Titel: Ueber die Ausnützung der Brennstoffe; von Prof. H. Fritz in Zürich.
Autor: H. Fritz
Fundstelle: Band 219, Jahrgang 1876, S. 185
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Ueber die Ausnützung der Brennstoffe; von Prof. H. Fritz in Zürich. Fritz, über die Ausnützung der Brennstoffe. Aus einem Artikel in Fühling's landwirthschaftlicher Zeitung (1875 Heft 2 und 3) gingen Auszüge in andere Fachschriften über, welche der Vermuthung Raum gaben, daß der für bestimmte Leserkreise bearbeitete Artikel über die Ausnützung der Brennstoffe bei unsern heutigen Heizanlagen und calorischen Maschinen auch in weitern Kreisen nicht ohne Beachtung blieb. Einer an ihn ergangenen freundlichen Aufforderung der Redaction des vorliegenden Journals nachkommend, läßt der Verfasser den benannten Artikel in etwas veränderter Form hier folgen. Ohne auf die vielfach veröffentlichten Angaben über die Heizwerthe der verschiedenen Brennstoffe näher einzutreten, stellen wir zunächst in folgender Tabelle (S. 186) die Heizwerthe zusammen, wie sich dieselben aus einer großen Anzahl von Versuchen und Beobachtungen nach Brix, Du-Jong, Favre und Silberman, Hasenfratz, Peclet, Rumford, Schinz u.a. ergeben. Die Heizkraft ist in Wärmeeinheiten (c) angegeben, wodurch die Tabelle die Wassermengen in Kilogramm (k) angibt, welche pro Kilogramm Brennstoff bei vollkommener Ausnützung der beim Verbrennen entstehenden Wärme um einen Grad Celsius erwärmt werden könnten. Für den allgemeinen Verbrauch kommen nur ein Theil der angeführten Stoffe als Heizmaterial in Betracht, da außer der Heizkraft noch die Preise maßgebend sind. So fallen zunächst Olivenöl, Talg und Wachs ganz, Leuchtgas, Alkohol und Petroleum theilweise außer Betracht. Die Verwendung des Alkohols ist nur im Kleinen, die von Leuchtgas und Petroleum nur bedingt gerechtfertigt, da deren Preise gegenüber andern Brennstoffen zu hoch sind. Wenn das Gas, selbst da wo das Heizgas wohlfeiler abgegeben wird als das Leuchtgas, bei einem fast 3fach größern Heizwerthe als Steinkohlen pro Kilogramm, mindestens 8 bis 10 Mal theurer als diese zu stehen kommt, so kostet das Petroleum bei einem nur 1 1/2fach größern Heizwerth das 16- bis 20fache der Steinkohlen. Für den gleichen Heizeffect wird Petroleum somit immer noch 10- bis 14fach theurer zu stehen kommen als Steinkohlen. Brennstoffe. TheoretischerHeizeffect in Heizeffect bei vollkommener Ausnützung in c c Steinkohleneinheiten. Wasserstoff 34460 4,59 Leuchtgas 23975 22000 2,93 Petroleum  11380* 10200 1,41 Olivenöl 9800 1,30 Wachs 8700 1,16 Talg 8300 1,11 Anthracit 8250 8100 1,09 Kohlenstoff 8080 1,08 Steinkohle, mittlere 7700 7500 1,00 Holzkohle 7400 7000 0,93 Coaks, reineCoaks mit 15 Proc. Asche 6800 70006000 0,930,80 Alkohol, absoluter 7300 6960 0,92 Torfkohle 6000 5800 0,77 Braunkohle 5500 5000 0,67 Torf, trockenTorf mit 20 Proc. Wasser 4500 48003600 0,640,48 Rothkohle 3980 0,53 Holz, gedörrt 4180 3600 0,48 Holz mit 20 Proc. Wasser 2800 0,37 Stroh 1985   1866** 0,25 Gerberlohe 3300       3100(?)** * Der Werth 11380 ist unter der Annahme berechnet, daß (nach Amiano) Petroleum im Mittel 85,5 Proc. Kohlenstoff und 13 Proc. Wasserstoff enthält. Der Werth 10200 ist das Mittel aus 10 Versuchen über die Heizkraft verschiedener Petroleumsorten von Deville. Wagner (Chemische Technologie, 9. Aufl. II S. 424) gibt den theoretischen Heizeffect zu 11772c an. ** Die Werthe 1866 und 3100 sind berechnet aus dem durchschnittlichen Verhältnisse der genauer bestimmten Werthe der 2. und 3. Spalte, welches im Mittel 0,94 beträgt. Die Unkosten vergrößern sich noch dadurch, daß die Petroleum-Heizeinrichtungen weder für kleine, noch für große Heizanlagen bis jetzt derart ausgeführt werden, daß die Ausnützung der beim Verbrennen entstehenden Wärme eine möglichst günstige zu werden vermöchte. Wir haben nur unsere guten Steinkohlen- und Holzkochherde mit den die Alkoholheizungen ersetzenden Petroleumherden in den Bereich des Vergleiches zu ziehen, um uns davon zu überzeugen, in wiefern ganz unverhältnißmäßig mehr Wärme durch Luftwechsel und directe Strahlung bei den letztern Einrichtungen verloren geht als bei den erstern, ganz abgesehen davon, daß bei den Steinkohlenherden die feuerberührten Flächen der Kochgeschirre verhältnißmäßig stets viel größer sind, als bei den Heizeinrichtungen für Petroleum, wie sie jetzt im Handel vorkommen. Das Verheizen des Petroleums kann deshalb unter den jetzigen Verhältnissen nur gerechtfertigt werden, wenn es sich um die Erzeugung kleinerer Wärmemengen, wie zum Kochen geringer Mengen von Nahrungsmittel, handelt, und es werden in solchen Fällen die Petroleumheizeinrichtungen ganz besonders gerechtfertigt, wenn die Preise der gebräuchlichen Heizmaterialien sehr hoch stehen. Die Benützung des Strohes als Heizmaterial wird in einzelnen Fällen des landwirthschaftlichen Betriebs gerechtfertigt und in der Zukunft namentlich beim Dreschen mit Dampf mehr Anwendung finden als seither, da die Fabrikanten die Locomobilen mit Rost- und Speisevorrichtungen zu versehen begannen, welche eine vortheilhafte Verbrennung des Strohes zulassen. In Gegenden, in welchen die Strohpreise hoch sind, verbietet sich alles Strohheizen von selbst. Wichtiger für die Praxis, als