Titel: Peyer's Automat.
Fundstelle: Band 222, Jahrgang 1876, S. 217
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Peyer's Automat. Mit Abbildungen auf Taf. VI [b/3]. Peyer's Automat. Die Gebrüder Schmerber in Mülhausen bringen einen von Alfred Peyer construirten Condensationswasserableiter zur Ausführung, bei welchem das Schließen des Ablaufventiles durch eine Bourdon'sche Röhre herbeigeführt wird, sobald sich deren Krümmung in Folge einer Temperaturerhöhung im Apparat ändert. Die Einrichtung ist in den (Engineering, August 1876 S. 169) entnommenen Figuren 13 und 14 verdeutlicht. Ein gußeisernes, dampfdichtes Gehäuse bildet zwei über einander liegende, durch ein kurzes Rohrstück verbundene Kammern, von denen die obere mit der Dampfleitung communicirt, die untere dagegen mit einem Ablaufrohr versehen ist. Die Mündung des Verbindungsrohres in die untere Kammer ist durch eine Platte mit zwei schmalen Oeffnungen abgesperrt, welch letztere wieder durch einen auf der Platte gleitenden Drehschieber geschlossen werden können. Dieser ist auf entsprechende Weise mit dem freien Ende eines in der untern Kammer befestigten, kreisförmig gebogenen Metallrohres verbunden, welches mit einer Flüssigkeit gefüllt und hermetisch verschlossen ist. Sobald man den Apparat mit einer Dampfleitung verbindet, wird zunächst die Luft aus demselben verdrängt, worauf das Condensationswasser denselben so lange passiren kann, als dessen Temperatur eine gewisse Grenze nicht übersteigt; dies tritt aber nach entsprechender Abnahme des Niederschlagswassers (welche einer Temperaturerhöhung desselben entspricht) ein, die im Rohr eingeschlossene Flüssigkeit dehnt sich in Folge ihrer Erwärmung aus und biegt das Rohr dadurch etwas auf, welches seinerseits den Schieber so dreht, daß er absperrt. Nach vollständigem Ablauf des Wassers aus der untern Kammer strömt die Luft von außen in dieselbe und kühlt das Rohr ab, welches sich wieder zusammen zieht und den Schieber öffnet, um so neuerdings dem Condensationswasser den Ablauf zu gestatten. Vor Eintritt in die untere Kammer muß das Wasser ein in der obern Kammer angeordnetes Cylindersieb passiren, welches etwa mitgeführte Unreinigkeiten zurückhält, also den Ventilsitz vor Verschmutzen schützt.

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