Titel: Ueber Fortschritte in der Spiritusfabrikation.
Fundstelle: Band 277, Jahrgang 1890, S. 130
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Ueber Fortschritte in der Spiritusfabrikation. (Fortsetzung des Berichtes S. 77 d. Bd.) Ueber Fortschritte in der Spiritusfabrikation. V. Schlämpe. Die Verdaulichkeit der stickstoffhaltigen Bestandtheile der Kartoffelschlämpe ist nach den bei Gelegenheit von Fütterungsversuchen in den Jahren 1888 und 1889 an der Versuchsstation Halle untersuchten Kartoffelschlämpeproben eine sehr hohe. Es wurden bei 13 im J. 1888 und bei 12 in 1889 untersuchten Proben folgende Zahlen erhalten: Von 100 Th. Stickstoff sind verdaulich 1888 1889 Mittel 80,86 82,49 Minimum 72,20 80,34 Maximum 88,23 84,98 VI. Apparate. Einen einfachen Siebapparat für Maische hat E. Hesse, Czerbienschin, construirt und patentiren lassen (D. R. P. Nr. 49658). Eine Abbildung und Beschreibung des Apparates gibt der Erfinder in der Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 13 S. 2. Der Apparat besteht im Wesentlichen aus einer cylinder- oder halbcylinderförmigen Siebtrommel, welche senkrecht im Vormaischbottich angebracht wird und zwar in der Nähe der Wand, so daſs das Rührwerk dadurch nicht behindert wird. Die Maischwürze strömt durch das Sieb und wird aus diesem durch einen die Bottichwand durchbrechenden Hahn abgelassen. Die Lochweite des Siebes ist so gewählt, daſs unaufgeschlossene Kartoffelstücke und andere Unreinigkeiten in dem Vormaischbottich zurückbleiben und nur Gerstenhülsen mit in die Würze gelangen können. Der Apparat wird zum Absieben derjenigen Maische benutzt, welche zur Herstellung der Maischhefe Verwendung findet, und hat den Zweck, diese Maische von den als Träger für Bakterien dienenden und daher für die Hefe schädlichen Kartoffelstücken und Schalen zu befreien. In erster Linie ist der Apparat bei der Verarbeitung kranker Kartoffeln angezeigt, jedoch dürfte derselbe überall am Platze sein, wo es sich um die Erzeugung sehr concentrirter und treberreicher Maischen handelt. Der Preis beträgt nur 25 M. Als Vortheile gegenüber den jetzt für denselben Zweck gebräuchlichen Siebvorrichtungen führt der Verfasser für seinen Apparat die folgenden an: 1) Die abzuscheidenden Unreinlichkeiten und Treber verlassen den Vormaischbottich gar nicht. 2) Es wird fast nur die reine Würze abgeschieden, deshalb wirkt 3) bei Verarbeitung kranker Kartoffeln die mit dieser Maische hergestellte Hefe nicht schädlich auf die Ausbeute ein. 4) Die Reinigung ist äuſserst leicht und bequem durch einfaches Abschlauchen in höchstens einer Minute zu bewerkstelligen. 5) Es kann in einem gegebenen Raume mehr Hefe producirt werden wie bisher, da der Inhalt des ganzen Hefegefässes fast nur aus Nährflüssigkeit besteht. Sehr günstig äuſsert sich über den Apparat R. Päge, Jastrzembnik, in der genannten Zeitschrift, S. 53. Die Vortheile, die mit Einführung des Hesse'schen Siebapparates verbunden sind, bestehen nach des Verfassers Ansicht erstens darin, daſs das Sieben der Maische mit diesem Apparate wohl überall regelmäſsig stattfinden wird, weil es sehr bequem auszuführen ist, zweitens findet eine Erhöhung der Ausbeute an Spiritus statt. Der Hauptsache nach wird diese Mehrausbeute darauf zurückzuführen sein, daſs die Maische bei dem Hesse'schen Verfahren nur sehr wenig und lange nicht in dem Maſse abgekühlt wird, wie es bei den anderen bekannten Siebverfahren der Fall ist. Der Verfasser empfiehlt daher den Siebapparat für alle Brennereien zur Einführung, die keinen Entschalungsapparat, Patent Müller, für heiſse Maische haben, oder bei denen derselbe in zu weiter Entfernung vom Vormaischbottich aufgestellt ist. Päge hat eine Lochweite von 3mm etwas zu gering gefunden, worauf Hesse in der genannten Zeitschrift, S. 59, bemerkt, daſs Apparate mit 3 und 4mm, überhaupt mit jeder gewünschten Lochweite geliefert werden; 4mm wären jedoch auch für die dicksten Maischen ausreichend. Hesse führt noch als weiteren Vortheil seines Apparates