Titel: H. Quitmann's verbesserte Quadrillirmaschine.
Fundstelle: Band 234, Jahrgang 1879, S. 112
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H. Quitmann's verbesserte Quadrillirmaschine. Mit Abbildungen auf Tafel 10. Quitmann's verbesserte Quadrillirmaschine. Mit den Quadrillirmaschinen, welche bis jetzt in der feinen Lederfabrikation zur Verzierung von gegerbten und gefärbten Schaf-, Ziegen- und anderen Fellen im Gebrauch sind, lassen sich nur aus geraden Linien zusammengesetzte Muster, also namentlich Vierecke ausführen. Diese mögen die Benennung der Maschine veranlaſst haben; in Folge der von H. Quitmann in Saventhem bei Brüssel (* D. R. P. Nr. 5734 vom 9. November 1878) eingeführten Verbesserung, welche an alten, so gut wie an neuen Maschinen dieser Art angebracht werden kann, genügt diese Benennung nicht mehr; denn die Verbesserung besteht eben darin, daſs mit Hilfe derselben alle erdenklichen Muster, wie Blumen, Guirlanden u. dgl., mit oder ohne gerade Linien gemischt, in einer Operation auf der ganzen Oberfläche der kleinen oder groſsen, gespaltenen oder ungespaltenen Felle in vollkommener Regelmäſsigkeit erzeugt werden, gleichviel ob die Mitten und Seiten der Felle von gleicher oder ungleicher Dicke sind. Der Grundgedanke der ursprünglichen und noch mehr der neuen Maschine (Fig. 8 bis 12Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. Taf. 10) erinnert an den Molettirstuhl der Baumwolldruckereien, wenn er nicht geradezu demselben entlehnt ist. Ein Messer oder bei der neuen Maschine neben dem Messer eine Molette, d.h. ein kleiner gravirter Kupfer- oder Stahlcylinder, ist auf einem gemeinsamen Träger A befestigt und wird mit dem Schlitten B und von der durch die Zahnräder N und die Riemenscheiben M getriebenen Leitschraube L die Walzen P entlang geführt, auf welchen beiden die Felle aufgespannt sind. Während die frühere Maschine nur einen einfachen Messerhalter erforderte, hat der Messerhalter A der neuen Maschine die Form einer Gabel mit zwei Armen C und C', von welchen der letztere durch Lösung der Schrauben bei q vom Stiele der Gabel abgenommen werden kann. Die beiden Arme dienen einer kleinen drehbaren Stahlachse E als Lager; auf dieser Achse ist die Molette oder der kleine Mustercylinder D, auf dessen Umfang die gewünschte Zeichnung eingravirt ist, aufgeschraubt und durch die Schraubenmutter F in seiner Lage festgehalten. Das Messer G (Fig. 11Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden.) dagegen umfaſst den festen Arm C und ist auf demselben durch die Schrauben s befestigt, während die Schraube H die von der Zeichnung verlangte Entfernung zwischen der geraden Messerlinie und dem Muster des Cylinders bestimmt. Endlich ist an dem einen Arm der Gabel ein Stift R angebracht als Stützpunkt für die Doppelfeder J (Fig. 8), welche durch ihre von der Schraube k geregelte Federkraft das Messer und den Cylinder auf das unter dem Schlitten sich drehende Fell niederdrückt. Auſserdem ist durch den beweglichen Arm I (Fig. 10Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden.) ein Teller T mit dem Schlitten B verbunden zur Aufnahme einer Gebläselampe O, deren Flamme die eine conisch abgedrehte Seite des Mustercylinders D je nach Bedürfniſs aus gröſserer oder kleinerer, durch den Arm I bestimmbarer Entfernung trifft und so demselben die nöthige Hitze ertheilt.

Tafeln

Tafel Tafel 10
Tafel 10