Titel: Neuere Wollwaschmaschinen.
Autor: Kn.
Fundstelle: Band 277, Jahrgang 1890, S. 529
Download: XML
Neuere Wollwaschmaschinen. (Fortsetzung des Berichtes Bd. 267 * S. 529.) Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 28, 29 und 30. Neuere Wollwaschmaschinen. Das Waschen und Entfetten der Rohwolle bildet bekanntlich einen Vorbereitungsprozeſs für die Fabrikation wollener Waaren, der für dieselbe von der gröſsten Wichtigkeit ist, da eine schlechte Wäsche der Wolle die bedenklichsten Folgen sowohl in der Spinnerei, Kämmerei, Färberei, wie auch in der Weberei und Appretur nach sich zieht. Diese Folgen bestehen sowohl in dem Verschmieren der Krempelbeschläge, in einem gröſseren Ergebnisse an Kämmlingen, in der verminderten Spinnfähigkeit, sowie auch in dem Abschmutzen der Wolle beim Färben, in der schweren Entfettung in der Walke u.s.w., und sind derart schwerwiegend, daſs darunter das ganze Ergebniſs der industriellen Anlage fühlbar leiden kann. Es handelt sich in der Wollwäscherei bekanntlich darum, den in der Rohwolle enthaltenen Schmutz und Wollschweiſs zu entfernen, aber derart, daſs die zum Verspinnen erforderlichen Eigenschaften des Materials unverändert bleiben und eine Verwirrung der Fasern vermieden wird. Diese Arbeit rationell zu bewirken, erfordert natürlich bei der groſsen Verschiedenheit der Wollen der einzelnen Länder von Seiten des Wollwäschers viel Erfahrung und Aufmerksamkeit, und fällt trotzdem das Ergebniſs öfters nicht nach Wunsch aus. Die Ursache hierzu liegt indeſs nicht allein in den Eigenschaften der zu behandelnden Wolle, sondern auch in den mehr oder minder mangelhaften mechanischen Einrichtungen, welche das Ergebniſs namentlich hinsichtlich der Lage der Fasern, der Erhaltung des sogen. Stapels beeinflussen. Die Wichtigkeit des Prozesses und die den jetzigen Einrichtungen anhaftenden Uebelstände haben daher fortgesetzt Veranlassung gegeben, auf Vervollkommnungen hinzuarbeiten; mit welchem Erfolge, kann hier allein nur die Praxis entscheiden. Es kommen zur Zeit für das Waschen der Wolle nur zwei Wege in Betracht, der eine besteht in dem Behandeln der Wolle in einem mäſsig warmen Seifenbade, der andere in dem Behandeln der Wolle mittels flüchtiger Substanzen, wie Fuselöl, Schwefelkohlenstoff u.s.w., welche Fettsubstanzen aufzulösen vermögen. Der erstere Weg ist der für den Groſsbetrieb zur Zeit allein in Frage kommende, während der zweite Weg ein Verfahren darstellt, das seit einigen 30 Jahren immer wieder versucht ist, ohne indeſs zu einem durchschlagenden Erfolge geführt zu haben. Nur in neuester Zeit ist auf diesem Gebiete eine neue Maschine construirt worden, auf welche am Schlusse des Berichtes näher eingegangen werden wird. Was den ersteren Weg, den Weg der Praxis betrifft, so liegen die getroffenen Verbesserungen naturgemäſs in den mechanischen Betriebseinrichtungen, während die Waschmittel in der Hauptsache unverändert gelassen sind. Diese mechanischen Hilfsmittel zeigen auſser der Anpassung an die alte Praxis auch theilweise das Einschlagen neuer Wege, welche sich zur rationellen Behandlung der Wolle als geeignet erweisen dürften. Eine derartige weitere praktische Ausbildung hat auch die bereits in D. p. J. 1888 267 334 erwähnte Wollwaschmaschine von Henry W. Church erfahren, welche Maschine von der Kitson Machine