Titel: Analyse des Sprengmittels „Diorrexin“; von J. Fels in Triest.
Autor: J. Fels
Fundstelle: Band 224, Jahrgang 1877, Nr. , S. 532
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Analyse des Sprengmittels „Diorrexin“; von J. Fels in Triest. Fels, Analyse des Sprengmittels „Diorrexin“. Seit mehreren Jahren wird bei verschiedenen Eisenbahn-Bauunternehmungen, Steinbrüchen, Hafenbauten etc. ein eigenthümliches Sprengmaterial in Verwendung gebracht, welches von G. Pancera patentirt wurde und den Namen „Diorrexin“ führt. Die Erzeugung desselben geschieht in den Fabriken zu Sistiana bei Triest und zu Brunn am Steinfelde bei Wiener-Neustadt. Da dasselbe bezüglich seiner chemischen Zusammensetzung noch nirgends Erwähnung fand, theile ich in Nachfolgendem die Analyse dieses Sprengpulvers mit. Eine Probe Diorrexin, 8 Monate lang in einem offenen Gefäße aufbewahrt, enthielt: auf Trockensubstanz berechnet: Pikrinsäure 1,50 1,65 Holzkohle 6,82 7,49 Buchen-Sägespäne 9,98 10,97 Kaliumnitrat 38,93 42,78 Natriumnitrat 21,07 23,16 Schwefel 12,20 13,40 Wasser 9,00 Verlust 0,50 0,55 –––––––––––––––––––– 100,00 100,00. In letzterer Zeit hat sich das Diorrexin auch Eingang in den Kohlenwerken verschafft, und ist mir aus vielen Sprengversuchen, welche ich mit diesem Material in den Bergwerken des Köflacher Kohlenrevieres, sowie zu Hrastnigg, Trifaill, Sagor etc. (in Steiermark) anstellte, bekannt, daß dasselbe allenthalben eine günstige Beurtheilung hinsichtlich seiner vortheilhaften Verwendung fand. Bezüglich seiner explosiven Wirkung läßt sich als bemerkenswerth anführen, daß gleiche Volume Diorrexin und ärarisches Sprengpulver die gleiche explosive Kraft auszuüben vermögen. Bei dem Umstande nun, als das Diorrexin um 25 Vol. Proc. leichter als das andere Sprengmittel ist, und anderseits um 1/5 weniger kostet als dieses, sind die Vorzüge des Diorrexin gegenüber dem schwarzen Sprengpulver einleuchtend.