Titel: B. A. Dobson's selbstthätige Ausrückvorrichtung für Spinnstühle.
Fundstelle: Band 264, Jahrgang 1887, S. 549
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B. A. Dobson's selbstthätige Ausrückvorrichtung für Spinnstühle. Mit Abbildungen auf Tafel 31. Dobson's selbstthätige Ausrückvorrichtung für Spinnstühle. Fig. 19 bis 21 Taf. 31 veranschaulichen bei einem Dublirstuhl für Kammgarn eine selbstthätig wirkende Ausrückvorrichtung bei Fadenbruch, welche nach B. A. Dobson's englischem Patente 1885 Nr. 11246 von der Maschinenfabrik Dobson und Barlow in Bolton neuerdings ausgeführt wird. Bei derselben wird nicht wie gewöhnlich bloſs die zu dem gerissenen Faden gehörige Lieferung und die Spindel in ihrer Weiterbewegung aufgehalten, sondern es wird vielmehr beim Reiſsen eines Fadens die ganze Maschine durch Verschiebung des Antriebriemens auf die Losscheibe abgestellt und gleichzeitig die Stelle bezeichnet, an welcher der Fadenbruch stattgefunden hat. Die aus Draht gebogenen Fadenfühler c hängen senkrecht frei beweglich in der ⊏-Schiene b, welche in einzelnen Stücken von der Länge der Maschinenabtheilungen ausgeführt wird und mit Endzapfen in den Lagerstelleisen a2 hängt, worin sie nach rückwärts ausschwingen kann. Auf ihrer Rückseite besitzt die Schiene b eine Nase f (Fig. 21), auf welche sich ein auf der Achse g festsitzender Finger g1 legt. Die durch die ganze Maschinenreihe reichende Achse g trägt an dem einen Ende einen Finger g2, auf welchen sich, wie aus Fig. 19 rechts zu entnehmen ist, die Stellschraube i am oberen Ende der in dem Arme at senkrecht geführten Schiene h stützt. Die Schiene h besitzt am unteren Ende zwei verschieden lange Schlitzlöcher k2 und k3; durch das obere längere Schlitzloch k3 reicht die mit der Führungsgabel für den Antriebriemen der Maschine verbundene Ausrückstange; und durch das untere kürzere Schlitzloch k3 kann bei entsprechender Stellung der Schiene h eine Stange k hindurch treten. Die Stange k erhält durch eine aufgesteckte, gegen das am Maschinengestelle feste Auge m sich legende und von dem Stellringe n gespannte Feder l das Bestreben, stets durch die Schiene h zu stoſsen und dabei, indem sich der Stellring n gegen die Stellnase o auf der Stange; legt, die letztere in der in Fig. 19 angegebenen Pfeilrichtung zu bewegen und folglich die Maschine auszurücken, wird aber hieran durch die Schiene h gehindert. Laufen nämlich alle Fäden in der Maschine, werden also durch dieselben alle Fadenfühler in die Höhe gezogen, so steht die Schiene b senkrecht und durch die gegenseitige Auflage von g1 auf f und von i auf g2 nimmt die Schiene h eine solche Stellung ein, daſs der Steg zwischen den beiden Schlitzlöchern k2 und k3 vor dem Kopfende der Stange k steht. Reiſst aber ein Faden, so senkt sich der zugehörige Fadenfühler c und dessen unteres Ende tritt zwischen die Zähne der beständig umlaufenden Welle d, welche von dem unteren Zuführcylinder e aus durch die Gelenkkette d1 und ein Stirnrad Vorgelege in Drehung versetzt wird. Die Zahnleisten der Welle d suchen nun das zwischengetretene Drahtende des gefallenen Fadenfühlers mitzunehmen und die Schiene b schwingt in Folge dessen nach rückwärts aus. Dabei wird durch die Nase f die Achse g gedreht und durch den Finger g2 die Schiene h gehoben, so daſs die Stange k durch das Schlitzloch k3 treten und die Maschine abstellen kann. Um nun die Stelle des Fadenbruches sofort erkenntlich zu machen, ist an dem einen Ende der Schiene b noch eine schräg nach oben gerichtete Nase b2 angegossen und auf dieselbe legt sich die Nase c1 eines um den Zapfen r1 drehbaren Hebels r, welcher für gewöhnlich von dem festen Zapfen r3 an dem Lagerstelleisen a2 unterstützt wird. Wenn jedoch die Schiene b nach hinten ausschwingt, wird der Hebel r durch die Nase b2 ausgehoben. In dieser gehobenen Stellung bleibt der Hebel r stehen, weil die durch die Schiene h getretene Stange k das Senken derselben und somit das Zurückgehen der Schiene b verhindert; die gehobene Stellung der Scheibe r2 am Ende von r zeigt somit den Ort an, wo der Fadenbruch stattgefunden hat. Durch das Verharren der Schiene b in ausgeschwungener Stellung ist auch das Ende des gefallenen Fadenfühlers c aus dem Bereich der Zahnwelle d gekommen und wird so vor Abnutzung und Beschädigung durch letztere bewahrt.

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