an, daſs die gesiebte Würze so dünnflüssig ist, daſs es möglich ist, bei Herstellung der Hefe kein Wasser nehmen zu dürfen. Die Hefe wird nur aus wenigen Kilogramm Malz – für 1000l Maischraum 5k – und reiner gesiebter Maische hergestellt, wodurch 100l Wasser gespart und Raum gewonnen wird, um 100l Maische mehr, also steuerfrei unterzubringen. Hierdurch werden 850 Literproc. gewonnen. Den Gewinn in Folge der besseren Vergährung veranschlagt Hesse auf 250 Literproc., mithin zusammen 1100 Literproc., was einem Reingewinn von 2,80 M. für den Bottich entsprechen würde. Auch Joh. Ernst Brauer rühmt in der Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 13 S. 98, dem Hesse'schen Apparat bequeme Handhabung, gute Arbeit und Solidität nach und bezeichnet ihn für Dickmaischbrennereien als ein sehr willkommenes, fast unentbehrliches Hilfsmittel. Ebenso wie auch Päge hält Brauer die Anbringung eines Hebelwerkes zur Bewegung der Schaber, wie solches der Erfinder seinem Apparate später hinzugefügt hat, für ganz nothwendig. Ueber Erfahrungen mit dem Müller'schen Entschalungsapparate berichtet die Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 13 S. 82, nach Versuchen von Hentze in Taufkirchen. Derselbe bestimmte den Maischgehalt der Treber und fand ihn bei Kartoffelmaische zu 14,4, bei Maismaische zu 18,8 Proc. Extract. Um diese Verluste an Extract, welche durch Entfernung der Treber entstehen, zu vermeiden, laſst Hentze die Treber nochmals mit Wasser anfeuchten und durch die Schnecke des Entschalers auspressen; das Wasser dient als Einmaischwasser. Die so nochmals ausgepreſsten Treber halten nur 6,8 Proc. Extract zurück und es wird daher durch das Auspressen eine Mehrausbeute von 0,2 Proc. vom Maischraume erzielt. – Der Verfasser macht ferner folgende Mittheilungen über die Trebermengen. Beim Verarbeiten mit dem Ellenberger'schen Apparate werden aus 100k Donaumais einschlieſslich des zur Maische gehörigen Malzes etwa 19k Treber durch den Entschaler abgesondert, während aus 100k sächsischen Zwiebelkartoffeln etwa 1k,7 abgeschieden werden. Durch Entfernung von 1k Treber werden 2l Maischraum gewonnen, so daſs bei 4000l Maischraum 125k Mais und 19k Malz mehr eingemaischt werden konnten; es ergibt dies für Maismaischen eine Mehrausbeute von 1,2 Proc. ohne Anwendung von beweglicher Gährbottichkühlung. Für Kartoffelmaischen stellt sich der Vortheil weniger groſs heraus. Einen Hefemaisch-, Verzuckerungs-, Säuerungs- und Kühlapparat hat Schoppe in Schwieben construirt und zum Patent angemeldet und beschreibt denselben in der Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 13 S. 82. Der Apparat ist so groſs gewählt, daſs sämmtliches an einem Tage zu verbrauchendes Hefegut darin eingemaischt werden kann. Gegenüber der bisherigen Methode der Hefebereitung in einzelnen Hefegefäſsen wird durch den Apparat und Prozeſs nach des Erfinders Ansicht erreicht: 1) Die Gewinnung einer gleichmäſsigen extractreichen Hefe, 2) eine gleichmäſsige Verzuckerung des gesammten Hefegutes, 3) durch die Trennung des erwärmenden und abkühlenden Mediums von dem Hefegut eine Reinzucht von Hefe, 4) eine gleichmäſsige Vergährung der Hauptmaischen. Es bedarf ferner keines Dampfmaischholzes, keiner Hefefafsumhüllung und keiner mechanischen Kühler; auf je einen Bottich Betrieb sind nur noch zwei Hefegefäſse erforderlich. Die Einführung des Verfahrens bedarf der Genehmigung der Provinzialsteuerdirektion, und es muſs eine genaue Beschreibung des Hefebereitungsverfahrens an das zuständige Hauptsteueramt vorangehen. Der Erfinder ist zu näherer Auskunft bereit und gestattet auch die Besichtigung des Apparates und Betriebes an Ort und Stelle. Eine Beschreibung und Abbildung der Gährbottichkühler von Gontard in Mockau bringt die Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 13 S. 18, nach Märcker's Handbuch der Spiritusfabrikation, fünfte Auflage, S. 558. Apparat zur selbsthätigen Bewegung der Gähr- und Hefebottichkühler von Wilhelm Wailand in Rosenau