Titel: Pneumatischer Elevator für nasse Knochenkohle; von C. v. Witzleben in Potsdam.
Fundstelle: Band 218, Jahrgang 1875, S. 302
Download: XML
Pneumatischer Elevator für nasse Knochenkohle; von C. v. Witzleben in Potsdam. Mit einer Abbildung auf Taf. VII [b.c/4]. Witzleben's pneumatischer Elevator für Knochenkohle. Als Recipient für die gehobene Kohle diente dem Verfasser eine möglichst gedichtete Syruptonne A (Fig. 17), welche in geeigneter Weise aufrecht aufgestellt, einmal durch ein Rohr a mit dem Vacuumapparat, sodann aber durch das Rohr b mit dem zu entleerenden Gefäße verbunden war. Die verticale Entfernung des höchsten und tiefsten Punktes des Rohres b betrug 17m,5, außerdem war noch eine Horizontale von 7m,5 zu passiren, so daß die gesammte Leitung etwa 25m lang war. Der Durchmesser des Rohres war 52mm, die auf der Skizze angegebenen Kniestücke die in Wirklichkeit vorhandenen. Das unter dem Saugrohr stehende Gefäß B hat die Form eines Trichters, dessen Röhre e, ein Kupferrohr von 39mm Durchmesser, erst abwärts geht, dann aber wieder aufwärts gebogen ist und offen endigt. Die Entfernung zwischen beiden Rohren im Inneren des Trichters betrug etwa 52mm. Der Recipient A hatte am Boden noch ein mit luftdichtem Verschluß d versehenes Rohr c zum Ablassen der geförderten Knochenkohle. Wurde in dem neben A stehenden Vacuumapparat nun Luftleere erzeugt, so konnte ein Nachströmen von Luft nur durch b stattfinden, und zwar wieder nur durch die zwischen den Rohren b und e liegende Kohlenschicht hindurch von e her. Die hierbei entwickelte Geschwindigkeit der Luft war hinreichend groß, um die Kohle mit ziemlicher Schnelligkeit mit fortzureißen, so daß, wenn der Apparat in normalem Gange war, ein Mann fast vollauf zu thun hatte, den Trichter B mit Kohle zu füllen. Zum Heben von etwa 0cbm,3 oder 350k der nassen Kohle wurden zehn Minuten gebraucht. Die Luftleere im Vacuum war bei Beginn der Versuches ziemlich hoch, bis 627mm, schließlich zeigte sich aber, daß schon bei 156mm Luftleere der Apparat noch ganz gut arbeitete, dann aber bei weiterem Sinken des Vacuummeters die Transmission zu stocken anfing. Zu bemerken wäre noch hinsichtlich der Rohrleitung, daß bei derselben, außer auf sorgfältige Aneinanderfügung der einzelnen Stücke, auch auf Vermeidung scharfer Biegungen Rücksicht genommen werden muß; denn als ein sehr störendes Moment erwies sich bei der skizzirten Anlage die mit x bezeichnete sehr scharfe Biegung, deren Beseitigung jedenfalls das Resultat noch günstiger gemacht hätte. Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, ist die angegebene Form des Apparates für die Praxis untauglich, da ja jede Oeffnung des Recipienten ein Einströmen von Luft veranlaßt, also die Wirkung desselben aufhebt. Indessen ließe sich dem sehr bequem abhelfen, wenn man statt der Luftpumpe einen der bekannten Dampfsauge-Apparate einschaltete, welche es gestatten würden, den Recipienten A ganz zu entfernen. (Zeitschrift des Vereins für Rübenzuckerindustrie des deutschen Reiches, 1875 S. 458.)

Tafeln

Tafel Taf. VII
Taf. VII