Co. in Lowell (Mass., Nordamerika) ausgeführt wird. Die ursprünglich vorhandenen zwei parallelen durch den ganzen Trog reichenden Rechen sind auch jetzt beibehalten, ihre Bewegungsmechanismen sind indeſs zweckmäſsiger gestaltet, und zwar wird der Antrieb von den Riemenscheiben mittels zweier Kettenräder auf eine obere Welle übertragen, welche mittels Zahnräder eine untere Welle in Umdrehung versetzt. Diese trägt zwei Kurbeln, an welche die die Rahmenrechen hin und her führenden Schub- bezieh. Zugstangen angelenkt sind. Gleichzeitig erfahren die Rechen eine entsprechende auf und ab steigende Bewegung von der genannten Kettenradwelle aus mittels eines Hebelwerkes und einer mit Zahnsector ausgerüsteten Zwischenwelle. Durch den letzteren wird eine wagerechte mit zwei groſsen Rädern versehene Welle in Schwingung versetzt, deren Räder mit den an den Rechen befindlichen Zahnstangen derart in Eingriff stehen, daſs die Gewichte der Rechen sich gegenseitig ausgleichen. Die Quetschwalzen sind am Ende des Troges gelagert, so daſs das endlose Lattentuch in Fortfall kommt, während die Waschflüssigkeit hier in einen besonderen Trog flieſst, und nach Absetzen des Schmutzes dem vorderen Ende des Troges wieder zugeführt werden kann. Durch diese Einrichtung wird auch die Reinigung des Troges vermittelt. Als fernere günstige Eigenschaft hebt die obige Firma noch den Umstand hervor, daſs die Wolle in dieser Maschine langsam und ruhig vorwärts getragen werde, so daſs eine Verfilzung der Fasern möglichst vermieden sei (Text. Record, 1889). Eine ebenfalls bewährte, von den bekannten Maschinen mehrfach abweichende Construction führt die Firma John Petrie jr. Ltd., Rochdale, aus, welche Maschine in der Fig. 9 Taf. 28 wiedergegeben ist (Wollengewerbe, 1889). Die meisten älteren Wollwaschmaschinen laufen bekanntlich immer mit der gleichen Geschwindigkeit und besitzen auch dieselbe Einwirkung auf die zu waschende Wolle, gleichgültig, welcher Art die letztere ist und welchen Schmutz- und Schweiſsgehalt die Wolle hat. Diesen Mangel einer Anpassungsfähigkeit an das zu behandelnde Material zeigt nun die Petrie'sche Maschine nicht, sondern die Betriebsmechanismen sind derart construirt, daſs die Maschine je nach Bedarf mit gröſserer oder geringerer Geschwindigkeit arbeiten kann. Desgleichen können die die Wolle bewegenden Rechen nach Belieben entweder gleichzeitig oder wechselweise, oder theilweise gleichzeitig und theilweise wechselseitig bethätigt werden. Eine andere Eigenthümlichkeit der Maschine liegt in der Anordnung der Quetschwalzen. Während sonst die Wolle von den Gabeln aus dem Bade heraus auf das gegen die Quetschwalzen ansteigende Lattentuch niedergelegt wird, liegen diese Walzen hier mit ihrer Berührungslinie tiefer als der Spiegel des Bades, so daſs die Wolle theils von der Bewegung der Gabeln, theils von der Bewegung der Waschlauge auf das abwärts geneigte Lattentuch geführt wird. Demzufolge werden die ausgelegten Wollpartien nicht so leicht zerrissen und verwirrt, wie das beim Aufwärtsschieben auf das sonstige ansteigende Lattentuch öfters der Fall ist. Auſserdem kommt die Wolle saftiger, d.h. mit mehr Waschlauge, zwischen die Quetschwalzen, was dem Auspressen nur förderlich ist. Die durch das Lattentuch ablaufende, sowie die durch die Walzen ausgepreſste Waschflüssigkeit