bei Wahlstatt (D. R. P. Nr. 49960 vom 25. Mai 1889). Zerkleinerungsvorrichtung für Kartoffel- und Getreidemaischen von Aug. Ronneburg in Uelzen (D. R. P. Nr. 49340 vom 16. April 1889). Vacuumtrockenapparat für feste, breiige und krümelige Körper von Emil Paſsburg in Breslau (D. R. P. Nr. 49905 vom 13. April 1888). Verstellbare Spiritusvorlage von H. Pardey in Hannover (D. R. P. Nr. 49660 vom 4. Mai 1889). Eine neue Kartoffellegemaschine, construirt von C. Schach in Wubrigsberg bei Neutrebbin, wird in der Zeitschrift für Spiritusindustrie, Bd. 13 S. 35, abgebildet und beschrieben. Nach einer Mittheilung von Christiani in Kerstenbruch soll die Maschine zur Zufriedenheit arbeiten. Kartoffellegemaschine von Jacob Angst auf Bohl in Hüntwangen, Kanton Zürich (D. R. P. Nr. 49266 vom 27. Oktober 1888). Kartoffelerntemaschine von Cyrus Roberts in Three Rivers, Staat Michigan, Nordamerika (D. R. P. Nr. 49579 vom 24. März 1889). VII. Analyse. Ueber die Bestimmung des Glycerins in vergohrenen Getränken in der Form von Nitroglycerin hat F. Dickmann Versuche angestellt. Der Verfasser glaubt, daſs diese noch nicht abgeschlossenen Versuche zu einem für die Praxis brauchbaren Verfahren führen werden. (Wochenschrift für Brauerei Bd. 6 S. 1178). Ein neues Reagens für Rohrzucker und Traubenzucker, welches unter geeigneter Behandlung mit Glykose eine kirschrothe, mit Saccharose eine milchkaffeefarbene Färbung gibt, wird von Matthieu Plessy im Journal des Fabricants de Sucre, 1889 Nr. 42, angegeben. Man erhält dasselbe, indem man 34 Th. pulverisirtes salpetersaures Blei in 45 Th. geschmolzenem, salpetersaurem Ammoniak auflöst und der Masse 21 Th. pulverisirtes Bleioxyd hinzufügt. Als Erkennungsmittel für Dextrose empfiehlt Crismer in der Weinlaube, 1889, 210, das Safranin. 2 bis 3cc einer 0,1 proc. Safraninlösung werden mit 2 bis 3cc 10 proc. Natronlauge und einigen Tropfen der Dextroselösung erwärmt, bei 60 bis 65° tritt Entfärbung ein. Die milchige Flüssigkeit bildet beim Stehen an der Luft nach einiger Zeit an der Oberfläche wieder rothe Streifen, welche durch Wiederherstellung des Safranins durch Oxydation entstehen. Zur Phenylhydrazinzuckerprobe. J. Geyer bestätigt in der Pharmaceutischen Zeitung 1889 34 683 die schon von Thierfelder gemachte Beobachtung, daſs glykuronsaures Kali mit Phenylhydrazin eine ganz ähnliche Verbindung eingeht wie Zucker. Die Reaction ist also nicht in allen Fällen zuverlässig. Ueber Analyse der Zuckerarten haben E. Jungfleisch und L. Grimbert gearbeitet. (Comptes rendus 109 867) die Versuche verfolgten den Zweck, den Einfluſs zu studiren, welchen starke Säuren auf die Rotation der Lävulose und damit auf die Genauigkeit verschiedener Methoden der Zuckeranalyse ausüben. Nachdem ein solcher Einfluſs festgestellt war, versuchten die Verfasser die Anwendung der Essigsäure zur Inversion und prüften die Einflüsse, welche verschiedene Salze und andere Stoffe auf die Wirkung der Essigsäure zur Inversion an Stelle starker Säuren ausüben. Zur Bestimmung des Invertzuckers mit Soldaini's Reagens gibt E. Preuſs in der Zeitschrift für Rübenzuckerindustrie 1890 18 folgende Vorschrift. Das Reagens bereitet man am besten durch Eintragen von 15g,9 Kupfervitriol in eine heiſse Lösung von 594g Kaliumdicarbonat und Auffüllen bis zu 2000cc, nachdem der ursprünglich entstandene Niederschlag sich gelöst hat und die Flüssigkeit erkaltet ist. Die Lösung hat ein spec. Gew. von 1,1789 und ist von befriedigender Haltbarkeit. 