Titel: Trockenanlage für Ziegel und Cement.
Fundstelle: Band 255, Jahrgang 1885, S. 346
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Trockenanlage für Ziegel und Cement. Mit Abbildungen. F. Hoffmann's Trockenanlage für Ziegel u. dgl. F. Hoffmann in Berlin (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 28673 vom 19. Januar 1884) will Ziegel, Thonwaaren, Cementmasse u. dgl. mit der vom Brennofen unbenutzt entweichenden warmen atmosphärischen Luft in der Weise trocknen, daſs dieselben auf bewegliche Gerüste gelegt und mit diesen in geschlossene Räume gebracht werden, durch welche jene warme Luft hindurchgeführt wird. Der hierzu erforderliche Luftzug wird in einer der jeweiligen Trocken aufgäbe entsprechenden Stärke erzeugt und in einem Systeme geschlossener Leitungskanäle und Trockenräume unterhalten. Textabbildung Bd. 255, S. 347 Bei der nebenstehend veranschaulichten Anlage wird z.B. die vom Brennofen A durch Ausstrahlung des Mauerwerkes oder der gebrannten Waare aufsteigende warme Luft unter dem möglichst luftdicht gedeckten Dache des Ofenhauses B durch Rohr a und Kanal b in die Trockenkammern C eingeführt, aus welchen dieselbe mit dem aus den zu trocknenden Ziegeln sich entwickelnden Wasserdampf in den Ableitungskanal d entweicht. Der zum Absaugen der warmen Luft aus dem Ofenhause und zur Durchführung derselben durch die Trockenkammern erforderliche Zug wird durch einen Schornstein, oder durch ein in Kanal b gelegtes Flügelgebläse oder auch durch ein am Ende von d befindliches Körting'sches Dampfstrahlgebläse erzeugt. In dem Zuleitungskanale b sowie auch in dem Ableitungskanale d sind für jede Trockenkammer Drosselklappen i und k angebracht, um den Eintritt der trockenen warmen Luft, sowie den Austritt der feuchten Luft nach Belieben regeln und auch ganz absperren zu können. Die Trockenkammern sind an beiden Enden mit dicht schlieſsenden, aus schlechten Wärmeleitern bestehenden Thüren versehen, welche ein schnelles Oeffnen und Schlieſsen gestatten. Beim Betriebe der Trockeneinrichtung werden die versetzbaren Trockengerüste oder die Trockenwagen auſserhalb der Trockenkammern, am besten unmittelbar an der Presse oder am Streich tische, mit frischen Ziegeln u. dgl. besetzt, dann in die Trockenkammern hineingeschoben, nach geschehener Trocknung der Ziegel wieder herausgezogen und in den Brennofen gefahren, wo die Steine abgenommen und zum Brennen eingesetzt werden. Die Ziegel werden während der ganzen Behandlung also nur 2mal in die Hand genommen, einmal an der Maschine oder am Streichtische, beim Aufsetzen auf das Trockengerüst und dann beim Abnehmen von dem letzteren, d.h. beim Einsetzen in den Brennofen.