die in der obigen Tabelle angeführten Werthe, sind diejenigen Heizeffecte, welche die Praxis in guten Feuerungsanlagen zu erreichen vermag. In der folgenden Tabelle stellen wir die Werthe zusammen, ausgedrückt in dem vielfachen Gewichte Wasser, welches das Einheitsgewicht Brennmaterial zu verdampfen vermag. Den aus zahlreichen Erfahrungen und Versuchen hervorgegangenen Verdampfungswerthen lassen wir die theoretischen Verdampfungswerthe vorausgehen, welche dadurch erhalten wurden, daß die in der ersten Tabelle enthaltenen, beim Verbrennen freiwerdenden und im günstigsten Falle ausnützbaren Wärmeeinheiten durch 650 dividirt sind. Dieser Werth repräsentirt die Anzahl von Wärmeeinheiten, welche nöthig sind, um Wasser von 0° auf 150° zu erhitzen und in Dampf von 4at,5 zu verwandeln.Die Gesammtwärme des Wasserdampfes beträgt:bei 100° 637c,   bei 150° 652c,   bei 200° 668c. Brennmaterial. Verdampfungsfähigkeit theoretisch. inDampfkesseln. inoffenen Kesseln. Petroleum   16,30 * 10–14 Anthracit 12,46 Steinkohle 11,51 5,2–8 5,2 Holzkohle 10,77 6–6,75 3,7 Coaks 9–10,8 5–8 Braunkohle 7,7 2,2–5,5 1,5–2,3 Torf 5,5–7,4 2,5–5 1,7–2,3 Holz 4,3–5,6 2,5–3,75 1,85–2,1 Stroh 3,0 1,86–1,92 * Wagner (Chemische Technologie, 9. Aufl. II S. 424) berechnet den theoretischen Verdampfungswerth des Petroleums zu 18,06. Für die beiden Verdampfungswerthe des Petroleums, 10 und 14, liegen die Angaben von Storer und F. Janke in Brünn zu Grunde. Letzterer verdampfte jedoch das ursprünglich 15° warme Wasser nur unter dem Drucke von 1at (vergl. Radinger: Dampfkessel der Wiener Weltausstellung). Bei einer Speisewassertemperatur von 0° und einer Dampfspannung von 4at,5 würde die Verdampfungsfähigkeit auf das 13 fache herabsinken. Bei der Verwendung des Petroleums ist demnach höchstens auf den 1 1/2 Heizwerth der Steinkohlen zu rechnen. Die Steinkohlen besitzen schon einen hohen Heizwerth, wenn sie im günstigsten Falle das 12 fache ihres Gewichtes Wasser verdampfen. Bei den amerikanischen Anthracitkohlen wächst dieser Werth auf das 12,5 fache, und nur wenn das Speisewasser schon 10 bis 15° warm ist und die Dampftemperatur nur 100° beträgt, läßt sich jener Werth auf das 13 fache steigern, wie Hasenfratz für die Steinkohlen fand. In großen Dampfkesseln verdampfte E. Burnat bei sehr großen Vorwärmern (bei einer Heizfläche von 29qm,5 und einer Vorwärmeroberfläche von 44qm) pro 1k Steinkohlen 8k,36, Cavé bei Anwendung großer Rostflächen (1/8 der Heizfläche) 8k,72 und v. Gülich sogar 9k,55 Wasser bei der Anwendung eines Langen'schen Rostes. Neuere Versuche in England ergaben (nach Engineering, deutsche Ausgabe, 1874) Minimum. Maximum. Mittel. zu Portsmouth   7,13fache   7,89fache   7,85fache Woolwich   8,76   „   9,02   „   8,69   „ (17 Versuche) Devonport   8,83   „ 10,05   „   9,32   „ (157 Versuche) Wigan   9,30   „ 11,77   „ 10,10   „ (mit sehr gutem Kessel) Verdampfungsfähigkeit. Bei allen Versuchen war das Speisewasser auf 100° F. (38° C.) vorgewärmt. Solche Leistungen werden jedoch nicht häufig erreicht. Wie die obige Tabelle zeigt, liegen die gewöhnlichen Grenzen zwischen 50 und 70 Proc. der theoretischen Werthe. Thompson fand in England aus 370 Versuchen an 42 gut geführten Feuerungen, daß durchschnittlich 47 Proc. der aus den Steinkohlen entwickelten Wärme auf nutzbare Dampfbildung, 41 Proc. auf Verlust durch Kohlenoxyd und 12 Proc. auf Verlust durch Strahlung und unvollkommene Leitung zu rechnen sind. Versuche in verschiedenen Theilen Englands ergeben, daß die Steinkohlen durchschnittlich nur ihr 6faches Gewicht an Wasser verdampfen, was mit der Erfahrung an deutschen und französischen Kesselanlagen übereinstimmt, da hier der genannte Betrag zwischen 5 und 7 schwankt. Bei einem der größten Wasserwerke Londons, von Wicksteed zu Old-Ford, deren Kesselanlagen für sehr gut gelten, wird das 7,5 fache Kohlengewicht an Wasser verdampft. Kleine Kesselanlagen und namentlich kleine offene Kessel, welche in den Gewerben, im landwirthschaftlichen Betriebe und im Haushalte so häufig vorkommen, stellen sich weit ungünstiger, wie schon obige Tabelle zeigt. Bei den offenen, sehr großen Abdampfpfannen der Salinen rechnet man, daß unter günstigen Umständen pro 1k Steinkohlen 6,75 bis 7k Wasser verdampft werden. Weniger in ihren Brennwerthen variiren Holzkohlen, mehr Coaks und, wie die Herkunft bedingt, noch mehr Torf und Braunkohlen, die von sehr verschiedener Beschaffenheit vorkommen. Die Holzarten weichen in ihrer chemischen Zusammensetzung nicht bedeutend von einander ab, weshalb die theoretischen Heizwerthe bei dem gleichen Gewicht nahe übereinstimmen. Bei 15 verschiedenen Holzarten schwankt, nach Schinz, dieser Werth zwischen 4054c (bei Rothbuchenholz) und 4355c (bei Ulmenholz), also um etwa 8 Proc., während diese Werthe bei 13 Torfsorten zwischen 3800 und 5400, bei 21 Braunkohlensorten zwischen 4600 und 7000, bei 33 Steinkohlensorten zwischen 6000 und 8600 und bei 8 Sorten Anthracit zwischen 7900 und 8650 wechselten. Der praktische Effect stellt sich bei dem Holze indessen etwas verschiedener, da nicht allein die Holzarten, sondern auch deren Alter, die Verhältnisse, unter welchen sie gewachsen sind, u.a. in Betracht kommen. Brix fand, daß trockenes Rothbuchenholz das 