flieſst in einen unter den letzteren befindlichen Trog und wird von hier durch ein Rohr nach dem vorhergehenden Waschtroge geleitet, an welchem sich ebenfalls ein Schöpfrad, wie in der Figur links punktirt gezeichnet, befindet, das die vorher durch Absetzenlassen vom gröbsten Schmutze befreite Waschlauge in einen Behälter entleert, aus dem die Lauge zu weiterem Gebrauche entnommen werden kann. Die Bewegung der Rechen ist eine derartige, daſs diese ziemlich senkrecht in das Bad eintreten und sich dann nahezu wagerecht vorwärts bewegen. Wie die Figur zeigt, sind die das Ausheben der Wolle bewirkenden Gabeln doppelt ausgebildet. Den Hauptvorzug der Petrie'schen Maschine dürfte wohl die durch Regelung der Bewegungen und Geschwindigkeiten ermöglichte Anpassungsfähigkeit an die jeweilig zu waschende Wollpartie bilden. Alle diese sogen. Leviathan-Wollwaschmaschinen sind in erster Linie für den Groſsbetrieb bestimmt und bewähren sich in diesem auch im Groſsen und Ganzen. Anders indeſs im Mittel- und Kleinbetriebe. Hier kann ein vollständiger Leviathan nicht Verwendung finden, denselben aber auf einen oder zwei Behälter zu kürzen, erscheint ebenso wenig angezeigt, da bei Anwendung eines Behälters ein gründliches Reinigen der Wolle nicht zu erzielen und das gewaschene Wollquantum verhältniſsmäſsig gering ist, während der Verwendung zweier Tröge häufig Raum- und Preisverhältnisse entgegenstehen werden. In manchen Fabriken bestehen deshalb noch die primitivsten Einrichtungen, oder es wird das Waschen in der Weise vorgenommen, daſs die Wolle zweimal dasselbe Bad durchwandert und dann eine längere Spülung erfährt. Diese Behandlung muſs indeſs ebenfalls als eine unrationelle bezeichnet werden, da eine gründliche Beseitigung allen Schmutzes und Schweiſses nur mit Gegenstromprinzip ermöglicht wird, d.h. mit dem Wandern der Wolle entgegengesetzt der gesammten Waschlaugenbewegung, so daſs die schmutzigste Wolle mit dem schmutzigsten Bade und die reinste Wolle mit dem reinsten Bade zusammenkommt. Auſserdem haftet der letztgenannten Behandlung noch der Nachtheil an, daſs ein längeres Spülen der Wolle naturgemäſs die Verwirrung und Verfilzung der Fasern begünstigt. Zu einer befriedigenden Reinigung der Wolle erscheinen indeſs zwei getrennte Bäder und zwei Quetschwalzenpaare unbedingt erforderlich, welche Anordnung einen Längenraum von 10 bis 12m ohne Bedienungsraum beansprucht. Um nun aber bei mangelndem Raume dieses rationelle Waschen der Wolle doch vornehmen zu können, baut die bekannte Firma Henri Demeuse und Co. in Aachen neuerdings eine Wollwaschmaschine, welche die beiden Waschtröge nicht hinter einander angeordnet hat, sondern bei welcher der Einweichbottich neben dem Entfettungsbottiche angeordnet ist, und bei welcher die Ueberführung der Wolle von jenem in diesen durch einen mit Flügelwalze ausgestatteten Quertrog erfolgt (D. R. P. Nr. 46802). Diese Wollwaschmaschine ist in den Fig. 1 bis 3 Taf. 29 in Querschnitten und Ansicht dargestellt, und zwar zeigen die Fig. 2 und 3 die beiden Waschbottiche von einander getrennt, die in Wirklichkeit also parallel mit den Wänden a an einander liegend zu denken sind (Fig. 1). Wie die Fig. 2 zeigt, enthält der erste Behälter noch eine Querscheidewand b, so daſs also in der Maschine zwei von einander vollständig getrennte