Titel: Ravenshaw's elektrischer Um- und Ausschalter.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 327
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Ravenshaw's elektrischer Um- und Ausschalter. Mit Abbildung. Ravenshaw's elektrischer Um- und Ausschalter. Goolden und Trotter in Westminster und Halifax liefern einen für Ravenshaw patentirten kleinen Apparat, welcher zugleich als selbstthätiger Ausschalter und als aus der Ferne in Thätigkeit zu setzender Umschalter benutzt werden kann. Die schmelzbaren selbstthätigen Ausschalter bei elektrischen Lichtanlagen unterbrechen durch ihre Wirksamkeit die Leitung und erfordern, selbst wenn dieselben als Doppelumschalter ausgeführt sind, die Umlegung eines Hebels, damit der geschmolzene Leiter durch einen neuen ersetzt werden kann; sie müssen daher an einem leicht zugänglichen Orte, z. Th. in ziemlicher Entfernung von den durch sie zu schützenden Leitungen, aufgestellt werden. Aehnlich verhält es sich mit Umschaltern. Der nachstehend abgebildete Um- und Ausschalter nimmt nach Industries, 1886 Bd. 1 * S. 327 in den beiden Klemmen A die getrennten Enden einer Hauptleitung auf- die hinter dem Grundbrette liegenden Verbindungsdrähte schalten dann die Quecksilbernäpfchen B und den Elektromagnet C in die Hauptleitung ein. Die Klemmen D, E und F nehmen die Zuleitungen von einem weiſsen und einem schwarzen Druckknöpfe und einem gemeinschaftlichen Rückleiter auf; D und F sind einzeln mit dem Elektromagnete G und dem Elektromagnete H verbunden, während von E ein Draht nach den beiden anderen Bewickelungsenden von G und H zugleich führt. Drückt man auf den weiſsen Knopf, so sendet man den Strom einer Batterie durch den Elektromagnet H, dieser zieht seinen Anker M an und zieht den Haken hinweg, an welchem bisher der Hebel Q aus den Quecksilbernäpfchen B ausgehoben hing; der Hebel Q fällt in die Näpfchen herab und schlieſst den Stromweg nach den Lampen. Textabbildung Bd. 264, S. 328Druckt man auf den schwarzen Knopf, so geht der Batteriestrom durch den Elektromagnet G und dieser hebt den Hebel Q mittels des Ankers M, hängt denselben am Haken von M auf und löscht die Lampen zu Folge der Unterbrechung des Hauptstromes aus. Der für gewöhnlich vom Hauptstrome durchlaufene Elektromagnet C hat als Anker auf der einen Seite ein bewegliches Joch P, auf der anderen Seite den Anker N, der mit dem Hebel Q ein Ganzes bildet. So lange das Joch P fern von den Kernen des Elektromagnetes C ist, wirken diese nur sehr schwach auf den Anker N. Die Abreiſsfeder an P wird so eingestellt, daſs bei nur geringer Ueberschreitung der gewöhnlichen Stromstärke das Joch P an die Kerne gelegt wird. Tritt daher eine Kurzschlieſsung oder eine starke Ableitung auf, so zieht C das Joch P an, wird dadurch ein kräftiger Hufeisenmagnet, zieht nun den Anker N an und hebt den Hebel Q aus den Näpfchen B aus, unterbricht also den Strom. Das Joch P spielt hiernach eine ganz ähnliche Rolle wie ein Relais.