Titel: Urbanitzky's Backofen.
Fundstelle: Band 259, Jahrgang 1886, S. 223
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Urbanitzky's Backofen. Mit Abbildung auf Tafel 15. Urbanitzky's Backofen. Einen Backofen mit ununterbrochenem Betriebe und Trennung des Feuerraumes vom Backraume (vgl. Uebersicht 1883 247 * 30. 1884 254 * 250), ferner mit Einrichtung zur Bauchverbrennung und mit Wärme-Speicher bringen nach dem Praktischen Maschinenconstructeur, 1885 * S. 380 Urbanitzky und Comp. in Wien zur Ausführung. Wie aus Fig. 12 Taf. 15 zu entnehmen ist, besitzt die auf der hinteren Seite des Backofens angeordnete Feuerung einen hohen Füllschacht F, welcher nur einmal des Tages mit Kohle beschickt zu werden braucht. Die Verbrennungsluft tritt theilweise durch einen seitlichen Rost R zu, welcher durch einen Schieber S zu verschlieſsen ist, und unterhalb der Feuerung durch einen Kanal in den mit feuerfesten Ziegeln gitterartig ausgesetzten Raum G, wo sich die letztere erwärmt, sich hierauf mit den Gasen aus den Kohlen vereinigt und die vollkommene Verbrennung dieser bewirkt (vgl. M. Fischer 1884 254 * 250). Die Heizgase umspülen dann in Kanälen allseitig den Backraum B; der letztere hat einen Boden mit Thonplatten, welche auf einer starken Kiesbettung liegen. Dieselbe ist mit Thonröhren durchzogen und dient als Wärmespeicher, wie auch zur Erwärmung durchgeführter frischer Luft. Der zum Backen nöthige Wasserdampf wird in langen Röhren von geringem Durchmesser erzeugt, welche im obersten Zuge liegen. In den Backraum wird durch den um diesen führenden, mit Oeffnungen versehenen Kanal K erhitzte Luft eingeführt. Durch Stellung des Schiebers S kann die Heizung geregelt werden; bei gänzlichem Schlusse des Schiebers S sollen die Kohlen 4 bis 5 Tage in Glut bleiben. Durch Zulassen kalter Luft im Kanäle K oder Regelung der Temperatur derselben, wozu für K und den Backraum B gesonderte Thermometer vorhanden sind, soll jede gewünschte Ausbackung erzielt und dem Gebäck ein gutes Aussehen gegeben werben können. Für Brot erhält der Backofen zwei Backräume; der untere hat eine Länge von 3m,2 und eine Breite von 3m, der obere in der Mitte abgetheilte Raum ist 3m,3 breit und 3m,5 lang. Es sollen dann in einer Stunde bei 2maligem Beschicken 300 Brote, also bei einem Teiggewichte von 1k,920 und einem Ausbackgewichte von 1k,680 in der Stunde 504k Brot fertig werden. Der tägliche 24stündige Bedarf an Steinkohlen (Würfel) beträgt dabei 100k.

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