Titel: J. Leh und G. Langenbach's Wassermesser.
Fundstelle: Band 256, Jahrgang 1885, S. 382
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J. Leh und G. Langenbach's Wassermesser. Mit Abbildung. Leh und Langenbach's Wassermesser. Um Meſsapparate mit umlaufenden Meſstrommeln in Rohrleitungen einschalten und als Hochdruckwassermesser benutzen zu können, wird von J. Leh und G. Langenbach in Bruchsal (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 28260 vom 7. März 1884) vorgeschlagen, das Apparatgehäuse mit den Zu- und Abfluſsöffnungen derart auszubilden, daſs in demselben ein mit Luft angefüllter Raum entsteht, und in diesen die Meſstrommel zu verlegen. Textabbildung Bd. 256, S. 382 Die bei Q abgeschlossene Luftmenge wirkt dann wie ein Windkessel und verursacht, da dieselbe unter dem Drucke der Wasserleitung steht, daſs das Wasser unter dem gleichen Drucke abgegeben wird, unter welchem es eingeflossen ist. Die Meſstrommel wird dabei auch von Stöſsen der Flüssigkeit befreit und ein gleichmäſsiger Gang derselben gesichert. Doch ist der Gedanke an und für sich nicht neu und findet sich bereits bei dem Wassermesser mit Kippgefäſs von Desjardin (vgl. 1880 237 366). Ferner soll erreicht werden, daſs die Meſstrommel sich ganz allmählich in und auſser Bewegung setzt; denn durch Oeffnung eines in der Leitung befindlichen Abfluſshahnes oder Ventiles vermindert sich zunächst die Flüssigkeitsmenge in Q, die Spannung der eingeschlossenen Luft nimmt allmählich ab und das Wasser tritt aus dem Kanäle r langsam in die Zellen der Meſstrommel M. Die umgekehrte Wirkung tritt ein. wenn die Ableitung geschlossen wird. Um die erforderliche kleine Umdrehungsgeschwindigkeit, welche cubicirende Meſstrommeln besitzen müssen, wenn dieselben gut arbeiten sollen, hervorzubringen, sind an den Austrittstellen der Schaufeln Nasen a angebracht, die einem Theile der Flüssigkeit den Austritt erst beim Aufsteigen gestatten. Die Anwendung derartiger Wassermesser soll auſserdem auf die ganze Rohrleitung auch den vortheilhaften Einfluſs haben, daſs Stöſse in derselben durch die groſse Anzahl solcher kleinen Windkessel abgeschwächt werden. Es ist freilich noch die Frage zu beantworten, ob nicht der Luftbestand durch das Mitfortreiſsen von Luft durch das Wasser bald aufgezehrt wird.