Titel: Fryer's Lufttrockenapparat für Eisenhütten.
Fundstelle: Band 238, Jahrgang 1880, S. 315
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Fryer's Lufttrockenapparat für Eisenhütten. Mit Abbildungen auf Tafel 25. Fryer's Lufttrockenapparat für Eisenhütten. W. Fryer in Coleford, England (* D. R. P. Kl. 18 Nr. 10283 vom 5. November 1879) empfiehlt das Trocknen der Luft für eisenhüttenmännische Zwecke, weil die Zersetzung der Feuchtigkeit im Ofen eine Verminderung der Hitze bewirkt. Die Fig. 4 bis 6 Taf. 25 zeigen einen für die Verwendung von Chlorcalcium bestimmten Lufttrockenapparat in zwei Schnitten und Draufsicht. Derselbe besteht aus einem oder mehreren aus guſseisernen Ringen zusammengesetzten Thürmen, welche mit nach unten immer enger werdenden Gittern ausgesetzt sind. Es werden nun etwa 75k vorher geschmolzenes Chlorcalcium in die Schale A geschüttet. Der Kegel B ist mit einem guſseisernen, vom Ringe Q geführten Rohre C verbunden, auf welchem zwei dünne, über die Rollen b laufende Drahtseile mit Gegengewicht W befestigt sind. Letzteres wird so gewählt, daſs man die Schale A nach dem Füllen durch Anziehen des über die Rolle d laufenden, mit dem Gewicht W verbundenen Seiles D leicht heben kann. Wird dieses Seil angezogen, so senkt sich der Kegel B und der Inhalt der Schale A fällt auf den unteren Kegel E. Wird das Seil D frei gegeben, so senkt sich das Gewicht W, der Kegel B wird gehoben und die Schale A dicht verschlossen. Der Kegel E hängt an einem Drahtseil, welches durch eine Stopfbüchse oben am Rohre C über die Rolle f zur Winde F läuft. Ein viertes Seil, welches ebenfalls an der Winde F befestigt ist und in entgegengesetzter Richtung zu dem vorher erwähnten Seil wirkt, geht über die Rollen e und trägt das Gegengewicht Z. Durch eine Vierteldrehung der Kurbel F wird dieses Gewicht gehoben und der Kegel E gesenkt, wodurch das Chlorcalcium in das Innere des Thurmes fällt. Nun läſst man das Gewicht Z sich senken, wodurch der Kegel E gegen seinen Sitz gezogen und der Füllcylinder geschlossen wird. Auf diese Weise wird Chlorcalcium in bestimmten Zeitabschnitten in den Thurm eingeführt, ohne den Betrieb zu unterbrechen, oder die Kraft des Gebläses oder des Zuges zu verlieren. Die Luft tritt durch das Ventil H ein und entweicht durch das Ventil J, kann jedoch auch die entgegengesetzte Richtung einschlagen. Das durch die Feuchtigkeit verflüssigte Chlorcalcium flieſst durch das Rohr L mit Hahn K in den verschlossenen Behälter M und wird von hier zu dem Verdampfungsapparat geschafft. Oben am Thurm befindet sich ein guſseisernes, mit der Luftleitung in Verbindung stehendes Zweigrohr O, mittels welchen man den Luftdruck so regeln kann, daſs die Kegel sich ungehindert senken können. Um das Eisen vor dem Verrosten zu schützen, ist es mit Cement oder Wasserglas überzogen. Will man zum Trocknen Schwefelsäure anwenden, so werden Bleithürme o. dgl. gewählt.

Tafeln

Tafel Tafel 25
Tafel 25