Titel: Neuerungen am Schützenwechsel und an der Schlagvorrichtung mechanischer Webstühle.
Autor: E. L.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 24
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Neuerungen am Schützenwechsel und an der Schlagvorrichtung mechanischer Webstühle. Mit Abbildungen auf Tafel 3. Neuerungen an mechanischer Webstühle. Die Sächsische Maschinenfabrik zu Chemitz (* D. R. P. Nr. 4560 vom 18. August 1878) verwendet jetzt für die Wechsellade ihrer Buckskinstühle eine Vorrichtung, durch welche sie jeden der drei Schützenkästen beliebig, also mit Ueberspringen des mittleren, in die Schuſslinie bringen kann. Eine Schaftmaschine mit Rollenkarte und Hebel, oder mehrere Platinen einer Jacquardmaschine stehen mit dem Zugdraht f (Fig. 2 bis 5 Taf. 3) in Verbindung und stellen hierdurch die mittels der Schiene e mit einander verbundenen und an der Schubstange a drehbar angebrachten Stoſshaken b1 und b2 in drei verschiedene Stellungen; Fig. 3 zeigt die tiefste, Fig. 4 die mittlere und Fig. 5 die höchste derselben. Der Schieber a ist bei a1 und a2 am Webstuhlgestell geführt und bekommt vor jedesmaligem Wechseln der Schützenkästen, also während jedes Laden Vorganges, eine horizontale Hin- und Herbewegung durch das Stoſsexcenter b und die Feder c. Hierbei wirkt die Stoſsfalle b1 oder b2 gegen das Stoſsrad g und dieses erhält die in Fig. 3 bis 5 dargestellte Links-, Mittel-, bezieh. Rechtsstellung. Mit g fest verbunden ist ein Stufenexcenter, dessen drei Stufen i1, i2 oder i3 eine Rolle n und hierdurch den Tritt h, das Gelenk p, die Stange o und die darauf ruhenden drei Schützenkästen m1 bis m3 einstellen. Stehen die Stoſshaken b1 und b2 unten, so liegt m1 in der Ladenbahn; sind b1 und b2 hoch gestellt, so werden die Kästen ebenfalls ganz gehoben und es arbeitet der Kasten m3; für die mittlere Stellung der Stoſshaken stellt sich der mittlere Kasten m2 zum Weben ein. Eine weitere Verbesserung dieser Webstühle besteht in der vollständigen Vermeidung von Brüchen des Schlaghebels. Der hierzu dienende, in Fig. 6 und 7 Taf. 3 dargestellte Apparat zeigt bei a die Schlagrollenwelle, auf welcher der zweitheilige Schlaghebel b drehbar befestigt ist, hingegen der Sector c festsitzt. Wird die am unteren Theile von b bei e angehängte Schlagfalle d in den Sector c eingelegt, so überträgt c seine Schwingung auf d und b, weiterhin auch auf den am oberen Theile von b bei f angehängten Schlagriemen. Kann sich nun der Schlagarm nicht vorwärts bewegen, so knickt der Hebel b derart ein, daſs dessen oberes Ende stehen bleibt und sich auf dem Bolzen g dreht, während die Theile d und c vorwärts laufen. Zu diesem Zwecke und um Schlag geben zu können, drücken zwei genügend stark gespannte Spiralfedern i den Aufsetzer h an die untere Fläche k des oberen Hebeltheiles b. E. L.

Tafeln

Tafel Tafel 3
Tafel 3