Titel: Mechanischer Eindampfapparat für Laugen und Salzsoolen.
Fundstelle: Band 228, Jahrgang 1878, S. 327
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Mechanischer Eindampfapparat für Laugen und Salzsoolen. Mit Abbildungen auf Tafel 24. [Mechanischer Eindampfapparat für Laugen und Salzsoolen.] In England benutzt man vielfach die verlorene Hitze von Rohsodaöfen zum Abdampfen der Sodalauge mit oberschlägigem Feuer. R. Hasenclever berichtet dagegen in der Chemischen IndustrieNeue Monatsschrift, herausgegeben vom Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands., 1878 S. 8, daſs die hierbei erhaltene Soda schlechter ist als bei Unterfeuer. Die Untersuchung der Rauchgase eines solchen Ofens mit oberschlägigem Feuer ergab, daſs die Gase beim Eintritt in den Ofen im Liter 4,3, beim Austritt nur 3mg,2 schweflige Säure enthielten, so daſs etwa 25 Proc. derselben Natriumcarbonat in Sulfat umwandelten. In der chemischen Fabrik Rhenania in Stolberg bei Aachen hat man auf Vorschlag von J. Thelen zum Abdampfen von Sodalaugen (D. R. P. Nr. 771 vom 4. September 1877) eine halbrunde Pfanne von 1m Radius und 7m Länge gebaut, auf deren guſseisernen Kopfplatten in zwei Lagerstühlen die Welle W (Fig. 1 bis 4 Taf. 24) ruht, welche durch die Schnecke E bewegt wird. An den Stangen F, welche durch Arme unterstützt und mit der Welle verbunden sind, befindet sich ein System von freihängenden, schräg stehenden Schaufeln oder Krätzer G. Dieselben berühren beim Durchgang durch die Lauge den Boden der Pfanne und bewirken ein Fortschieben des ausgeschiedenen Salzes gegen das Ende hin. Die Krätzer G sind in solcher Anzahl angebracht, daſs kein Punkt der Pfanne bei jedesmaliger Umdrehung der Welle W unberührt bleibt. Sind die Salze am Ende der Pfanne angelangt, so werden sie dort von einer freihängenden Schaufel ohne Boden ausgeschöpft. Die Seitenwände dieser Schaufel sind nach der Rundung der Pfanne geformt, so daſs einem seitlichen Entweichen der Salze, welche von der Schaufel gefaſst sind, vorgebeugt wird.

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