150cc des Reagens werden über freier Flamme zum Sieden erhitzt, die Invertzuckerlösung hinzugefügt und genau 10 Minuten gekocht. Innerhalb der Grenzen von 5 bis 80mg Invertzucker entsprechen demselben die folgenden Kupfermengen:   18,8   34,9   50,9   66,6   82,2   97,6   112,7 127,8mg Kupfer   5 10 15 20 25 30 35 40mg Invertzucker 142,4 157,0 171,3 185,5 200,4 213,1 226,6 240,6mg Kupfer 45 50 55 60 65 70 75 80mg Invertzucker. Herzfeld mahnt in der Zeitschrift für Zuckerindustrie 1890 40 52 zur Vorsicht bei der allgemeinen Anwendung von Soldaini's Reagens an Stelle des Fehling'schen und macht auf die Verschiedenheiten beider aufmerksam. Das Soldaini'sche Reagens enthält nur ein Fünftel so viel Kupfer, ist daher in manchen Fällen unempfindlicher, es läſst bei starker Verdünnung Kupferoxyd fallen, besitzt ein geringeres Lösungsvermögen für Kalk, scheidet bei längerem Kochen erheblich mehr Kupferoxydul aus. Nach Herzfeld soll schon eine Kochdauer von 5 Minuten genügen. (Vgl. 1890 275 424.) Die Anwendung der Elektrolyse bei der Zuckerbestimmung. Da manche Asbestsorten durch Kalilauge angegriffen werden, empfiehlt Formanek in der Böhmischen Zeitschrift für Zuckerindustrie 1890 14 178 das Kupferoxydul auf Papier zu sammeln, nach dem Auswaschen in Salpetersäure zu lösen, die Lösung in eine Platinschale zu bringen und das Kupfer durch den Strom auszuscheiden. – Dieses Verfahren hat Märcker schon vor vielen Jahren vorgeschlagen und auch angewandt, auch Referent hat viel danach gearbeitet. Seit der Einführung der Soxhlet'schen Filtrirröhren wurde das Verfahren, welches seiner Zeit einen groſsen Fortschritt gegenüber der noch früher üblichen Methode der Ueberführung des Kupferoxyduls in Oxyd mittels Salpetersäure darstellte, jedoch verlassen, weil es umständlicher, kostspieliger und auch nicht ganz fehlerfrei ist, indem das Papier stets eine gewisse Menge Kupfer zurückhält, so daſs eine Correction nothwendig war. Den von Formanek gerügten Uebelstand des Asbestes kann man durch wiederholtes Auskochen mit Kalilauge und Salpetersäure meistens beseitigen; einige geringe Sorten werden allerdings auch durch diese Behandlung nicht brauchbar und sind daher zur Herstellung der Filtrirröhren überhaupt nicht zu verwenden. (Der Ref.) Ueber die Bestimmung der Raffinose im Rohrzucker und in der Melasse liegen neuere Arbeiten von Th. Breyer, A. Herzfeld, Preuſs, Dammüller, J. Wortmann, J. W. Gunning und Lindet vor, über welche in Biedermanns Centralblatt für Agriculturchemie Bd. 19 S. 130 berichtet wird. Ein Verfahren zur Titration des Alkohols und des Aldehyds durch Chromsäure beschreibt Robert Bourcart in Société Industries de Mulhouse 59 558. Derselbe berichtet im Moniteur Industriel 1890 27 über eine Modification des von Röse angegebenen Verfahrens zur Bestimmung des Alkohols mittels Permanganat (vgl. 1888 269 424). Der Verfasser hat nach der Vorschrift von Röse keine befriedigenden Zahlen erhalten und daher das Verfahren in der Weise modificirt, daſs er statt concentrirter Schwefelsäure eine mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnte anwendet und die Zersetzung durch Regulirung der Temperatur so leitet, daſs der Alkohol nicht vollständig, sondern nur so weit oxydirt wird, daſs auf ein Molekül Alkohol nur 3 Moleküle Sauerstoff kommen. Die vom Verfasser nach diesem Verfahren erhaltenen Zahlen zeigen mit den pyknometrischen Bestimmungen eine befriedigende Uebereinstimmung. Zur Kenntniſs der Spirituskörper. H. Bornträger fand, daſs beim Schütteln von 30procentigem Rohspiritus mit Chloroform Amylalkohol, Acetal, Aldehyd und Gährungsbutylalkohol in die Ausschüttelung übergehen, während Aethylalkohol, Essigsäure, tertiärer Butylalkohol und normaler Propylalkohol obenauf schwämmen. (Zeitschrift für analytische Chemie Bd. 28 S. 670.) Ein Preisausschreiben behufs Ermittelung einer Methode zur Untersuchung der Preſshefe in Bezug auf Beimischung von Bierhefe hat der Verein der Kornbrennereibesitzer und der Preſshefefabrikanten Deutschlands erlassen. Der Preis für die prämiirte Arbeit beträgt 500 M. Arbeiten sind, mit einem Motto versehen, bis zum 2. Januar 1891 an den Vorsitzenden des Vereins, B. v. Gillhauſsen in Bonn, einzusenden. Näheres darüber siehe Zeitschrift für Spiritusindustrie Bd. 13 S. 69. VIII. Allgemeines und Theoretisches. Einen neuen Zucker mit aromatischem Kern, welcher im Handel unter dem Namen Pinit vorkommt und aus dem Harze von Pinus Lambertiana stammt, hat Maquenne untersucht und β-Pinit genannt. Wahrscheinlich ist derselbe