4,45 fache, junges Kiefernholz das 4,68 fache und altes Kiefernholz das 5,11 fache Eigengewicht an Wasser verdampfte. Geflößtes Holz verliert bis zu 20 Proc. an Heizkraft. Textabbildung Bd. 219, S. 189 Holzarten; Dichtigkeit; Verdampften nach Brix bei 15 Proc. Wassergehalt das; Relativer Heizwerth des gleichen Volums nach; Klippart; Winkler; Schalrindiger Hickory (Carya sulcata); fache des Eigengewichtes an Wasser; Hickory-Rußbaum (Carya tomentosa); Eiche (Quercus robur u. pedunculata); Weißbuche (Caprinus betulus); Nothbuche (Fagus sylvatica); Birke (Betula alba); Kiefer (Pinus sylvestris); Pappel (Populus italica). * Brix: Untersuchung der Heizkraft der wichtigsten Brennstoffe des preußischen Staates. Klippart: „Die Wälder“ im 15. Jahresbericht der Ohio-Staats-Ackerbaubehörde. Die Klippart'schen Verhältnißwerthe der Heizkraft bei Eiche entsprechen dem Mittel aus 10 amerikanischen Eichenarten, bei Kiefer dem aus 4 amerikanischen Kieferarten. Winkler's Versuchsresultate in Wagner: Chemische Technologie. Im Allgemeinen kann man annehmen, daß die Brennwerthe bei gleichem Rauminhalte im Verhältniß zur Dichtigkeit der Holzsorten stehen. Wie groß die Abweichungen jedoch bei Versuchen sich stellen, mag vorstehende kleine Zusammenstellung zeigen. Nach Klippart wurden alle Versuchshölzer vor dem Verbrennen bei 70° F. (21° C.) getrocknet. Ganz auffallend hoch stellen sich die Heizwerthe bei den Hickory-Arten. Leider haben wir denselben keine anderweitigen Versuchsresultate entgegenzustellen. Nach Bruno Kerl (Salinenkunde) erfordern die großen Abdampfpfannen der Salinen Artern, Halle und Schönebeck zur Verdampfung von 100 Cubikfuß Wasser im Durchschnitt 71,3 Cubikfuß Kiefernholz, oder 1k Kiefernholz verdampft etwa 2k Wasser. Bei den Angaben über die Verdampfungsfähigkeit des Strohes folgen wir namentlich den Angaben Radinger's (Dampfkessel der Wiener Weltausstellung), nach Versuchen an Locomobilen von Ramsomes, Sims und Head in Lincoln, John Fowler in Leeds, und Garett und Söhne in Leiston. Der in der ersten Tabelle (S. 186) enthaltene theoretische Heizeffect des Strohes zu 1985° wurde aus der Zusammensetzung des Strohes berechnet. Da in den Locomobilen 63 Proc. des theoretischen Heizwerthes des Strohes zur Ausnützung gelangen, so darf die jetzige Methode des Strohheizens, auf sehr weiten Rosten, bei mechanischer Zuführung, als günstige bezeichnet werden. (Vgl. 1874 211 251. 335. 337.) Daß beim Verbrennen der Brennstoffe der Feuchtigkeitszustand von bedeutendem Einflusse auf die Wärmeausnützung ist, daß das Anfeuchten oder Vermischen der Brennstoffe mit unbrennbaren Körpern (Letten, Erde) den Brennwerth nicht erhöhen, und daß die Heizanlagen und namentlich die Aufmerksamkeit des Heizers zum richtigen Verbrennen der Materialien von höchster Wichtigkeit sind, bedarf an dieser Stelle keiner weitern Begründung. An die zusammengestellten Angaben über die Brennwerthe der verschiedenen Brennstoffe anknüpfend, vermögen wir nun zu ermitteln, in wie weit wir heutzutage die uns von der Natur in den Heizmaterialien aufgespeicherte und uns zur Verfügung gestellte Wärme auszunützen vermögen, wenn wir dieselbe benützen, um sie in Arbeit umzusetzen – um sie motorisch wirken zu lassen –, oder wenn wir sie an andere Körper, um zu erwärmen und zu erhitzen, überzuführen suchen. Bei der motorischen Verwerthung der Wärme sollten wir nach der Theorie und nach Versuchen für jede aufgewendete Wärmeeinheit eine Arbeitsleistung von 424 mk erwarten, wenn es gelänge, die zu Gebote stehende Wärme vollständig in Arbeit umzusetzen. Unsere vorzüglichste Maschine aber, die Dampfmaschine, die trotz ihres geringen Wirkungsgrades in Bezug auf die Ausnützung der Wärme noch von keiner ihrer Concurrentinnen erreicht wird, trotzdem viele derselben der Theorie nach weit günstigere Resultate ergeben sollten, zeigt bestimmt, wie weit wir noch von dem Ziele entfernt sind, die Wärme günstig in Arbeit umzusetzen; sie zeigt, wie ungünstig noch das Brennmaterial bei der Umsetzung der darin aufgespeicherten Wärme ausgenützt wird, wie viel noch zu wünschen übrig bleibt, und was wir bis heute an den calorischen Maschinen zu verbessern vermochten, wenn wir auf die ältern Maschinen zurückschauen, und sie zeigt, wenn wir die neuern calorischen Maschinen damit vergleichen, in wiefern diese in Bezug auf den Wirkungsgrad ihr Concurrenz zu machen vermögen. Eine Uebersicht über die pro Pferdekraft (zu 75mk pro Secunde) und Stunde nöthigen Steinkohlenmengen (mittlerer Qualität), über die effective Leistung pro Kilogramm Steinkohlen und über das Verhältniß der effectiven und der theoretischen Leistung des Brennstoffes bei den verschiedenen Dampfmaschinenarten gibt folgende Zusammenstellung. Die Steinkohlengewichte pro Stunde und Pferdekraft sind der Erfahrung entnommen und beziehen sich auf gute Maschinen. Die Werthe der beiden letzten Spalten sind nach folgendem Beispiele berechnet. Die Pferdekraft entspricht einer Leistung von 75mk pro Secunde, somit pro Stunde einer solchen von 75 × 60 × 60 = 270000mk. Bedarf nun eine Maschine pro Stunde und Pferdekraft 3k,25 Steinkohlen (wie dies im Mittel bei guten englischen Locomobilen der Fall ist), so entspricht einem Kilogramm Steinkohlen die Leistung