Titel: Neuerungen an Tischlerwerkzeugen.
Autor: Mg.
Fundstelle: Band 245, Jahrgang 1882, S. 12
Download: XML
Neuerungen an Tischlerwerkzeugen. (Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes von Bd. 243 S. 287.) Mit Abbildungen auf Tafel 2. Neuerungen an Tischlerwerkzeugen. Für Schlicht- und Schropphobel wird von A. Bastian in Remscheid (*D. R. P. Nr. 16958 vom 9. Januar 1881) ein Hobeleisen vorgeschlagen, dessen Klinge aus dünnem Stahlblech hergestellt und wie gewöhnlich zwischen zwei dicken Eisenplatten eingelegt wird. Beide Platten sind wie gewöhnlich durch eine Stellschraube s (Fig. 16 Taf. 2) verbunden, jedoch nicht gegen einander verstellbar, da das in die Deckplatte eingesetzte Stück d, welches das Schraubengewinde enthält, genau in eine entsprechende Oeffnung der Unterplatte eingepasst ist. Die von beiden Platten in ihrer ganzen Länge gehaltene Klinge c hat in ihrer Mitte einen langen Schlitz, durch welchen das Stück d geht, so daſs die Verstellung möglich wird. Vom Erfinder wird besonders hervorgehoben, daſs ein Zittern der Klinge während der Arbeit durch das Uebergreifen der stumpf zugeschärften unteren Kante der Deckplatte über die Unterplatte vermieden sei. Wo es nicht allzu sehr auf genaue Arbeit ankommt, wird der Centrumbohrer mit losem Messer von P. A. Lorenzen in Wyk auf Föhr (*D. R. P. Nr. 17 676 vom 6. August 1881) wegen der leichten Einsetzung und Benutzung verschiedener Bohrer Verwendung finden können. Etwa 16mm von der Spitze ist in dem Schaft des Bohrers (Fig. 17 Taf. 2) eine Oeffnung a eingeschlagen, in welche das lose Messer b eingesteckt und mittels des Hakens c geführt wird. Es lassen sich so leicht die verschiedensten Messer benutzen, welche auf einen Ring gezogen allein vorräthig gehalten werden. Die gebräuchlichen Holzbohrer mit vorbohrender Spitze verstopfen sich in den Schraubengängen des Vorbohrers leicht mit Spänen und sind deshalb für die Bearbeitung harter Hölzer untauglich. Dieser Uebelstand wird durch P. A. Gladwin in Boston, Nordamerika (*D. R. P. Nr. 17 998 vom 1. November 1881) in einfachster Weise durch Einschneidung eines besonderen Entleerungs- bezieh. Abführungskanales C (Fig. 18 Taf. 2) in den Vorbohrer beseitigt. Dieser Kanal geht vom unteren Ende der Schraube A aus und zieht sich um den Vorbohrer in der Richtung der Windung des Schraubenganges A hin. Derselbe ist so tief ausgehöhlt, daſs er neben schneidenden Kanten die Fähigkeit besitzt, die ganze Masse der los getrennten Späne aufzunehmen und ohne Gefahr einer Verstopfung in den Abführungskanal des Hauptbohrers zu leiten. Die bekannten Bohrerhülsen zur beliebigen Einstellung der Bohrtiefe haben von H. Herke in Mainz (*D. R. P. Nr. 17437 vom 5. October 1881) eine zweckmäſsige Ausbildung erfahren. Wie aus Fig. 19 und 20 Taf. 2 zu ersehen, wird die Hülse wie üblich, der gewünschten Loch tiefe entsprechend, auf dem Bohrer mittels der Klemmschraube d festgestellt, so daſs ihr Ansatz c ein weiteres Eindringen des Bohrers in das Holz verhindert. Neben diesem Ansatz ist nun weiter ein Vorschneider x mit gekerbtem Rande angebracht, welcher das gebohrte Loch am Rande sauber abrichtet, Eine handliche Einspannvorrichtung der Bohrer in Bohrkurbeln (Brustleiern) ist an B. Emde in Garsehagen (*D. R. P. Nr. 16 621 vom 21. Juni 1881) patentirt. Statt wie üblich den Bohrer durch eine Klemmschraube in dem Loch des Bohrkopfes zu halten, wird derselbe durch eine nach auſsen strebende Feder C (Fig. 21 Taf. 2) mittels eines Greifers E festgeklemmt, wenn die Feder durch die Flügelschraube B, deren Anordnung ein langes Gewinde gestattet, niedergeschraubt wird. Der Greifer E ist gehärtet und mit einer meiſselartigen Schneide versehen. Die Handhabung ist leicht und bequem, die Einspannung selbst sicher und einfach. Mg.

Tafeln

Tafel Tafel 2
Tafel 2