Titel: W. Cooper's Diagrammograph.
Fundstelle: Band 223, Jahrgang 1877, S. 348
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W. Cooper's Diagrammograph. Mit Abbildungen auf Taf. X [c/4]. Cooper's Diagrammograph. Dieses in Fig. 1 und 2 nach Engineering, November 1876 S. 393 gezeichnete und von Elliot Brothers in London ausgeführte Instrument dient zur Darstellung der relativen Kolben- und Schieberbewegung, sowie zur Lösung aller die Dampfvertheilung einer durch Kreisexcenter bewegten Schiebersteuerung betreffenden Fragen; es wird bei demselben die endliche Länge der Triebstange in Berücksichtigung gezogen und jene der Excenterstange vernachlässigt; im Princip stützt es sich auf das wohlbekannte Reuleaux'sche Schieberdiagramm. Der Diagrammograph besteht aus einem Rahmen A, welcher im Schlitz B ein Schleifstück C führt. Bei K ist am Kegelrade J ein Kurbelarm H befestigt, welcher die in einem hohlen Zapfen F des Schleifstückes C eingeklemmte Triebstange G bewegt. Durch Verschieben des Schleifstückes C, bezieh. Veränderung der Länge von G läßt sich nach einem vorliegenden Falle das relative Verhältniß der Kurbelarm- zur Triebstangenlänge entsprechend einstellen. Zu diesem Zweck ist neben C eine Theilung am Rahmen A angebracht, nach welcher der Zapfen F bei Lage der Kurbel in einem der todten Punkte gestellt wird. Ist dies geschehen, so wird die in einem zweiten Schlitz von A verschiebbare, der Hublänge entsprechende Scale E derart eingestellt, daß der Hub von C mit dieser Theilung übereinstimmt. Dreht man nun die Kurbel H (durch den Rändrirkopf N, Spindel M und Getriebe L), so versinnlicht die Bewegung des Schleifstückes C jene des betreffenden Maschinenkolbens. Die Nabe des Kegelrades J trägt eine durch Klemmschraube X feststellbare Büchse, in welcher dem Zeiger T eine beliebige Stellung im Kreise gegeben werden kann; zugleich läßt sich der Zeiger T in der Hülse verschieben und mit der Schraube V so festklemmen, daß die Länge S K gleich der vorliegenden Excentricität ist. Zu diesem Behufe ist an einer Querlamelle U eine Theilung angebracht. Man klemmt den Zeiger S T so fest, daß der Winkel S K H gleich einem rechten weniger dem Voreilungs-Winkel ist; dann entspricht nach dem Reuleaux'schen Diagramm für die jeweilige Kurbelstellung die Ordinate S W dem Schieberweg. Außer dieser Darstellung des Schieberweges zeigt das Instrument auch noch die Momente der Eröffnung und Schließung der Cylindercanäle an. Man stellt nämlich die zwei Schienen R R an einem im Schlitze B gleitenden Schleifstück durch die Schraubenspindel b mit den rändrirten Köpfen Q derart ein, daß deren Entfernung von der Mittellinie der äußern oder innern Ueberdeckung entspricht, je nachdem die Function des Einströmungs- oder Ausströmungscanales beobachtet werden soll. In der Figur beginnt bei a die Voreinströmung, bei c die Expansion. Das Instrument, welches eine außerordentliche genaue Adjustirung voraussetzt, ist sinnreich zusammengestellt und dürfte zur Veranschaulichung der Dampfvertheilung in Schulen vorzügliche Dienste leisten und selbst dem mit der Schieberbewegungstheorie weniger vertrauten Praktiker ein willkommenes Bild der Function der innern Steuerungstheile bieten.

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