von 270000 : 3,25 = 83077mk. Da nun 1k Steinkohlen einem Arbeitswerthe von 7500 × 424 = 3180000mk, wofür wir 3000000mk setzen wollen, entspricht, so ist die Wärmeausnützung gleich 83077 : 3000000 = 1/36 oder 0,028. Art derDampfmaschinen. EffectiveLeistung.e SteinkohlenproStundeund 1e.k Leistung pro 1kSteinkohlen.mk Verhältnißzwischen effect.u. theoretischerLeistung desBrennstoffes. Kleine Hochdruckdampfmaschine  ohne Expansion 1–6 5–6,5 54000–41500 0,018–0,014 Hochdruckdampfmaschine  mit Expansion 6–50 3–5,75 90000–46950 0,030–0,016 Dampfmaschine mit Expansion  und Condensation 10–300 2–3,5 135000–77153 0,045–0,026 Locomobilen 6–15 2,5–5,5 108000–49018 0,036–0,016         „             Mittel aus 25 3,25 83077 0,028 Die kleinern Brennmaterialwerthe entsprechen den kräftigsten, die größern den schwächern Dampfmaschinen. Der angeführte Mittelwerth aus 25 englischen Locomobilen stimmt überein mit den gewöhnlichen Annahmen, daß diese Maschinen pro Stunde und Pferdekraft im Mittel 3 bis 3k,5 Steinkohlen bedürfen. Wie weit indessen diese Werthe variiren, zeigte die Prüfung der für die landwirthschaftliche Praxis berechneten Locomobilen und stationären Dampfmaschinen auf der landwirthschaftlichen Ausstellung zu Oxford im J. 1870 (vgl. 1870 198 538). Bei den Locomobilen betrugen die pro Stunde und effectiver Pferdekraft nothwendigen Steinkohlenmengen: zwischen 1k,69 (bei Clayton und Shuttleworth) und 12k,53 bei Eagles und im Mittel, wenn die beiden schlechtesten Maschinen ausgestoßen sind, bei 9 Locomobilen 2k,36. Bei den fünf stationären Maschinen schwankten diese Werthe nur zwischen 1k,87 (Clayton und Shuttleworth) und 2k,78, während das Mittel 2k,32 betrug. Sind diese Mittelwerthe geringer als die oben angegebenen, so ist zu bemerken, daß auf solchen Ausstellungen durchschnittlich nur ganz besonders günstig construirte und auf das Exacteste ausgeführte Maschinen, die bedeutend theurer zu stehen kommen als die gewöhnlich im Handel vorkommenden, dem Publicum zur Schau gestellt werden. Wenn sonst die Angabe Radinger's (Dampfkessel der Wiener Weltausstellung, S. 86), daß in England einzelne Fabrikanten Locomobilen liefern, die pro gebremster Pferdekraft nur 1k Steinkohlen bedürfen, nicht auf einem Versehen beruht, dann ist eine solche Leistung nur bei den vorzüglichst construirten, ausgeführten und bedienten Maschinen möglich. Bei einer solchen Maschine würde sich das Verhältniß zwischen effectiver und theoretischer Leistung des Brennstoffes zu 0,09 stellen. Dieser Werth wird sonst nur bei den größten und besten stehenden Dampfmaschinen, wie bei der Wasserhebmaschine zu Old-Ford, London, mit einem Dampfcylinder von über 2m Durchmesser und 2m,5 Kolbenhub erreicht, während der Wirkungsgrad (das Verhältniß zwischen praktischer und theoretischer Arbeit) mit der abnehmenden Kraft der Maschine ebenfalls abnimmt. Bei kleinen Dampfmaschinen ist der Wirkungsgrad stets gering. Bei den Dampfmaschinen ist die geringe Ausnützung des Brennmaterials bedingt durch die Construction der Maschine selbst. So lange wir uns mit dem jetzt in der Praxis eingeführten Watt'schen Systeme begnügen müssen, so lange dürfen wir uns nicht durch übermäßige oder marktschreierische Angaben über die bessere Ausnützung des Brennmaterials durch Verbesserungen einzelner Theile der Dampfmaschinen und deren Kessel täuschen lassen. Wären die in Annoncen und selbst häufig in Fachzeitschriften angegebenen Procentansätze über vermehrte Leistung durch solche Verbesserungen richtig, so müßten bei gemeinsamer Anwendung nur eines Theiles derselben längst die Dampfmaschinen Brennmaterial produciren statt consumiren. Während die Angaben gar nicht selten sind, daß mit diesen oder jenen Verbesserungen an Kesseln oder Dampfmaschinen 15,20, selbst 25 Proc. an Brennmaterial zu ersparen seien, hat sich seit Watt's Zeiten (1770) der Wirkungsgrad im Allgemeinen kaum um 20 Proc., von 0,025 auf 0,030, und nur bei starken Maschinen bedeutender gehoben. Watt's doppelt wirkende Maschinen leisteten pro 1k Steinkohlen eine Arbeit von 77000, die jetzigen meist nicht ganz 100000 und nur die größten und vorzüglichsten 130000 bis 200000mk. Wie schwierig erhebliche Verbesserungen bei diesen Maschinen zu machen sind, ergibt sich aus Folgendem. Wie schon oben angeführt, wurden bei Thompson's 370 Versuchen an 42 gut geführten Kesseln in England im Mittel 47 Proc. der aus den Steinkohlen entwickelten Wärme auf nutzbare Dampfbildung, der Rest auf Erzeugung des Zuges im Kamine, auf unvollkommene Verbrennung des Brennstoffes, auf Strahlung und unvollkommene Wärmeleitung verwendet. Bei gut construirten Kesseln und bei tüchtiger Leitung des Feuers verdampfen Steinkohlen von mittlerer Güte das 6- bis 7 fache ihre Gewichtes an Wasser. Da Steinkohlen schon einen sehr hohen Heizwerth besitzen, wenn sie das 12 fache ihres Gewichtes an Wasser in Dampf von 5at Spannung zu verwandeln vermögen, so beträgt der entsprechende Wirkungsgrad des Kessels bei 7facher Verdampfung 7 : 12 = 0,58, so daß in der Kesselanlage schon ein Verlust von über 40 Proc. eintritt. Die in den Dampf übergeführte Wärme berechnet sich bei einer Dampfspannung von 5at zu 7 × 652 = 4564c, die folgendermaßen zur Verwendung gelangen. Unter der