Titel: Oefen zur Darstellung von Natrium- und Kaliumsulfat.
Autor: A. Blügel
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, S. 226
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Oefen zur Darstellung von Natrium- und Kaliumsulfat. Mit Abbildungen auf Tafel 21. Blügel's Oefen zur Darstellung von Natrium- und Kaliumsulfat. Um Chlorkalium oder Chlornatrium in Sulfate überzuführen, will A. Blügel in Berlin (*D. R. P. Nr. 4207 vom 24. Juli 1878) statt der üblichen eisernen Zersetzungspfanne von oben erhitzte gemauerte Pfannen verwenden. Unter Verweisung auf die S. 55 d. Bd. gegebene Auseinandersetzung sind hier diese Oefen (Fig. 10 bis 16 Taf. 21) beschrieben. Es zeigen Fig. 10 den Verticalschnitt eines Blügel'schen Handofens, Fig. 11 den Horizontalschnitt und Fig. 12 den Schnitt durch die Zersetzungspfanne. Die auf dem Herde a durch Verbrennen von Koke erzeugten Feuergase streichen zunächst über den Calcinirherd b, dann über das in der Zersetzungspfanne c befindliche Gemisch von Chlornatrium oder Chlorkalium mit Schwefelsäure und verlassen den Ofen, nachdem sie noch die auf dem Herde d liegenden Chloride vorgewärmt haben. Die Zersetzungspfanne ist aus säure- und feuerfesten Steinen mit einem ebensolchen Mörtel hergestellt. Das auf dem Herde vorgewärmte Chlorid wird in der Pfanne c mit Schwefelsäure gemischt und, wenn die erste Einwirkung vorüber ist, zur Beendigung der Reaction auf den Calcinirherd b geknickt. Bei dem mechanischen Ofen von Jones und Walsh (* 1879 231 153) geht der ganze Umsetzungsproceſs in einer eisernen Schale vor sich. Fig. 13 zeigt den Grundriſs, Fig. 14 den Längenschnitt und Fig. 15 einen Querschnitt des von Blügel construirten mechanischen Ofens. Die Mischung der Chloride mit Schwefelsäure und der erste Theil der Zersetzung geschieht wieder wie bei dem vorhin beschriebenen Handofen in der ausgemauerten Pfanne c; dann wird das Gemisch nach dem aus Chamottemauerwerk hergestellten Herd b herübergeschoben. Die Pflüge q, welche an den mittels der Welle w in Umdrehung versetzten guſseisernen oder schmiedeisernen Armen g befestigt sind, bewirken das Wenden und Mischen der Beschickung. Die Ofengase werden von der äuſseren Luft und der Welle w durch den Sandverschluſs bei r abgesperrt. Der Sandverschluſs i schützt in ähnlicher Weise den oberen Theil der Welle w. Das Façonstück f aus Chamotte kann auch durch ein guſseisernes ersetzt werden. Der auf Fig. 16 dargestellte kreisförmige Drehherd b besteht aus einer guſseisernen oder schmiedeisernen, mit Chamottemauerwerk ausgemauerten, auf einer Drehscheibe befestigten Schale k. Es kann auch eine bleierne ausgemauerte Schale angewendet werden, welche alsdann sorgfältig zu kühlen ist. Die Räder l der Scheibe laufen auf der kreisförmigen Schiene m. Die in der Pfanne c theilweise zersetzte Masse wird über die guſseiserne Platte s auf den Drehherd b übergeschoben. Das Wenden und Mischen der Masse wird durch den am Arme o befestigten Pflug n bewerkstelligt. Durch den in der Sandrinne r laufenden Ring h wird der Verschluſs des Zersetzungsraumes nach unten erreicht.

Tafeln

Tafel Tafel 21
Tafel 21