Waschbottiche gebildet sind, der Einweichbottich von c bis d reichend, und der winkelförmige Entfettungsbottich von f bis e sich erstreckend. Die zu waschende Wolle wird in den Füllkasten g der Einweichmaschine (Fig. 2) geworfen und fällt in die Zwischenräume h der Eintauchwalze i, welch letztere, sich langsam in der Pfeilrichtung drehend, die Wolle selbsthätig untertaucht. Die eingetauchte Wolle wird nun von dem in seiner Bewegung eine Ei form beschreibenden Kurbelrechen k erfaſst, gehoben, so daſs sich die der Wolle anhaftenden erdigen Beimengungen ausscheiden können, und weiter transportirt zu dem Kurbelrechen l, welcher die Wolle in gleicher Weise behandelt und sie dann dem Aufrücker m zuschiebt. Dieser eggenartige Aufrücker, von den Kurbeln nn bewegt, erfaſst die ihm vom Kurbelrechen l zugeführte Wolle und schiebt sie über das schräge Siebblech o zwischen die Druckwalzen pp1; ist der Aufrücker am Punkte q (Fig. 2) angelangt, so heben die Kurbeln denselben hoch und führen ihn, sich zurückbewegend und senkend, wieder in die von den Kurbelrechen inzwischen wieder herangebrachte Wolle, welch letztere also in sich an einander reihenden Hüben continuirlich behufs Auspressung und Zerquetschung der Schmutzknoten und Schweiſsspitzen zwischen die Preſswalzen geführt wird. Die ausgepreſste Wolle wird mittels des endlosen Tuches r (Fig. 1 und 2) in die Verlängerung f der Entfettungsmaschine befördert (welche Verlängerung selbstverständlich mit dem Bade der Entfettungsmaschine in Zusammenhang steht). In dieser Verlängerung ist unterhalb des Tisches r ein schräges Blech angebracht, über welches die Wolle, von der Flügel walze t (Fig. 3) noch befördert, in die Entfettungsmaschine bezieh. bis zur Angriffslinie des Kurbelrechens u (Fig. 1 und 3) gleitet. Die Kurbelrechen u u1 u2 greifen, heben und transportiren die Wolle in bekannter Weise, und bringt der letzte Rechen u2 sie dem Aufrücker v zu, welcher die Ueberführung derselben zwischen die Preſswalzen w besorgt; von diesen ausgepreſst, ist die Wolle fertig zum Spülen. Der Betrieb der die Wolle bewegenden Kurbelrechen erfolgt für beide Maschinen von einer Seite aus; die Kurbelrechen sind mittels der Stirnräder xx1 (Fig. 1) verbunden, und machen diejenigen des Entfettungsbottiches eine den im Einweichtroge arbeitenden entgegengesetzte Bewegung, so daſs die Wolle ihren Lauf in Richtung der eingezeichneten Pfeile nimmt. Das Ablassen der Waschflüssigkeit erfolgt in bekannter Weise. Diese Demeuse'sche Waschmaschine gestattet also bei einer Troglänge von z.B. etwa 6m, die Wolle unter Passirung von zwei Bädern und zwei Paar Preſswalzen auf einem Wege von 12m zu behandeln. Die Maschine muſs als einfache und zweckmäſsige Construction bezeichnet werden, und dürfte derselben, da sie einem im Mittel- und Kleinbetriebe gefühlten Bedürfnisse entspricht, eine zahlreiche praktische Ausführung beschieden sein. Während mit diesen Waschmaschinen also versucht wird, das in der Praxis geübte Verfahren zu vervollkommnen, schlägt ein Amerikaner Robeson in Philadelphia einen neuen Weg ein, indem er die Wolle mittels Ventilatoren zuerst auflockert, sie dann anfeuchtet und behufs Erweichens des Schweiſses erwärmt, unter Zuhilfenahme heiſsen Wassers und erwärmter Walzen, und sie dann ausquetscht (* D. R. P. Nr. 45950). Dieses Reinigen