Voraussetzung, daß der Wirkungsgrad einer Dampfmaschine, in Bezug auf den in den Dampfcylinder eingeführten Dampf, gleich 0,50 zu setzen ist, erfordern dieselben bei 5at Spannung des Dampfes im Kessel pro Stunde und Pferdekraft bei: Maschinen ohne Expansion Maschinen mit Expansion ohne mit Condensation. ohne mit Condensation. (3fache Expansion) (5fache Expansion) 35 29 18 11k Dampf; somit leisten unsere 7k Dampf 0,2 0,25 0,39 0e 64 effectiv oder, da eine Pferdekraft gleich 75mk pro Secunde, also gleich 75 × 60 × 60 = 270000mkpro Stunde: 54000 67500 105300 172800mk     Da 424mk Leistung einer Wärmeeinheit (1c) äquivalent sind, so werden in Arbeitumgesetzt 128 160 248 402c oder 0,028 0,035 0,053 0,090 obiger 4564c woraus hervorgeht, daß 4436 4404 4316 4162c größtentheils mit dem ausströmenden Dampfe in die Atmosphäre oder in den Condensator gelangen und theilweise durch Abkühlung und Widerstände in den Dampfleitungen verloren gehen. Die Richtigkeit dieser Zahlen wird bestätigt durch den Versuch von B. W. Farey und B. Donkin jun. an einer zweicylindrigen (Woolf'schen) Expansionsdampfmaschine (vgl. 1870 196 7) von 46,21 indicirten – dem auf den Kolben wirkenden Dampfdrucke entsprechenden – Pferdekräften, aus der Fabrik von Bryan Donkin und Comp. in Bermondsey, London. Die pro Minute in Dampf von 2at,79 Spannung verwandelten 7k,866 Wasser, von 23,6° Anfangstemperatur, erforderten 4900c. c Davon wurden in Arbeit umgesetzt (46,21 × 75 × 60)/424 =   490,5     in das Condensationswasser gingen über 3627,5     an den Dampfmantel wurden abgegeben   99     mit dem Condensationswasser im Cylinder flossen ab   54     Verluste durch Abkühlung, Undichtigkeit u.s.w. 629 ––––––– Summe 4900c. Bei dieser achtfach expandirenden Maschine wird somit 490 : 4900 = 0,1 der Wärme in indicirte Arbeit, also noch etwas weniger in effective Arbeit umgesetzt, da von der indicirten Kraft noch alle die Arbeit abzuziehen ist, welche die Bewegung der Kolben, Kolbenstangen, Triebmechanismen, Pumpen u. dgl. erfordert. So lange nur ein so geringer Theil der aufgewendeten Wärme in Arbeit umgesetzt werden kann, und so lange solche bedeutende Wärmemengen mit dem Dampfe aus der Maschine in die Atmosphäre oder in den Condensator gelangen, ohne in Arbeit umgesetzt werden zu können, und so lange die Feuerungsanlagen so construirt werden müssen, daß die Gase mit verhältnißmäßig hoher Temperatur aus dem Kamine ausströmen, um den nothwendigen Zug zu bewerkstelligen, so lange kann von sehr bedeutenden Ersparnissen an Brennmaterial durch Verbesserung einzelner Theile der Maschinen oder deren Dampfkesselanlagen nicht die Rede sein; – alle Verbesserungen werden sich auf ein bescheidenes Maß reduciren, wobei allerdings die Ersparnisse immerhin innerhalb längerer Zeiträume zu beachtenswerthen Größen anwachsen können. Eine Ersparniß von 1/4k Steinkohle pro Stunde und Pferdekraft kommt, bei 12stündiger Tagesarbeit, gleich 900k oder 18 Ctr. pro Jahr. Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der calorischen Maschinen suchte man zunächst die Dampfmaschinen dadurch zu verbessern, daß der Dampf regenerirtregenerit werden sollte, wie bei den Maschinen von Siemens und von Seguin, oder daß man den Dampf überhitzte, oder daß man combinirte Dämpfe, wie Schwefel-, Aether- und Wasserdampf, Chloroform- und Wasserdampf u. dgl. benützte. Von allen den diesen Richtungen angehörenden Verbesserungen errang sich keine eine allgegemeine Verbreitung. Nur bei großen Maschinen, namentlich bei Schiffsdampfmaschinen, wird mit Vortheil ein Gemische aus gesättigtem und überhitztem Dampfe angewendet. Warsop, Eaton, Parker u.a. construirten in den letzten Jahren Luft-Dampf-Maschinen (vgl. 1869 194 361 363. 1870 196 274), bei welchen in den Kesselzügen stark erhitzte Luft in den Kessel eingepumpt wird. Von diesen Maschinen, bei welchen nach Warsop die Leistungen der Kohlenmengen bis über 40 Proc., nach Parker selbst bei kleinern Maschinen um 25 Proc. besser ausgenützt werden sollen, als bei Maschinen nach dem alten System, sind bis jetzt nur wenige ausgeführt. Um neben besserer Ausnützung der Brennstoffe von den bedeutenden Raum erfordernden, an allerlei Verordnungen gebundenen und dabei immerhin nicht gefahrlosen Dampfkesselanlagen frei zu werden, ersann und führte man die verschiedenartigsten Maschinen aus, welche die Dampfmaschinen ersetzen sollten. Kohlensäure, erhitzte atmosphärische Luft, explosible Stoffe und Gemische, wie Schießpulver, Schießbaumwolle, Gemische von Luft und Leuchtgas, Luft und Petroleumdampf, Luft und Wasserstoffgas u.s.w. wurden zum Betriebe vorgeschlagen und benützt. Von allen diesen Neuerungen sind für die Industrie einzig wichtig geworden die Heißluft- oder Luftexpansionsmaschinen, die Gasmaschinen und in neuester Zeit die Petroleummaschinen. Erstere, mit erhitzter atmosphärischer Luft arbeitend, sind alle mehr oder weniger nach den ursprünglichen Constructionen von Stirling (stets mit der gleichen eingeschlossenen, abwechselnd erhitzten oder abgekühlten Luftmenge arbeitend) und von Ericsson (mit stets erneuerter Luft arbeitend) gebaut; letztere arbeiten nach dem Vorgange Lenoir's mit dem entzündeten explosiblen Gemische von Leuchtgas und atmosphärischer Luft, oder wie bei den Maschinen von Hock und Otto und Langen Dieselben sind wie der gewöhnliche Otto und Langen'sche Gasmotor eingerichtet, bei welchen jedoch statt Leuchtgas Petroleumdampf zur Verwendung gelangt. mit dem entzündeten Gemische von Petroleumdampf und atmosphärischer Luft. Zu den bekanntesten Heißluftmaschinen gehören die von Ericsson Ericsson. Vgl. 1860 157 162. 