Titel: Gaslampe für kohlenwasserstoffreiche Leuchtgase, Fettgas, Oelgas etc.; von Rob. Muencke.
Autor: Robert Muencke
Fundstelle: Band 225, Jahrgang 1877, S. 83
Download: XML
Gaslampe für kohlenwasserstoffreiche Leuchtgase, Fettgas, Oelgas etc.; von Rob. Muencke. Mit einer Abbildung. Muencke's Gaslampe. Textabbildung Bd. 225, S. 83 In zahlreichen Laboratorien sind die Chemiker nicht in der Lage, das aus Steinkohlen bereitete Leuchtgas zur Verfügung zu haben; sie sind in vielen Fällen darauf hingewiesen, das aus Fetten, Oelen u. dgl. hergestellte kohlenwasserstoffreichere Leuchtgas zu benutzen. Für diese Gase sind bekanntlich die gewöhnlichen Bunsen'schen Gaslampen nicht zu verwenden; sie leuchten selbst dann, wenn die Luftöffnungen um Vieles vergrößert werden. Um das Leuchten resp. das Rußen dieser Gaslampen vollständig zu vermeiden, sind von verschiedenen Seiten Lampen für diese Gase ausgeführt worden, welche jedoch noch Manches zu wünschen übrig lassen. Die von mir construirte, beistehend abgebildete Gaslampe empfiehlt sich ihrer einfachen Construction und der tadellosen blauen Flamme wegen ganz besonders; sie ist gleichzeitig auch für Steinkohlenleuchtgas anwendbar. In den Zapfen des runden gußeisernen Fußes von 65mm Durchmesser ist seitlich das Schlauchstück für die Gaszuleitung, oben die Gasausströmungsspitze eingeschraubt; letztere ist 18mm lang, conisch und mit einer einfachen runden, 1mm weiten Ausströmungsöffnung versehen. Der obere Röhrentheil der Lampe besteht aus zwei aufschraubbaren Theilen, von denen der untere 30mm lang und 18mm weit ist, ferner vier gleich große und gleich weit entfernt stehende, 13mm lange und 8mm weite Luftöffnungen trägt. Der obere Röhrentheil besitzt bei einer Länge von 85mm einen lichten Durchmesser von 12mm. Ueber den untern weitern Cylinder läßt sich eine Hülse von gleicher Länge schieben, die durch ihre verschiedene Stellung gegen die vier Luftöffnungen die Zuströmung der Luft bequem zu reguliren gestattet.Zu beziehen durch Warmbrunn, Quilitz und Comp., Berlin C., Rosenthalerstraße Nr. 40, wo auch Verbrennungsöfen für genannte Gase construirt werden. Berlin, Juni 1877.