Titel: Expansionsapparat für Dampfmaschinen; von R. Affeltranger in Bern.
Autor: Wilman
Fundstelle: Band 233, Jahrgang 1879, S. 356
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Expansionsapparat für Dampfmaschinen; von R. Affeltranger in Bern. Mit einer Abbildung auf Tafel 32. Affeltranger's Expansionsapparat für Dampfmaschinen. Eine automatisch regulirende Expansionsvorrichtung (*D. R. P. Nr. 3301 vom 21. April 1878), welche sich an jeder bestehenden Dampfmaschine anbringen läſst, indem man ein Eckventilgehäuse knapp vor dem Schieberkasten in die Dampfleitung einschraubt und einen Schlitzhebel mit der Regulatorzugstange verbindet, das zudem noch mittels des aufgesetzten Griffrades gleichzeitig als Absperrventil anwendbar wird, hätte allerdings etwas sehr verlockendes und könnte in seiner Einfachheit selbst den miſslichen Umstand, daſs der Schieberkasten an der Expansion theilnimmt, vergessen machen, wenn es nur ginge. Der in der Richtung des Pfeiles Fig. 1 Taf. 32 eintretende Dampf hebt das kegelstutzenförmige und am Boden durchbohrte Doppelsitzventil von seinem Sitze und dringt so zum Schieberkasten der Dampfmaschine; – zugegeben. Gleichzeitig dringt durch die Bohrungen am Boden des Ventiles und auſserdem durch einen von oben erwähntem Schlitzhebel regulirten Hahn Kesseldampf oberhalb des Ventiles ein, bis sich endlich dort eine Spannung einstellt, welche, mit Hilfe des Ventilgewichtes und der Kraft einer Schraubenfeder, das Ventil auf seinen Sitz zurückbringt und dort erhält; – auch dies finde statt. Nun expandirt der Dampf im Cylinder und Schieberkasten und mit ihm, je nach der Stellung des vom Regulator bewegten Hahnes mehr oder weniger vollständig der Dampf oberhalb des Ventiles; beim neuen Hube soll dann das Ventil vom äuſseren Dampfdruck wieder geöffnet und so lange offen gehalten werden, bis sich der frühere Ausgleichproceſs wiederholt hat; dies wird um so schneller geschehen, je mehr Dampf schon oberhalb des Ventiles enthalten war, d.h. je weniger er früher an der Expansion theilnehmen konnte, je enger der Hahn vom Regulator gestellt war. Und so ergibt sich in der einfachsten Weise, ohne irgend welche äuſsere Steuerung, ein vollendeter Expansionsmechanismus. Das wäre thatsächlich ganz erfreulich; nur stört die eine Frage das ganze Spiel: – was hält das Ventil während der Expansion auf seinem Sitze und was verhindert es, sobald ein gewisser Expansionsgrad erreicht ist, unbekümmert ob der vorschriftsmäſsige Hubwechsel schon erreicht ist, zu öffnen und Nachfüllung zu geben? Wilman.

Tafeln

Tafel Tafel 32
Tafel 32