321. 158 394. 1861 159 82. 161. 404. 470. 1869 194 167., Leauberau Leauberau. Vgl. 1861 160 401. 1864 172 81. 1866 179 340. 1867 185 423., Belou Belou. Vgl. 1861 159 241. 1865 177 413. 1867 185 409., Lehmann Lehmann. Vgl. 1869 194 257. 1873 209 152., Leawitt Leawitt. Vgl. 1873 208 153. 209 95. u.s.w.; zu den bekanntesten Gasmaschinen die von Lenoir Lenoir. Vgl. 1860 156 83. 391. 1868 187 1., Hugon Hugon. Vgl. 1868 187 1. 13. 1869 194 281. und Otto und Langen Otto und Langen. Vgl. 1867 183 106. 186 90. 1868 187 1. 188 12. 1869 194 276. 1870 195 470. 1875 217 512.; die bekannteste Construction von Petroleummaschinen ist bis jetzt die von J. Hock Hock. Vgl. 1874 212 13. 198. in Wien. Sämmtliche Maschinen dieser Art arbeiten nur mit schwacher, selten 2e übersteigender Leistung. Die effectiven Leistungen der Brennmaterialien stellen sich dabei folgendermaßen: Maschinen. Brennstoffverbrauchpro Stunde u. 1e.k Leistung pro 1kBrennstoff.mk Verhältniß zwischeneffectiver u. theoretischerLeistung derBrennstoffe. Heißluftmaschinen von  Steinkohlen. Belou 1,5–2,2 (Tresca) 180000–122700 0,060–0,041 Leawitt 2,5 (Howard) 104000 0,035 Lehmann 4,6 (Eckert)* 56000 0,019 Leauberau 4,5–6,25 (Eckert,Tresca, Czermak) 60000–43200 0,020–0,014 Ericsson 5,0–7,5 (nachverschiedenen Angaben) 54000–36000 0,018–0,012 Gasmaschinen von  Steinkohlen. Otto und Langen 1,8–2,5 150000–104000 0,050–0,035 Hugon 4,5 60000 0,020 Lenoir 4,5–5 60000–54000 0,020–0,018 Petroleummaschinen von  Petroleum. Otto und Langen 0,38–0,6 710000–450000 0,164–0,104 Hock 0,75–1,3 360000–208000 0,084–0,046 * Nach andern Angaben soll die Lehmann'sche Maschine bedeutend mehr Brennmaterial pro Stunde und Pferdekraft erfordern, nach Wüst sogar 9k Coaks. Die Richtigkeit dieser Angaben vorausgesetzt, würde sich die Lehmann'sche Maschine bedeutend tiefer im Wirkungsgrade stellen. Bei den Gasmaschinen ist (nach Tresca, Le Bleu, Radinger u.a.) angenommen, daß die Maschinen von Lenoir 2,5 bis 2,75, die von Hugon 2,6, die von Otto und Langen 1 bis 1cbm,37 Gas pro Stunde und Pferdekraft verbrauchen. Die angegebenen Steinkohlenmengen sind aus den Gasmengen berechnet unter der Annahme, daß aus 1k Steinkohlen 0cbm,28 Leuchtgas erhalten werden, und daß der Heizwerth der bei der Darstellung desselben erhaltenen Coaks noch 50 Proc. desjenigen der Steinkohlen betrage. Die Angaben über den Petroleumverbrauch bei der Hock'schen Petroleummaschine stammen von Hock selbst und von Radinger. Da letzterer (im Bericht über die Motoren auf der Wiener Weltausstellung 1873) pro indicirte Pferdekraft und Stunde 1k,1 angibt, so ist 1k,3 pro effective Pferdekraft noch mäßig gehalten, da bei mittelgroßen Dampfmaschinen das Verhältniß der effectiven zur indicirten Pferdekraft zwischen 1 : 1,3 bis 1 : 1,6 schwankt. Die Petroleummaschinen von Otto und Langen sollen mit etwa der Hälfte Petroleum bei der gleichen Kraft auskommen, wie die von Hock, nach den niedersten Angaben (Wüst, Fortschritte im landwirthschaftlichen Maschinenwesen, 1875) mit 0k,375 pro Stunde und Pferdekraft. Ordnen wir die seither aufgeführten Maschinen nach ihren relativen Leistungswerthen hinsichtlich der aus den Brennstoffen nutzbar zu machenden Wärmemengen, und schließen theils des Vergleiches halber, theils der Uebersicht über die Verbesserung der calorischen Maschinen wegen, noch einige ältere und neuere Dampfmaschinen ein, so erhalten wir die auf S. 198 folgende Tabelle. Diese Zusammenstellung zeigt zunächst, daß die Ausnützung der Wärme bei den Dampfmaschinen seit den Constructionen von Savery und Newcomen beständig zugenommen hat, daß aber ein Wärmewirkungsgrad von 0,08, also nicht einmal von 10 Proc. der theoretischen Heizwerthe des Brennmaterials nur bei sehr großen Maschinen (die Maschine zu Redruth hat einen Cylinderdurchmesser von 2m, die Harlemer-Meer-Maschine von 3m,7 und die zu Old-Ford von 2m) erreicht wird, während die Maschinen von mittlerer oder gar geringer Stärke weit dahinter zurückbleiben und weniger Fortschritte gegenüber den ältern Watt'schen Maschinen zeigen, als man gewöhnlich anzunehmen pflegt. Maschinen, wie die von Farcot in Paris auf der Pariser Ausstellung von 1867, die nur 1k Steinkohlen pro effective Pferdekraft und Stunde verbraucht haben soll, oder die englische Locomobile, von der Radinger (Bericht über die Dampfkessel der Wiener Ausstellung, S. 86) berichtet, daß sie ebenfalls mit 1k Steinkohlen pro Stunde und Pferdekraft ausgekommen sei, gehören immer noch zu den Ausnahmen; es gehen im Textabbildung Bd. 219, S. 198 Zeit; Dampfmaschine; Heißluftmaschine; Leuchtgasmaschine; Petroleummaschine; Effective Leistung per 1k Steinkohlen (resp. Petroleum); Wärmewirkungsgrade (Relativwerthe); 1698; Savery; 1712; Newcomen; 1750; 1793; Keir, Savery's System; Kleine Hochdruckdampfmaschine ohne Expansion; 1860; Ericsson; 1867; Leauberau; 1869; Lehmann; 1867; Lenoix; 1867; Hugon; 