der jedoch leicht zu beheben wäre, wenn es gelänge, den Ring E auf der Scheibe D innerhalb gewisser Grenzen radial verstellbar zu machen. R.

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