Titel: McKay's Rohrwandbohrer.
Fundstelle: Band 217, Jahrgang 1875, S. 454
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McKay's Rohrwandbohrer. Mit Abbildungen auf Taf. VIII [c.d/3]. McKay's Rohrwandbohrer. Die Idee, zum Ausbohren weiter Löcher (wie z.B. bei Rohrplatten) solche Bohrwerkzeuge zu verwenden, welche ohne Vorbohren eines kleineren Loches direct angewendet werden können, ist nicht neu. Referent erinnert da nur an Webster's Rohrwandbohrer (beschrieben 1869 193 446), bei welchem die Bohrerspitze in dem Maße nachgibt, als die Bohrerschneide tiefer in das Blech eindringt, aus welchem eine Scheibe (der abfallenden Späne wegen) von etwas kleinerem Durchmesser, als die Lochweite beträgt, geschnitten wird. Der vorliegende, von der Maschinenfabrik Menzies und Blagburn in Newcastle-on-Tyne nach McKay's Patent ausgeführte Bohrer ist nach demselben Princip, aber in seiner Einrichtung viel praktischer construirt als der oben erwähnte, dürfte daher bald eine allgemeine Verbreitung erlangen. Ein einfacher McKay'scher Rohrwandbohrer für Löcher mittlerer Weite ist in Fig. 19 und 20 dargestellt. Die Bohrerspitze i, welche in den vorgekörnten Mittelpunkt des zu bohrenden Bleches eingestellt wird, ist (analog wie bei Webster) getrennt vom eigentlichen Bohrer m, welcher mit seiner Einspannbüchse l concentrisch über die Spindel i der Bohrerspitze geschoben ist. Das obere Ende der Spindel i ist kolbenartig in die Einspannbüchse l eingepaßt, welch letztere selbst wie ein Kolben in dem hohlen Bohrfutter a eingelassen ist. (Die erforderliche Dichtung von i und l ist durch Lederstulpen erzielt.) Die Einspannhülse 1 erhält durch zwei Stifte c, c in Schlitzen des Futters a eine verticale Führung und wird durch zwei kräftige, an c, c angreifende Spiralfedern n, n stets nach aufwärts gezogen. Da nun der Hohlraum des Bohrfutters a mit Flüssigkeit (Oel oder Wasser, welches durch das Schraubenloch s eingeführt wird) vollgefüllt ist, so nimmt in der Ruhelage die Bohrerspitze i die tiefste, der Bohrer mm aber die höchste Stellung ein. Wird nun das Werkzeug in der Bohrmaschine befestigt und zum Bohren einer Platte eingestellt, so rückt die Bohrerspitze i nach Maßgabe der Zuschiebung der Maschinenbohrspindel in das Hohlfutter a hinein. In Folge dieses Aufganges drückt aber die Flüssigkeit den Bohrer m um ebensoviel nach abwärts, bis endlich aus der Blechplatte eine runde Scheibe herausgebohrt, das Loch also vollendet ist, worauf die Spiralfedern n, n das Werkzeug in den Normalzustand zurückführen, so daß der Bohrer zum Bohren eines anderen Loches ohne weiteres bereit ist. Zum Bohren größerer Löcher wählt man einen Rohrwandbohrer mit zwei Messern m, m, welche in gleichem Abstand von der Bohrerspitze i festgeschraubt werden. Es erhält dann das Werkzeug die Einrichtung, wie sie nach Vorstehendem ohne weitere Beschreibung aus Fig. 21 und 22 deutlich genug hervorgeht. J. Z.