identisch mit dem Sennit. Durch Zersetzung mit Jodwasserstoffsäure entsteht daraus ein dem Inosit isomerer Körper, der β-Inosit. (Comptes rendus 109 812.) Ch. Combes hält den β-Pinit für identisch mit dem von Girard aus dem Kautschuck gewonnenen Matezit, die daraus durch Jodwasserstoff entstehende Matezodambose ist nach seiner Ansicht identisch mit dem β-Inosit Maquenne's. (Ebendaselbst 110 46.) Zwei neue Zuckerarten hat C. Tauret aus Quebracho dargestellt. Der aus der Quebrachorinde – Aspidosperma Quebracho – gewonnene Zucker, welchen Verfasser Quebrachit nennt, hat die Formel C7H14O6, mit Jodwasserstoff gibt er einen linksdrehenden Inosit, C6H12O6. (Comptes rendus 109 908.) Nach einer Mittheilung im Sitzungsbericht der Société Chimique de Paris vom 24. Januar 1890 haben Tauret und Maquenne durch Mischen der Lösungen der von ihnen erhaltenen rechts- und linksdrehenden Inosite einen inactiven Inosit dargestellt, dessen Eigenschaften von denen seiner Componenten, aus welchen er entstand, völlig verschieden sind. Endlich berichtet Maquenne in einer weiteren Arbeit (in Comptes rendus 110 603) über neue Beziehungen zwischen den Zuckerarten und den Furfurolverbindungen, sowie über die Zusammensetzung des Methylfurfurols und des Isodulcits. Ueber Mannose. C. Fischer und J. Hirschberger bringen in einer Arbeit in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft 1890 3218 weitere Beweise für die von ihnen behauptete Identität der Mannose mit der Seminose (vgl. 1890 275 133). Es gelang den Verfassern auch durch Gährung der aus Steinnuſs dargestellten Mannose mit Bierhefe Aethylalkohol zu gewinnen. Auch direkt aus den Steinnuſsabfällen, ohne vorherige Darstellung des Zuckers, kann man Alkohol gewinnen, indem man die aus den Steinnuſsschalen mit 6procentiger Salzsäure dargestellte Zuckerlösung mit Kalk neutralisirt und mit Bierhefe vergährt. Da die Steinnuſsabfälle bis 33 Procent Zucker liefern und 100k davon nur 1,6 bis 2 M. kosten, dürften dieselben vielleicht mit Vortheil als Rohmaterial zu verwenden sein. In einer anderen Abhandlung, ebendaselbst 1890 23 370, bringt Fischer wichtige Beiträge zur Synthese der Mannose und Lävulose. Sorbit haben C. Vincent und Delachanal als Bestandtheil aller Früchte der Rosaceen gefunden. Besonders reich daran sind Birnen, Kirschen und Pflaumen, von denen 1k etwa 8g Sorbit liefert. Die Verfasser berichten noch über eingehendere von ihnen ausgeführte Untersuchungen des Sorbits. (Comptes rendus 109 676.) Ueber das Vorkommen und den Ursprung der Raffinose in Melassen und Zuckerproducten liegen Untersuchungen von v. Lippmann, A. Herzfeld, Cech, Beythien, Parcus und B. Tollens vor, über welche in Biedermannes Centralblatt für Agriculturchemie Bd. 18 S. 856 berichtet wird. Es stehen sich über den Ursprung der Raffinose zwei Ansichten gegenüber. Nach der einen, welche besonders v. Lippmann vertritt, ist die Raffinose bereits in dem Rabensaft enthalten, nach der anderen bildet sich dieselbe aus dem Rohrzucker durch Einwirkung des Kalks und Strontians. Die neuesten Versuche von Beythien, Parcus und Tollens haben die letztere Annahme als unhaltbar erwiesen und die von v. Lippmann vertretene Ansicht, daſs die Raffinose schon in der Rübe vorhanden ist, bestätigt. Die Gährungsproducte der Raffinose untersuchte J. Jesser. (Oesterreichisch-Ungarische Zeitschrift für Zuckerindustrie 1889 6.) Der Verfasser glaubt durch seine Versuche bestätigt zu haben, daſs sich bei der Gährung raffinosehaltiger Producte schwer vergährbare Melibiose bildet, und vermuthet daher, daſs die Ursache eines guten Theiles der sogen. schwer-vergährbaren Melassen im Raffinosegehalt derselben zu suchen ist. Die Chemikerzeitung Bd. 14 S. 74 hält diese Annahme für nicht zutreffend, einmal, weil die groſse Praxis keinerlei Beweise für die Schwergährigkeit der raffinosereichen Melassen der deutschen Strontian-Entzuckerungsfabriken geliefert hat, andererseits, weil die Versuche von Tollens gezeigt haben, daſs Raffinose von kräftiger