Titel: Schleif- und Polirmaschinen.
Autor: Pr.
Fundstelle: Band 275, Jahrgang 1890, S. 508
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Schleif- und Polirmaschinen. Mit Abbildungen. Schleif- und Polirmaschinen. Von der Springfield Glue and Emery Wheel Co. in Springfield, Mass., sind nach American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 26 * S. 7 bezieh. Nr. 51 * S. 5, nachstehend beschriebene Schleifmaschine, sowie die im Texte abgebildeten Maschinen gebaut. Die 800k schwere Schleifmaschine besitzt zwei Schleifringe von 500 und 250mm äuſserem und innerem Durchmesser und 75mm Breite von verschiedenem Korn, zum Vor- und Fertigarbeiten. Die Lager der 50mm starken, stählernen Schleifradspindel sind auf einem kräftigen Hohlguſsgestell angegossen, dessen Platte mit einem Bordrand umschlossen ist. Die zum Naſsschleifen eingerichteten Schleifräder stehen in einem Abstande von 400mm, sind zum gröſsten Theil mit einem Helm abgedeckt, an welchen der Strahlrohrstutzen anstellbar ist. Auſserdem zweigen an jedem Helm noch zwei seitliche Spritzrohre ab. Aus dem unteren im Gestell angebrachten Sammelbehälter saugt die kleine im Bild nicht ersichtliche Kreiselpumpe das Spritzwasser. Fig. 1., Bd. 275, S. 508 Die Schmirgelband-Polirmaschine (Fig. 1) hat eigenthümliche Spindellager und eine in der Mitte liegende stellbare Spannrolle, während das linksseitige Rollenlager vermöge einer Schraubenspindel Anstellung erhält. Durch diese verbesserte Lagerung wird ein ruhiger Gang des Polirriemens, durch die Spannrolle aber nach Bedarf ein gestrecktes Riemenstück erhalten. W. Sellers' Werkzeug-Schleifmaschine (Fig. 2). Der fliegend gelagerte Schleifstein ist nach einer unter 90° zugeschärften Scheibe geformt, so daſs deren beiderseitige Kegelflächen zur Wirkung kommen. Das Schleifsteinlager ist an einem reichlich bemessenen Trog angegossen, an welchem ein kleiner Drehkrahn gewöhnlich den Schutzhelm trägt, sonst aber zur Einlegung der Schleifsteinspindeln dient. An die vordere Trogwand ist ein Führungsgehäuse angeordnet, m welchem vermöge eines Zahnstangentriebwerkes ein prismatischer Supportträger in lothrechter Richtung geführt wird. Das Heben wird durch den eigenthümlich gekrümmten vorderen Handhebel, das Senken dieses Supportes durch eine starke Windungsfeder besorgt, welche auf einen Hebel der Getriebswelle wirkt. Die Krümmung des Handhebels ist deshalb so auffällig, um bei günstiger Stellung des Griffes Raum für die ausgeschobenen oberen Supporttheile freizulassen. Fig. 2., Bd. 275, S. 509 Der winkelrecht zur Kegelfläche des Scheifsteines angeordnete Kreuzsupport trägt ein Drehstück, welches in einem halben Kreisbogenschlitz des erweiterten Supportschlittens läuft. Das Drehstück selbst ist aber Lager für eine, um wagerechte Achse vollständig drehbare Büchse, in welcher der zu schleifende Schneidstahl eingespannt wird. Sollen ebene Flächen unter bestimmten Winkeln angeschlossen werden, so erleichtern Kreistheilungen an beiden Drehstücken die gewünschte Winkelanstellung nach beiden Ebenen, während der Schleifprozeſs in der Weise durchgeführt wird, daſs mittels des Handhebels der ganzen Supportvorrichtung eine lothrechte Schwingungsbewegung ertheilt wird. Wenn aber gewisse Formstähle nach genauem Muster angeschliffen werden, so bedient man sich hierzu kleiner Schablonen, welche zwischen Kreisplatte und Drehstück eingelegt, zur Führung des letzteren dienen. Um die Benützung dieser Schleifmaschine zu erleichtern, sind jeder derselben Wandtafeln beigegeben, aus welchen für jede Schneidstahlform die zugehörige Schablone sowie die Anstellungswinkel der Drehtheile in wage- und lothrechter Ebene abzulesen sind, woraus dann die am Schneidstahl von selbst entstehenden Schleifwinkel ersichtlich werden. Pr.