Titel: Gebläselampe von Rob. Muencke.
Fundstelle: Band 231, Jahrgang 1879, S. 265
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Gebläselampe von Rob. Muencke. Mit einer Abbildung. Muencke's Gebläselampe. Textabbildung Bd. 237, S. 265Unter den vielen Constructionen der Gebläselampen, wie sie in chemischen Laboratorien Anwendung finden, dürften gewiſs nur wenige derartig eingerichtet sein, um leicht und sicher die kleinste Spitzflamme herstellen zu können. Die meisten der Lampen leiden an dem wesentlichen Uebelstand, daſs die Luftausströmungsspitze nicht genügend centrirt ist, oder in ihrer centralen Lage nicht hinreichend unterstützt wird, um diese Lage beizubehalten. Auch sind die gewöhnlichen Hähne mit den kurzen Griffen wenig dazu geeignet, eine sichere Einstellung von Luft- und Gaszuströmung zu bewirken. Die nachstehend abgebildete Gebläselampe soll die gerügten Mängel möglichst beseitigen. Die an ihr befindliche Luftröhre trägt in geeigneter Entfernung zwei feste durchlöcherte Scheiben, die genau von demselben Durchmesser sind als die aufschraubbare Gasröhre. Durch diese Einrichtung ist die centrale Stellung der Luftröhre in der Gasröhre gesichert. An Stelle der beiden gewöhnlichen Hähne für die Regulirung der Luft- und Gaszuströmung treten hier zwei einfache Schraubenhähne mit scharfem mittelfeinem Gewinde, deren conisch abgedrehte Enden in gleichgeformte Lager passen und so den Verschluſs nach dem Innern der Lampe herstellen. Da beide Zuströmungstheile gleichgeformt sind, so sind die Schraubenköpfe mit den Buchstaben L (Luft) und G (Gas) versehen. Das Schraubengewinde ist mit geschmolzenem Kautschuk bestrichen, um auch nach auſsen einen vollständigen Abschluſs sicher zu bewirken. Durch Drehen der Schraubenköpfe ist man in den Stand gesetzt, beide Zuströmungen sehr bequem und sicher derartig zu reguliren, daſs selbst die kleinste Gebläseflamme sofort hergestellt werden kann. Ein Universalgelenk gestattet, der Lampe jede beliebige Stellung zu geben.Diese Gebläselampen werden im Technischen Institut für Anfertigung chemischer Apparate und Geräthschaften der Gebrüder Muencke, Berlin NW., Luisenstraſse 58, hergestellt. Berlin, Januar 1879.