Titel: Apparat zur Erzielung gleichförmiger Temperaturen in Flüssigkeiten.
Fundstelle: Band 259, Jahrgang 1886, S. 510
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Apparat zur Erzielung gleichförmiger Temperaturen in Flüssigkeiten. Mit Abbildung. Koſsmann's Erzielung gleichförmiger Temperaturen in Flüssigkeiten. R. Koſsmann in Heidelberg (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 33931 vom 19. Mai 1885) will dadurch einen kreisenden Flüssigkeitsstrom auf gleicher Temperatur erhalten, daſs die Heizflamme durch den nachstehend abgebildeten Apparat gröſser oder kleiner gestellt wird. Textabbildung Bd. 259, S. 510 Ein oben und unten offenes Glasrohr A wird in das Umlaufrohr C eingeschaltet und umgibt ein kleineres Glasgefäſs B, welches im oberen Theile a mit Aethyläther, im unteren Theile b mit Quecksilber gefüllt ist. An dieses Gefäſs schlieſst sich das Steigrohr c sowie hieran durch einen Schlauch d das Gewichtsgefäſs e. Die Theile c und d sind mit Quecksilber gefüllt, e nur theilweise, je nachdem der Aetherdampf mehr oder weniger Quecksilber aus B verdrängt hat. Die Temperatur der kreisenden Flüssigkeit theilt sich dem Aether bezieh. der in a eingeschlossenen Flüssigkeit mit und verwandelt dieselbe in Dampf. Die Spannung desselben steigert sich mit der Temperatur und verdrängt, je nach Höhe der letzteren, eine geringere oder gröſsere Menge Quecksilber aus b. Das verdrängte Quecksilber steigt in das Gewichtsgefäſs e und vermehrt das Gewicht desselben; dieses endlich wirkt mit seinem veränderlichen Gewichte auf einen doppelarmigen Hebel f, dessen Bewegung durch Zug- oder Druckstangen g auf einen Flammendämpfer (Gashahn o. dgl.) übertragen wird. Je nachdem man das Gefäſs e höher oder niedriger hängt, wird man den Siedepunkt des Aethers mehr oder weniger über 35,5° steigern können, da die Spannung des Dampfes in a nicht nur von der Temperatur, sondern auch von dem durch das Quecksilber ausgeübten Drucke abhängig ist.