Titel: Wallace-Farmer's elektrische Lampe.
Autor: E–e.
Fundstelle: Band 232, Jahrgang 1879, S. 518
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Wallace-Farmer's elektrische Lampe. Mit Abbildungen auf Tafel 44 Wallace-Farmer's elektrische Lampe. Die Gaskohlenstäbe bilden bei der Lampe Wallace-Farmer's kurze Stäbe von etwa 229mm Länge und 76mm Breite; der obere, positive ist ungefähr 13mm, der untere, negative nur etwa 6mm dick. Der untere Stab U (Fig. 6 Taf. 44) liegt fest auf dem Boden eines messingenen Rahmens R, welcher die Zuleitungsklemmen K1 und K2 für den Strom enthält; der obere Stab O ist an einem Querstücke Q befestigt, welcher in Nuthen in den Seitentheilen des Rahmes R auf und nieder gehen kann. Das Stück Q wird von einem Stabe S getragen; dieser Stab geht zwischen den Schenkeln eines Elektromagnetes E, E (Fig. 7 im Schnitt) hindurch und zugleich durch den Anker A des Elektromagnetes. Der Anker A ist mit einer Schraube s versehen und wirkt, wenn er von E angezogen wird, mit s auf einen kleinen Metallring r, den eine den Stab S lose umgebende Spiralfeder an ihrem unteren Ende trägt; indem nun s den Ring r einseitig nach oben schiebt und schräg stellt, klemmt r den Stab S fest und hebt diesen ebenfalls (vgl. auch 1878 230 29). Während also die Lampe auſser Gebrauch ist, ruht der obere Stab O auf dem unteren U; dagegen läſst der hergestellte Strom den Elektromagnet zunächst seinen Anker A anziehen und so den oberen Kohlenstab O in eine Entfernung von etwa 3mm über den unteren U heben; dabei stellt sich dann der Lichtbogen entweder von selbst an der Stelle des kleinsten Widerstandes zwischen den beiden Kohlenstäben her, oder er wird, etwa an der einen Ecke, dadurch hergestellt, daſs man eine kurze Zeit lang die Ränder der beiden Kohlen durch einen metallenen Leiter verbindet. Der einmal hergestellte Lichtbogen bleibt an derselben Stelle, bis hier durch die Verbrennung die Entfernung der Kohlen so groſs geworden ist, daſs sich in der Nachbarschaft dem Strome ein kürzerer und geringern Widerstand bietender Weg darbietet; auf diese Weise schreitet der Lichtbogen von dem einen Ende der Kohlen nach dem anderen Ende hin fort und kehrt dort um. In 100 Stunden kann daher das Licht ohne Auswechselung der Kohlen brennen und mit einem Aufwände für die Kohlen von wenig über 8 Pf. in der Stunde. Bei Unterbrechung des Stromes fällt der Anker A ab, die Schraube s läſst den Ring r und dieser den Stab S frei und O fällt auf U herab. Wird die Entfernung der Kohlen einmal zu groſs, so läſst der schwächer werdende Strom auch den Anker A etwas nieder gehen und die Kohlen sich einander nähern, wodurch der Strom seine volle Stärke wieder erlangt, O wieder etwas hebt und das Licht selbstthätig wieder herstellt. Nie kann die Entfernung der Kohlen gröſser als 3mm werden, dem Spiele des Ankers A entsprechend. Wie weit also auch die Kohlen bereits – der Breite nach – verbraucht sind, immer werden sie beim Entzünden des Lichtbogens um 3mm von einander entfernt. (Nach dem Scientific American, 1879 Bd. 40 S. 54.) E–e.

Tafeln

Tafel Tafel 44
Tafel 44