Hefe leicht und vollständig vergohren wird. (Vgl. auch die Untersuchungen von Loiseau 1890 275 428.) Ueber eine reine Gährung des Mannits und Glycerins berichten F. P. Frankland und J. J. Fox in Proceedings of the Royal Society London 1889 345. Die Verfasser isolirten aus Schafmist einen Mikroorganismus, Bacillus ethaceticus, welcher in einigen Kohlehydraten und mehrwerthigen Alkoholen kräftige Gährung hervorzurufen vermag und insbesondere in Mannit- und Glycerinlösungen verhältniſsmäſsig reichliche Mengen von Aethylalkohol und Essigsäure producirt. Der Bacillus vergährt Mannit und Glycerin unter Erzeugung derselben Stoffe: Aethylalkohol und Essigsäure, nebst Spuren von Ameisen- und Bernsteinsäure, die beiden ersteren in constant bleibendem Molekularverhältniſs. Die Zersetzung bleibt unvollkommen, diejenige des Glycerins in höherem Grade als die des Mannits. Beide Stoffe sind unter den Gährungsproducten noch in namhaften Mengen vorhanden. Der Mikroorganismus vergährt ferner kräftig Traubenzucker, langsamer Rohrzucker, Milchzucker, Stärke und Calciumglycerat. Ob der Bacillus ethaceticus mit dem Fitz'schen paarweise gelagerten Bacillus identisch ist, welcher Glycerin unter Bildung von Aethylalkohol und geringen Mengen von Ameisen- und Bernsteinsäure vergährt, muſs dahingestellt bleiben. Ueber die Fällbarkeit colloidaler Kohlehydrate durch Salze veröffentlicht J. Pohl Untersuchungen in der Zeitschrift für physiologische Chemie Bd. 14 151. Danach kann man in Lösung befindliche colloidale Kohlehydrate, z.B. lösliche Stärke oder Dextrin, durch Sättigen mit verschiedenen Salzen, wie Natrium-, Magnesium-, Ammoniumsulfat oder Ammoniumphosphat als flockige Niederschläge fällen, welche durch Diffusion salzfrei gemacht werden können. Ueber die Einwirkung von Diastase auf unverkleisterte Stärke berichtet die Zeitschrift für Spiritusindustrie Bd. 13 S. 18 nach einer Abhandlung von Lintner im Brauer- und Mälzerkalender. Lintner lieſs auf unveränderte lufttrockene Stärke einen aus Darrmalz bereiteten Malzauszug 4 Stunden bei 50, 55, 60 und 65° einwirken, alsdann wurde auf ein bestimmtes Volumen aufgefüllt, zur Entfernung der ungelöst gebliebenen Stärke filtrirt, ein Theil des Filtrats invertirt, darin Dextrose bestimmt und auf Stärke umgerechnet. Von 100 Theilen Stärketrockensubstanz waren umgewandelt: von: bei 50° 55° 60° 65° Verkleisterungs-temperatur Kartoffelstärke   0,13   5,03 52,68 90,34 65° Reisstärke   6,58   9,68 19,68 31,14 80° Gerstenstärke 12,13 53,30 92,81 96,24 80° Grünmalzstärke 29,70 58,56 92,13 96,26 85° Darrmalzstärke 13,07 56,02 91,70 93,62 80° Weizenstärke 62,23 91,08 94,58 80° Wie aus diesen Zahlen ersichtlich ist, wird die Kartoffelstärke in der That erst bei Erreichung der Verkleisterungstemperatur in erheblichem Maſse umgewandelt. Dasselbe gilt offenbar auch von der Reisstärke, welche wohl am besten gleich durch Kochen für die Umwandlung durch Diastase vorbereitet wird, da ihre Verkleisterungstemperatur sehr hoch liegt. Maisstärke wird sich voraussichtlich der Reisstärke ähnlich verhalten. Gersten-, Darrmalz-, Grünmalz- und Weizenstärke zeigen bei niedrigen Temperaturen schon eine bedeutend höhere Aufschlieſsung als die Kartoffelstärke, bei 65° ist die Aufschlieſsung fast vollständig, doch sind für eine völlige Aufschlieſsung jedenfalls noch die Temperaturen von 65 bis 70° und darüber von Bedeutung. Auf die um 2,6 Proc. geringere Aufschlieſsung der Darrmalzstärke gegenüber der Grünmalz- und Gerstenstärke will der Verfasser kein Gewicht legen und besonders da die Versuche nur mit einer Sorte Malzstärke angestellt sind, nicht den Schluſs ziehen, daſs die Darrmalzstärke weniger leicht aufschlieſsbar ist, obgleich andererseits die Möglichkeit, daſs durch das Darren die Stärke ungünstig beeinfluſst wird, nicht ausgeschlossen ist, da in extremen Fällen, bei Glasmalzbildung, ein derartiger ungünstiger Einfluss thatsächlich vorhanden ist. Die vielfach verbreitete Annahme, daſs die durch die Keimung corrodirte