Titel: Josef Rudolfy's Feuerwehrlampe.
Fundstelle: Band 267, Jahrgang 1888, S. 55
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Josef Rudolfy's Feuerwehrlampe. Mit Abbildung auf Tafel 5. Rudolfy's Feuerwehrlampe. Da die durch Verbrennung von leuchtfähigen Körpern entstehende Lichtmenge zunächst von der Menge des zuströmenden Sauerstoffes abhängt, andererseits aber auch von der gröſseren oder geringeren Lichtabsorptionskraft der das Licht umgebenden Körper, so wirkt der bei Bränden entstehende Rauch in beiden Beziehungen ungünstig, indem er sowohl das Brennen der Lampe erschwert, als auch die ausgesandten Lichtstrahlen in hohem Maſse absorbirt. Diesen Uebelständen will nun Dr. Josef Rudolfy in Szegedin, Ungarn (* D. R. P. Nr. 41759 vom 10. November 1886) dadurch begegnen, daſs er die Lampe von der Umgebung hermetisch abschlieſst und ihr zur Verbrennung frische, Sauerstoff reiche Luft zuführt, und daſs er andererseits die Lichtstrahlen durch innerhalb des Gehäuses angebrachte Reflectoren und durch eine Sammellinse in ein Bündel zusammenfaſst und dadurch das Durchdringen der Lichtstrahlen durch den Rauch erleichtert. Der Brenner a (Fig. 12 Taf. 5) ist durch ein Gehäuse b gegen Rauch hermetisch abgeschlossen und wird die Lampe durch einen auf einen Stutzen geschobenen Schlauch c mit frischer Luft gespeist. Die Verbrennungsgase steigen in dem Cylinder d in die Höhe, welcher mit nur geringem Abstande durch die oberhalb der Flamme befindliche Begrenzungswand b geführt ist. Durch diesen Spalt entweicht die zwischen Cylinder und Umschlieſsungswandung befindliche angewärmte Luft in so energischem Strome, daſs Rauch durch den Spalt nicht nach dem abgeschlossenen Raume eintreten kann. Die Hinterwand A der Laterne ist mit einem concaven Spiegel e versehen, welcher die von der Lichtquelle auf ihn fallenden Strahlen convergirend zurückwirft; in gleicher Weise sind die Seitenwände und Boden und Decke des Gehäuses mit concaven Spiegeln h, g und f ausgestattet, und sämmtliche reflectirte Lichtstrahlen werden nach einer in den am Vordertheile angeordneten abgestumpften Kegel i eingesetzten biconvexen Linse k geleitet, von welcher aus die Strahlenbündel der verschiedenen Spiegel, zu einem einzigen vereinigt, nach auſsen dringen. Um die von dem beleuchteten Gegenstande reflectirten Strahlen in das Auge zu leiten, ist die Wandung durchbrochen, und in diese Durchbrechungen sind zwei konische Schaurohre l in der Weise eingesetzt, daſs ihre Achse nach dem Sammelpunkte der durch die biconvexe Linse passirenden Strahlen gerichtet ist. Die Enden der Röhren sind durch kleine Glasscheiben verschlossen und das Innere ist geschwärzt, um die auf die Wandung fallenden Strahlen zu absorbiren.

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