1768; Watt, einfachwirkend; 1782; Watt, beste, doppelwirkend; 1790; Nach Boulton; 1873; Locomobilen; Hochdruckdampfmaschine mit Expansion; Leawitt; 1867; Belou *; Hochdruckdampfmaschine mit Expansion und Condensation; 1873; Otto u. Langen; 1833; Wasserhaltmaschine zu Redruth in Cornwallis; 1874; Pumpmaschinen am Harlemer-Meer in Holland; Hock**; 1873; 1840; Wasserhebmaschine zu Old-Ford, London; Dampfmaschinen, welche pro Stunde u. Pferdekraft 1k Steinkohlen bedürfen; 1875; Otto u. Langen * Die Belou'sche Maschine erscheint hier mit dem kleinsten Werthe, weil im Durchschnitt der Kohlenbedarf wohl nicht unter 2k,2 pro Stunde und Pferdekraft herabkommt. ** Bei der Hock'schen Maschine ist der höchste Leistungswerth genommen, da voraussichtlich diese ganz neue Erfindung der Verbesserung fähig ist. Gegentheile die Güteverhältnisse viel weiter aus einander, als man bei dem heutigen Stande des Maschinenbaues erwarten sollte. Es möge ein Beispiel genügen. Auf der Ausstellung zu Oxford im J. 1872 waren Locomobilen ausgestellt, die 15 und selbst 27 Pfd. Steinkohlen pro Stunde und Pferdekraft nothwendig hatten, während die beste mit 3,7 Pfd. auskam. Bei stationären Maschinen schwankte dieser Consum zwischen 4 und 6 Pfd. Wie sehr übrigens die Bedienung von Einfluß ist, zeigten die Wettheizen zu Mühlhausen und Valenciennes, wo bei den gleichen Kesseln und den gleichen Steinkohlensorten der eine Heizer pro 1k Steinkohlen 8k,4 der andere nur 4k,5 Wasser zu verdampfen vermochte. Die Leistungen von 19 Heizern, welche zu Valenciennes concurrirten, schwankten zwischen diesen Werthen, und nur 7 davon vermochten mehr als das 6 fache Steinkohlengewicht an Wasser zu verdampfen. Bei einem Heizercurse zu Glarus, im November 1871, verdampfte man im Maximum 7k,78 Wasser pro 1k Steinkohlen, im Mittel vermochte man nur das 6,70 fache Steinkohlengewicht an Wasser zu verdampfen. Nach Hirn wurde die Leistung der Dampfmaschinen bei der Benützung von überhitztem Dampfe um 20 bis 30 Proc., nach Warsop und Parker durch Zuführung der in den Zügen der Kessel erhitzten Luft in den Dampfraum um 25 bis 45 Proc. erhöht. Die Richtigkeit dieser Angaben angenommen, müßten bei guten Constructionen die Leistungen pro 1k Steinkohlen auf 162000 bis 196000mk, der Wärmewirkungsgrad auf 0,052 bis 0,065 bei mittelgroßen Dampfmaschinen gesteigert werden können. Die Tabelle zeigt ferner, daß die jetzigen Heizluft- und Gasmaschinen theils unter, theils neben den Dampfmaschinen rangiren, wenn die Ausnützung der Brennmaterialien in Betracht gezogen wird, daß nach einzelnen Angaben nur die Otto und Langen'sche Petroleummaschine die Dampfmaschine, wie die andern calorischen Maschinen überflügelt. Eine wesentliche Ursache des geringen Wirkungsgrades der Heißluft- und Gasmaschinen, die theoretisch weit vortheilhafter sein sollten als die Dampfmaschine, liegt in deren kleinen Dimensionen, in welchen dieselben bis jetzt nur ausführbar waren. Die Reihenfolge ändert sich indessen noch bedeutend zu Ungunsten der letztern, wenn die Unterhaltungskosten in Betracht gezogen werden. Nimmt man selbst an, daß eine kleine Dampfmaschine 5k Steinkohlen pro Stunde und Pferdekraft bedarf, so stellen sich die Auslagen für Gas allein bei den Maschinen von Otto und Langen etwa 2,5 mal, bei jenen von Lenoir und Hugon 5 mal, bei der Hock'schen Maschine für das Petroleum etwas mehr als 2 mal so hoch als bei der ungünstigsten aller Dampfmaschinen, wenn man die 100k Steinkohlen zu 2,5, 1cbm Gas zu 0,25 und 1k Petroleum zu 0,33 M. berechnet, und von den Nebenkosten wie für Schmiermittel, Kühlwasser u.s.w. ganz absieht. Nur die Otto und Langen'sche Petroleummaschine würde sich dieser Dampfmaschinensorte an die Seite stellen lassen. Bei den entschiedenen Vortheilen, welche die genannten Concurrentinnen der Dampfmaschine, wenn auch nur für kleinere Kräfte, bieten, bleibt indessen die Auffindung richtiger Systeme oder mindestens die Ausbildung und Vervollkommnung der jetzigen sehr wünschenswerth. Namentlich dürfte die Petroleummaschine dazu berufen sein, der Kleinindustrie zur passenden Hilfskraft zu werden. Nach dieser Beurtheilung müssen die Wärmewirkungsgrade unserer heutigen calorischen Maschinen als niedrig bezeichnet werden, ohne daß bei dem jetzigen Stande unserer physikalischen und mechanischen Hilfsmittel Aussicht vorhanden wäre, den Wirkungsgrad dieser Maschinen auch nur einigermaßen zu erhöhen. Wir müssen bei der Umsetzung der in den Brennstoffen aufgespeicherten Wärme über 90 Proc. unbenützt lassen, wenn wir nicht einen Theil derselben durch weitere Benützung der aus dem Kesselkamine abziehenden Gase, der aus der Maschine entweichenden Dämpfe und Gase u.s.w. zu irgend welchen industriellen oder hauswirthschaftlichen Zwecken weiter zu benützen vermögen. Indessen finden wir bei der Ausnützung anderer motorischer Kräfte Aehnliches. Wir vermögen die uns von der Natur zur Verfügung gestellten Wasser- und Windkräfte ebenfalls nur theilweise auszunützen. Nur ganz ausnahmsweise verwerthen wir das ganze zu Gebote stehende Gefälle der Wasserläufe; in weitaus den meisten Fällen benützen wir nur kleine Theile desselben. Die Aehnlichkeit der Ausnützung tritt noch schärfer hervor, wenn wir, wie zuerst Zeuner (Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie) zeigte, die Leistungsformel für calorische Maschinen jene der hydraulischen Maschinen gegenüberstellen. Bezeichnet L die disponible Arbeit, Q die Wärmemenge in Wärmeeinheiten oder die Wassermengen in Cubikmeter, A das Wärmeäquivalent der Arbeitseinheit (1/424), γ das Gewicht von 1cbm Wasser, T und t die Temperaturgrenzen in Celsius'schen Graden (vom natürlichen Nullpunkte [– 273°] an gerechnet), H und h die Gefällhöhegrenzen in Meter, innerhalb welcher die Ausnützung stattfindet, so werden die Leistungsformeln in Meterkilogrammen: für calorische Maschinen für hydraulische Maschinen L = Q/AT (Tt), (nach Zeuner) L = (Hh) so daß der Werth Q/AT = 424Q/T der ersten Formel, dem Werthe = 1000 Q der zweiten Formel entspricht. Es entsprechen somit gewissermaßen den Wassergewichten Wärmegewichte, welche von höhern Temperaturhöhen, wie bei jenen von den Gefällhöhen, auf niederere herabsinken. Beurtheilt man demgemäß die calorischen Maschinen nach den in die Cylinder eingeführten Wärmemengen, dann läßt sich zeigen, daß z.B. Dampfmaschinen und Heißluftmaschinen einen Wirkungsgrad von etwa 0,50 erreichen, also mittelguten Wasserrädern gleichkommen. Die Differenzen von T und t und von H und h influiren in der Weise die Leistungen, daß nur bei großen Werthen derselben die Leistungen sich am günstigsten gestalten. Bei den calorischen Maschinen sind aber die Werthe von T nie sehr hoch (bei Dampfmaschinen etwa 180°, bei Heißluft- und Gasmaschinen kaum 300°), während der Werth von t nie auf 0° sinkt, wodurch die Differenzen noch sehr weit von den Werthen entfernt bleiben, welche für bestimmte Wärmemengen Maximalwerthe der Leistungen ergeben würden. Dies ist ein wichtiger Factor bei der Bestimmung der niedern Wirkungsgrade, ganz abgesehen davon, daß die in den Heizanlagen, in dem die Dampfmaschine verlassenden Dampfe, in der abziehenden heißen Luft oder in den heißen Gasen, in dem Kühlwasser u.s.w. enthaltene Wärme für die Umsetzung in nutzbare Arbeit außer Rechnung fällt. Noch weit ungünstiger als in den calorischen Maschinen wird die Wärme in den Geschützen ausgenützt, da die Schwierigkeit sehr groß ist, ohne sehr bedeutende Arbeitsverluste die Wirkungsweise der Explosivstoffe zu beherrschen. Nach Isidor Trauzl (in Steffleur's österreichischer Militärzeitung) kommt die Pulverkraft mindestens 50 mal theurer als die Kraft der schlechtesten Dampfmaschinen. In der That soll nach Berthelot (1872 203 312) 1k Kriegspulver über 600000c oder 254000000mk Leistung ergeben, während nach Combes und Poncelet und nach Erfahrungen aus der neuern Zeit die Leistung nicht 40000mk erreicht,Combes berechnete die effective Leistung von 1k Pulver zu 36000mk, Poncelet zu 38000mk. Ein preußischer 8zölliger Hinterladungsmörser wirft mit 4k Pulver das 75k schwere Geschoß mit 196m Geschwindigkeit aus dem Rohre. Die Leistung pro 1k Pulver berechnet sich dabei zu 36500mk. Aus 4 Versuchen zu Shrewsburyneß (England) mit schweren Withworth- und Armstrong-Geschützen berechnet sich die effective Leistung pro 1k Pulver zu 41734mk. also der Wirkungsgrad in Bezug auf die in Arbeit umgesetzte Wärmemenge nur 0,00016 ist, somit von der Savery'schen Dampfmaschine noch um das 50fache überboten wird. Da nun 1k Schießpulver etwa 1,6 M., 1k Steinkohlen kaum 3 bis 4 Pf. kostet, so betragen die Kosten bei gleichem Gewichte schon das 40 bis 50 fache. Der Militärstand überbietet demnach die Industrie noch ganz gewaltig in der ungünstigen Ausnützung der von der Natur gebotenen Kräfte. In dem gewöhnlichen Haushalte des Menschen wird das Brennmaterial ebenfalls durchweg höchst mangelhaft ausgenützt. OffeneQffene Feuer, wie sie hie und da noch auf dem Lande und in kleinern Städten zum Kochen benützt werden, geben einen geringen Heizeffect und sind nebenbei ungesund, da sie die Luft bis zur Untauglichkeit zum Athmen verderben. In den bessern Küchenfeuerungsanlagen dürften, nach mehrjähriger eigenen Erfahrung, kaum 1/4 der von dem Brennmaterial erhaltbaren Wärme ausgenützt werden. Die Kaminheizung nützt kaum 1/4 der strahlenden und kaum 1/10 der gesammten Wärme der Heizmaterialien aus. Gute Ofenheizungen und Canalheizungen erlauben dagegen in günstigen Fällen bis zu 80 Proc. der Wärme nutzbar zu machen. Luft-, Heißwasser- und Dampfheizungen gestatten, als Centralheizung für eine größere Anzahl von Räumen, eine Wärmeausnützung von 50 bis 75 Proc. der von den Brennmaterialien entwickelten Wärmemenge. In vielen industriellen Anlagen erreicht der Wirkungsgrad der Heizanlagen keinen größern Werth. Für dieses Mal müssen wir darauf verzichten, näher hierauf einzutreten. Leuchtgas und Petroleum bleiben, der Kostenpreise halber, vorläufig im Allgemeinen zum Heizen größerer Räume ausgeschlossen. Physik und Mechanik sind dazu berufen, der Industrie, den Gewerben und der Hauswirthschaft ganz neue Methoden der Umsetzung der Wärme in Arbeit und der Ausnützung der Wärme zuzuführen, wenn der Wirkungsgrad dabei diejenige Stufe erreichen soll, welche die stets theurer werdenden Brennstoffe in der Zukunft bedingen, und die wir in der Natur – wir erinnern nur beispielsweise an die Umsetzung der Wärme in Arbeit bei dem Menschen und bei den Thieren – erreicht sehen.