Stärke des Malzes leichter aufgeschlossen wird als die der Gerste, wird durch diese Versuche nicht bestätigt, denn nur bei den niedrigen Temperaturen von 50 und 55° zeigte die Malzstärke, und zwar auch nur die des Grünmalzes, eine bessere Aufschlieſsung. Dagegen ist es selbstverständlich und steht in keinem Widerspruch zu diesen Versuchen, daſs die Malzbereitung indirekt durch Lockerung des Zellgewebes, wodurch die Stärke bei der nachherigen Zerkleinerung leichter bloſsgelegt wird, günstig auf die Aufschlieſsung der Stärke bei der Verarbeitung des Malzes einwirkt. Studien über Diastase veröffentlicht H. Petzholdt in der Zeitschrift für Spiritusindustrie Bd. 13 S. 89. Bekanntlich rührt vom Verfasser die Beobachtung her, daſs die Schädigung, welche die Diastase beim Erhitzen erleidet, durch die Gegenwart von Zucker um so mehr vermindert wird, je mehr Zucker vorhanden ist (vgl. 1887 266 427). Diese Beobachtung machte der Verfasser, als er die Malzlösung vor dem Erhitzen auf 61,25° mit invertrirter Maische versetzte, in welchem Falle dann eine wesentliche geringere Schädigung durch das Erhitzen eintrat. Es war nun die Frage, welcher Bestandtheil der Maische diesen Schutz gewährte. Zu diesem Zweck wiederholte der Verfasser den Versuch, indem er statt der Maische Maltose und Rohrzucker hinzusetzte; es zeigte sich nun, daſs die Maltose schon in geringer Menge denselben Schutz bewirkt, dagegen der Rohrzucker eine solche schützende Wirkung der Diastase gegenüber nicht besitzt. Dextrin wurde in dieser Richtung nicht geprüft. Versuche zur Ermittelung der Temperaturen, bei welchen die Diastase geschädigt wird, ergaben, daſs unter den vorliegenden Versuchsbedingungen ein vorheriges Erhitzen des Malzauszuges bis auf 58,75° bei der nachherigen Verwendung desselben zur Zuckerbildung nicht von wesentlichem Schaden war, soweit es sich um die Alkoholbildung handelt, dagegen trat bei 61,25° bereits eine erhebliche Schädigung ein. Eine weitere Versuchsreihe wurde zur Entscheidung der Frage ausgeführt, ob eine gröſsere Zuckermenge gebildet wird, wenn man das ganze Malzquantum nach dem Ausblasen zu der gedämpften Masse hinzufügt, oder wenn man einen Theil des Malzes vorher in den Vormaischbottich bringt. Es zeigte sich bei allen Versuchen, daſs im ersten Falle, also wenn das Malz auf einmal zugesetzt wurde, stets eine, wenn auch nur geringe Menge Zucker und dementsprechend auch Alkohol mehr gebildet wurde. Endlich suchte der Verfasser zu ermitteln, ob sich ein Unterschied in der Zuckerbildung constatiren läſst, wenn man in der Weise arbeitet, daſs man entweder den ganzen Stärkekleister oder erst einen Theil und später den Rest der verkleisterten Stärke zu dem Malzauszug gibt. Dieser Versuch stellte also eine Nachahmung im ersten Falle des Hollefreund'schen, im zweiten Falle des Henze'schen Verfahrens dar. Das Resultat war, daſs, als der Malzauszug zur gesammten Stärke gegeben wurde, ein wenig mehr Zucker gebildet wurde, jedoch war der Unterschied im Zuckergehalt sowohl als auch in der Menge des gebildeten Alkohols nur ein sehr geringer und kaum von Bedeutung. Die Diastase hält H. P. Wijsman auf Grund von ihm ausgeführter Versuche für ein Gemenge von zwei Enzymen, welche er Maltase und Dextrinase nennt. Die Umwandlung der Stärke vollzieht sich nach Ansicht des Verfassers in der Weise, daſs durch die Maltase Erythrogranulose und Maltose gebildet wird, die Erythrogranulose wird dann durch die Dextrinase in Leukodextrin übergeführt, andererseits erzeugt die Dextrinase aus der Stärke Maltodextrin, welches durch die Maltase in Maltose übergeführt wird. (Nach einem Bericht der Chemikerzeitung Bd. 14 S. 68.) Beiträge zur Kenntniſs der invertirenden Fermente bringt eine umfangreiche Arbeit, welche O. Kellner, Y. Mori und M. Nagaoka in der Zeitschrift für physiologische Chemie Bd. 14 297 veröffentlichen. Die Verfasser untersuchten eine in Japan und China zur Bereitung von gegohrenen Nahrungs- und Genuſsmitteln vielfach angewendete stärkeumbildende