Titel: Doppelleitrollen für Spinnereien; von Osenbrück und Comp. in Hemelingen.
Fundstelle: Band 220, Jahrgang 1876, Nr. , S. 402
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Doppelleitrollen für Spinnereien; von Osenbrück und Comp. in Hemelingen. Mit einer Abbildung. Osenbrück's Doppelleitrollen. Vor einiger Zeit wurde in diesem Journal, *1874 212 379, auf die von A. Osenbrück patentirte sogen. Circulations-Schmiervorrichtung aufmerksam gemacht, welche sehr zweckmäßig auf Leitrollen für Spinnereien etc. in nachstehender Weise zur Anwendung gekommen ist. Die Laufbüchse ist an der vordern Seite mit einem cylindrischen, durch Schraubendeckel und zwischengelegten Lederring öldicht verschlossenen Mantel umgeben, welcher die Oelkammer bildet. Hinter der Laufbüchse ist eine zweite kleinere, kegelförmig gestaltete Kammer, welche durch vier divergirende Bohrlöcher mit der vordern communicirt. Der Zapfen der Leitrolle ist central gebohrt. In der Mitte seiner Länge führte ein radiales Bohrloch nach unten in eine Schmiernuth. Die in den Zapfen fest eingeschraubte Vorstoßscheibe, welche das Ablaufen der Riemenscheibe verhindert, ist ebenfalls central und radial nach oben gebohrt; in letzterer Bohrung ist ein Röhrchen befestigt, dessen äußere Mündung nach rechts und links gegen die Drehrichtung der Leitrolle gegabelt ist. Beide Gabelungen reichen fast bis zur innern Peripherie der Oelkammer. Befindet sich nun genügend Oel in der Textabbildung Bd. 220, S. 403 Kammer der Leitrolle und wird diese in rasche Umdrehung gesetzt, so nimmt das Oel durch Adhärenz an der Drehung Theil und vertheilt sich durch die Wirkung der Centrifugalkraft als flüssiges Band auf die cylindrische Wand der Oelkammer. Hierbei wird es von dem der Drehrichtung der Scheibe entgegenstehenden Gabelende des Schmierröhrchens aufgefangen und durch die Bohrungen dem Zapfen zugeführt. Nachdem es den Zapfen schmierend nach vorn und hinten passirt hat, nimmt dasjenige Oel, welches direct nach vorn, also in die Oelkammer abtropft, wieder an der Drehung des darin befindlichen Oeles Theil; das nach hinten abtropfende dagegen wird durch die vier divergirenden Bohrlöcher der Oelkammer wieder zugeführt. Die Wirkung der Schmiervorrichtung stimmt also vollkommen mit der früher beschriebenen überein, und es ist daher überflüssig, hier nochmals die damals erwähnten Vortheile, die sich in der Praxis thatsächlich ergeben, zu wiederholen. Noch ist zu bemerken, daß die Einkerbungen an dem hintern Ende des Zapfens sicher ein Verschleichen des Oeles in dieser Richtung verhüten. Die Leitrolle wird gleich gut geschmiert, gleichviel ob sie rechts oder links umläuft.