Titel: Freie Hemmung mit constanter Kraft für Pendeluhren; von Heinr. Ainmiller.
Autor: Heinr. Ainmiller
Fundstelle: Band 260, Jahrgang 1886, S. 212
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Freie Hemmung mit constanter Kraft für Pendeluhren; von Heinr. Ainmiller. Mit Abbildung auf Tafel 15. Ainmiller's Hemmung für Pendeluhren. Bei dieser indirekt wirkenden Hemmung ist das Pendel nur während eines Viertels seiner Doppelschwingung vom Werke abhängig, während des zweiten Viertels erhält dasselbe den Anstoſs durch eine constante Kraft und während der übrigen Hälfte schwingt das Pendel vollständig frei. Der Arm A (Fig. 1 Taf. 15) liegt mit der Nase a an dem Steigrade und hält dieses durch sein Uebergewicht so lange an, bis das Pendel P den Stift b erreicht und mit demselben den Arm A mitnimmt. Das Steigrad rückt hierbei – den gröſsten Theil des Uebergewichtes überwindend – um einen Zahn vor. Nachdem hierdurch a frei geworden und das Steigrad durch die Nase d des an einer Feder aufgehängten Hebels D angehalten worden ist, kann A nunmehr mit seinem vollen Uebergewichte dem Pendel den Anstoſs ertheilen und zwar so lange, bis A die Stellschraube f erreicht, d ausrückt und das Steigrad sich mit einem kleinen Abfall wieder an die Nase a anlegt. Der Arm A wird durch die feste Schraube g verhindert, dem Bestreben seines Uebergewichtes weiter zu folgen, während das Pendel seine Schwingung vollständig frei fortsetzt, bis dasselbe auf dem Rückgange den Stift b wieder berührt. Die Stellschrauben e, f und g gestatten eine äuſserst genaue Regelung des Ganges. Diese bei einer Monatuhr probeweise an Stelle des gewöhnlichen Ankers eingesetzte Hemmung beansprucht nur mehr die Hälfte des früher nöthigen Gewichtes, bedarf keiner Schmierung und der Vergleich mit einer Normaluhr während etwa 6 Monaten ergibt nahezu keine Abweichung.

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