Substanz, das Koji, welches aus gedämpftem Reis oder Gerste durch Aussaat der Sporen eines Pilzes – Eurotium Oryzae Ahlbg. – gewonnen wird. Schon die Untersuchung eines frisch mit Sporen besäeten Materials und andererseits des nach der Bildung des Mycels fertigen Koji, welche in dem Koji eine beträchtliche Zunahme an Glykose und Maltose ergab, deutete darauf hin, daſs das durch den Pilz erzeugte Ferment eine starke Einwirkung auf Stärkemehl besitzen muſste. Die Verfasser prüften nun die Wirkung des Fermentes auf verschiedene Kohlehydrate, indem sie ein aus frischem Koji bereitetes Extract 2 bis 3 Stunden bei 40 bis 50° auf die Lösungen verschiedener Kohlehydrate einwirken lieſsen. Diese Versuche hatten folgendes Ergebniſs: von Rohrzucker werden durch Kojiauszug etwa 70 Proc. invertirt, auf Milchzucker wirkt das Ferment nicht ein, Maltose wird über 70 Proc. in Dextrose übergeführt, Inulin wird wahrscheinlich nicht verändert, aus verkleisterter Stärke wurde ein Gemenge von Maltose und Dextrose erhalten. Das Koji enthält also ein kräftig wirkendes Ferment, welches aber von der Malzdiastase sowohl wie von dem Invertin vollständig verschieden ist. Schlecht gelüftetes Koji wird durch Anhäufung von Milchsäure unwirksam. Diese Beobachtung veranlaſste die Verfasser, den Einfluſs der Milchsäure auf das Kojiferment, welches sie Invertase nennen, zu prüfen. Diese Versuche ergaben, daſs 0,05 Proc. Milchsäure einen günstigen Einfluſs ausübt (ebenso wie nach Kjeldahl's Beobachtung auf die Diastase), 0,1 Proc. Milchsäure und darüber schwächt dagegen die Wirkung des Ferments allmählich ab, 0,6 bis 0,7 Proc. heben die Inversion des Rohrzuckers durch die Invertase ganz auf, groſse Mengen Milchsäure, wie 2 Proc., tödten das Ferment, so daſs es auch nach der Neutralisation unwirksam bleibt. Endlich prüften die Verfasser noch den Einfluſs des Kochsalzes auf die Wirkung der Invertase zur Umwandlung der gelösten Stärke und fanden dabei, daſs die Invertase zwar sehr empfindlich ist gegen Beimischungen von Kochsalz zu ihren Lösungen, daſs aber die saccharificirende Wirkung selbst durch Gegenwart von 15 bis 20 Proc. Kochsalz nicht gänzlich aufgehoben wird. Um auch in Bezug auf das Invertin, dessen invertirende Eigenschaften noch nicht genügend erforscht waren, die Verschiedenheit des Kojifermentes sicher festzustellen, unterzogen die Verfasser in einer anderen Versuchsreihe das Invertin einer eingehenden Prüfung. Zu diesem Zweck wurde aus 300g frischer reiner Unterhefe 0l,5 wässeriges Extract gewonnen und davon 1 Volumen auf 2 Volumina der Kohlehydratlösungen 3 Stunden bei 40 bis 50° einwirken gelassen. Es zeigte sich in Uebereinstimmung mit Hoppe-Seyler und Barth (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Bd. 4 S. 810 und Bd. 11 S. 474), daſs Rohrzucker durch Invertin vollständig invertirt wird. Dagegen erwies sich das Invertin auf Milchzucker als wirkungslos, Maltose und Inulin wurden ebenfalls nicht verändert. Zur Einwirkung auf Stärke wurde das Invertin durch Ausfällung mit Alkohol von reducirenden Stoffen befreit, ebenso die Stärke. Die wässerige Lösung des gereinigten Invertins war auf Stärkekleister nach mehrstündigem Erwärmen auf 45° ohne jede Einwirkung. Die beiden der Untersuchung unterworfenen Fermente stimmen also hinsichtlich ihrer Wirkung auf Rohrzucker überein. Milchzucker, Inulin, Maltose und Stärke bleiben unter dem Einflusse des Invertins unverändert, während die beiden letzteren Kohlehydrate von dem Ferment des Koji hydratisirt werden. Unter den bis jetzt bekannten invertirenden Fermenten scheint also das Koji die kräftigste Wirkung zu äuſsern. Die Verfasser lassen es einstweilen dahingestellt, ob die Invertase ein einheitlicher Körper ist oder etwa aus mehreren Fermenten besteht, auch wollen sie nicht behaupten, daſs die Invertase nur von Eurotium Oryzae Ahlbg. erzeugt wird, sondern neigen zu der Ansicht, daſs auch andere Pilze derselben oder verwandter Ordnungen jenes Ferment zu bilden vermögen. (Schluſs folgt.)