Titel: Arthur Günner's galvanometrisches Relais.
Autor: E–e.
Fundstelle: Band 229, Jahrgang 1878, S. 391
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Arthur Günner's galvanometrisches Relais. [Günner's galvanometrisches Relais.] Der Maschineningenieur Arthur Günner in Jicin in Böhmen hat einige Relais angegeben, mittels deren er auf langen Kabeln bleibende (Steinheil-) Schrift hervorbringen will. Als Schreibapparat hat er dabei einen Doppelapparat in Aussicht genommen, durch dessen Elektromagnete die in der einen oder der anderen Richtung abgelenkte Nadel dem Localstrom führen soll, um je nach der Dauer der Ablenkung Punkte oder Striche in zwei verschiedenen Zeilen zu schreiben. Anfänglich wollte Günner mit der an einem Coconfaden aufgehängten Nadel ein Metallstück verbinden, das stets an zwei Contactstifte zugleich sich anlegen und so den Localstrom schlieſsen sollte. Weil so eine gute Schlieſsung unmöglich, wollte er den einen Batteriepol mit dem in Quecksilber eintauchenden Stift des Metallstückes selbst verbinden, so daſs dieses dann sich immer nur an einen Contactstift anzulegen hätte. Auch dabei würde das Zittern der Nadel keinen sichern Contact geben, und nun verfiel Günner auf ausschlieſsliche Quecksilberschlieſsung, erst bei horizontaler, dann bei verticaler Drehachse der Galvanometernadel. Um im letzteren Falle zugleich die Oxydirbarkeit des Quecksilbers unschädlich zu machen, wird an der an einem Coconfaden aufzuhängenden Nadel in senkrechter Lage zu dieser mittels eines feinen, in Quecksilber laufenden Stiftes ein zweiarmiger Bügel angebracht, dessen Spitzen bei der Nadelablenkung die in zwei gläsernen Quecksilbergefäſsen oben vorstehenden Quecksilberkuppen streifen können, ohne an die Glasröhren zu treffen; zwei Stellschrauben verhüten das weitere Eindringen der Spitzen in das Quecksilber, um dessen Widerstand beim Rückgange möglichst gering zu erhalten; jedes Quecksilbergefäſs bildet eine communicirende Röhre, und es soll das Quecksilber durch Schrauben an dem einen Ende zum Abflieſsen aus dem Contact machenden Ende gebracht werden, behufs Erneuerung der oxydirten Oberfläche. E–e.