Titel: Ferd. Rodary's Blockapparat für Eisenbahnen.
Autor: E–e.
Fundstelle: Band 249, Jahrgang 1883, S. 334
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Ferd. Rodary's Blockapparat für Eisenbahnen. Mit Abbildung. Rodary's Blockapparat für Eisenbahnen. Fig. 1., Bd. 249, S. 334 Fig. 2., Bd. 249, S. 334 Ferd. Rodary in Paris (Oesterreichisches Patent Kl. 21 vom 19. Januar 1883) hat beistehend skizzirten Blocksignalapparat für Eisenbahnen angegeben. So lange in demselben zwei an der Achse u sitzende und von dem Hufeisenmagnete H magnetisirte Flügel e aus weichem Eisen an den Weicheisenkernen i des Elektromagnetes E anliegen, ruht die Schiene D mit dem Haken d auf dem massiven Theile der halb ausgeschnittenen Achse u, kann daher nicht niedergehen und liegt dabei mit dem aus ihr vorstehenden Stifte C vor den zwei um die Achse b drehbaren Haken a der die Schiene D gabelförmig umfassenden, horizontal verschiebbaren Stange A, mit welcher der das optische Signal bewegende Hebel verbunden ist. Das Signal ist also hierbei auf „halt“ verriegelt. Schickt man einen negativen Strom durch den Elektromagnet E, so stöſst derselbe die Flügel e ab, wobei er von der Feder R unterstützt wird; die Flügel legen sich an den Weicheisenstab K, welcher dem Magnete H als Anker dient. Dabei ist der ausgeschnittene Theil der Achse u unter den Haken d gekommen, die Schiene D kann niedergehen und gibt zufolge der Senkung des Stiftes C die Stange A frei, so daſs nun das Signal auf „frei“ gestellt werden kann. Geschieht dies, so wird die Stange A nach links bewegt; hierbei geht ein zweiter aus der Schiene D vorstehender Stift c durch die Nuth l in A frei durch, die Haken a aber steigen auf der schiefen Ebene J empor, um sich jenseits derselben wieder zu senken. Wird dagegen später der Semaphor wieder auf „halt“ zurückgebracht, so steigen die Haken a wieder auf J empor, erfassen aber jetzt den Stift c von unten, heben die Schiene D mittels desselben in die Höhe und legen endlich durch Einwirkung der Nase M an der Schiene D auf den aus der Achse u vorstehenden Daumen die Flügel e wieder von K an i, so daſs sich die Schiene D mittels des Hakens d wieder auf der Achse u fängt. Mittels der von der Schiene D getragenen Signalscheiben V wird durch eine ausgesparte Oeffnung sichtbar gemacht, ob zur Zeit das Signal auf „Bahn frei“ oder auf „halt“ steht. Der Entblockirungsstrom nach dem in der Zugrichtung rückwärts gelegenen Signalposten kann nur entsendet werden, nachdem der in den vorliegenden Bahnabschnitt eingefahrene Zug durch Stellung des Signales auf „halt“ gedeckt worden ist. Denn nur bei der dabei vorhandenen, in der Abbildung dargestellten Lage der Theile findet ein die Verlängerung des Druckknopfes S, mittels dessen der Entblockirungsstrom unter Mitwirkung von 4 Contactfedern entsendet wird, bildender Stab sich gegenüber die Oeffnung o in der Schiene D, kann also wirklich hineingeschoben werden. Der Knopf S kann aber zur Entsendung des negativen Entblockirungsstromes stets nur ein einziges Mal hineingeschoben werden; denn beim Hineinstoſsen desselben schiebt ein Ansatz an ihm einen kleinen Riegel t so weit zurück, daſs eine bis dahin von Riegel i getragene Platte sich senken und in einen in der Stange des Druckknopfes S vorhandenen Ausschnitt einlegen kann, wodurch die Stange und der Knopf S unbeweglich gemacht werden, bis bei Ankunft des Entblockirungsstromes von dem vorliegenden Signalposten die Schiene D niedergeht und eine an ihr befindliche Feder dabei den Riegel t wieder vorschiebt und durch denselben beim später folgenden Stellen des Signales auf „halt“ und Heben der Schiene die bis dahin die Stange am Druckknopf S festhaltende Platte wieder hebt. Die an dieser Platte sitzenden Signal Scheiben V1 geben sichtbar Auskunft darüber, ob der Knopf S frei beweglich oder verriegelt ist. Ein noch vorhandener zweiter Signalknopf S1 ist stets frei beweglich; mittels desselben werden positive Ströme entsendet, welche auf den Blocksignal-Elektromagnet gar nicht wirken, dagegen die üblichen Glockenzeichen geben. E–e.