Titel: Strassen-Dampfwalze von Mehlis und Behrens (Maschinenfabrik Cyclop) in Berlin.
Autor: Whg.
Fundstelle: Band 243, Jahrgang 1882, S. 185
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Straſsen-Dampfwalze von Mehlis und Behrens (Maschinenfabrik Cyclop) in Berlin. Mit Abbildungen auf Tafel 17. Mehlis und Behrens' Straſsendampfwalze. Die Figuren 1 bis 5 Taf. 17 zeigen die neueste Anordnung einer Straſsen-DampfwalzeVgl. die von G. Kuhn für Stuttgart ausgeführte Dampfstraſsenwalze 1879 231 * 505. 232 280., welche bereits in mehreren Exemplaren für die Stadt Berlin gebaut ist. Die Dampfwalzen werden daselbst schon seit längerer Zeit nicht nur beim Chausseebau, sondern auch beim Pflastern der Straſsen (zum Niederwalzen der unteren Pack- und Schüttlagen) verwendet. Bei der dargestellten Construction sind die vier guſseisernen Walzen in einem kräftigen eisernen Rahmen gelagert und haben je 1500mm Durchmesser und 520mm Breite; die beiden vorderen Hegen dicht neben einander, während die hinteren 1m von einander entfernt sind. Die ganze auf einmal abzuwälzende Breite beträgt hiernach etwa 2m. In der Mitte zwischen den vorderen und hinteren Walzen ist der stehende Field'sche Dampfkessel angebracht, welcher 12qm,5 Heizfläche hat und mit 6at Ueberdruck betrieben wird. Die Dampfmaschine ist eine kleine Zwillingsmaschine mit schräg liegenden Cylindern von je 200mm Durchmesser und ebenso viel Hub. Sie ist mit Coulissenumsteuerung versehen und treibt die hintere Achse mittels eines doppelten Rädervorgeleges direct an.Bei einer älteren Dampfwalze von Aveling und Porter, welche in Berlin ebenfalls noch im Betrieb ist, wird die Bewegung durch ein Kettengetriebe übertragen. Die Achse der beiden vorderen Walzen ist an einem Drehschemel befestigt, welcher, wie aus Fig. 2 ersichtlich, mit Hilfe eines Schrauben- und Kettengetriebes gedreht werden kann. Unter der Platform befinden sich zwei Wasserkasten, welche an den Straſsenhydranten gefüllt werden, und auf derselben ein Kohlenbehälter. Für die Speisung des Kessels aus den Wasserkasten sind zwei Injectoren vorhanden. Kessel und Maschine sind von einem Häuschen umgeben, theils um dieselben vor den Witterungseinflüssen zu schützen, theils um das Scheuen der Pferde zu verhindern. Das Gewicht der ganzen Dampfwalze beträgt 15t. Als Feuerungsmaterial dient ein Gemisch von Steinkohlen und Kokes, wovon der Kessel in 10 bis 12 Stunden etwa 5hl verbraucht. Zur Bedienung sind ein Maschinist und ein Steuermann erforderlich. (Nach Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen, 1881 Bd. 9 S. 149.) Whg.

Tafeln

Tafel Tafel 17
Tafel 17