geschieht somit ohne jede Anwendung von Alkalien oder ähnlichen Substanzen, und wird der entfernte Wollschweiſs wiedergewonnen. Die derart behandelte entschweiſste Wolle muſs dann noch in Wasser gewaschen und getrocknet werden, worauf sie zum Kämmen und Spinnen derart vorbereitet sein soll, daſs das nachträgliche Einölen angeblich entbehrlich ist. Fig. 4 Taf. 29 zeigt den zur Ausführung dieses Verfahrens bestimmten Apparat, durch den die Wolle auf dem endlosen Tuche B hindurchgeführt wird. Im ersten Raume C unterliegt sie den von oben und unten einwirkenden Luftströmen der Ventilatoren c zur Auflockerung des Staubes, welch letzterer durch das Rohr C1 abgesaugt wird. Die Wolle tritt dann in die Anfeuchtungs- und Dämpfkammer F ein, und wird hier zunächst vom Rohre D schwach angefeuchtet, welche Anfeuchtung ganz von der Beschaffenheit der Wolle abhängt und nach den Angaben Robeson's jedesmal durch Versuch festgestellt werden muſs. Sehr schmutzige Wolle ist fast ganz mit Wasser zu sättigen. Die so gefeuchtete Wolle wird nun von den Dampfschlangen E erwärmt, und muſs die Temperatur ebenfalls in jedem einzelnen Falle bestimmt werden, und zwar derart, daſs dieselbe hinreicht, das Wollfett zu erweichen. Eine Temperatur von ungefähr 57° hat sich in vielen Fällen als zweckmäſsig erwiesen, einige Wollen bedürfen nur einer Temperatur von etwa 43°, andere dagegen einer solchen von 60°. Ebenso richtet sich die Dauer der Wärmeeinwirkung nach der Beschaffenheit der zu behandelnden Wolle; für viele Fälle genügen 5 bis 7 Minuten. Diese Erwärmung wird von dem gelochten Dampfrohre E2 und dem die Luft in Bewegung setzenden Ventilator f unterstützt. Das Transportband B führt schlieſslich die Wolle aus der Kammer F über einen mit Gitterdeckel versehenen Trog G, aus dem warmes Wasser gegen die Wolle zur Auflockerung geleitet wird, wobei die Wolle gleichzeitig durch die geheizte und hin und her bewegte Walze G1 ausgequetscht wird. Die Wolle erfährt dann auf ihrem weiteren Wege eine Auflockerung durch die Stachelwalze H und wird schlieſslich den bespülten Quetschwalzen I übergeben, aus denen sie in fast völlig entfettetem Zustande hervorgehen soll, so daſs sie nur noch gewaschen und getrocknet zu werden braucht. Zu dem Zwecke kann jede geeignete Wasch- bezieh. Trockenvorrichtung angewendet werden. Wie weit dieses mechanisch physikalische Entschweiſsungsverfahren den Wollschweifs zu entfernen vermag, läſst sich natürlich nur durch Versuche feststellen, immerhin dürfte aber auch bei befriedigenden Resultaten das Robeson'sche Verfahren durch die jedesmalige Anpassung der Wärme- und Feuchtigkeitszufuhr an die zu behandelnde Wolle, die natürlich vorher sortirt sein muſs, in seiner jetzigen Ausführungsform für den Groſsbetrieb kaum geeignet sein. Noch weniger zweckmäſsig als die Robeson'sche Maschine erscheint die in Fig. 8 Taf. 30 dargestellte Wollwasch- und Spülmaschine von F. E. Anderson und S. Hodgson in New-Yersey (Mass., Nordamerika), bei welcher die mittels Pulsometers a in umlaufender Bewegung erhaltene und nach erneuter Erwärmung wiederholt zu benutzende Waschlauge die wechselnde Füllung und Entleerung eines Kipptroges b und damit die regelmäſsige Zuführung der zu waschenden Wolle aus einem Vorrathsbehälter c bewirkt. Durch ein Rohr d gelangt die Wolle dann bei f in den Spülbottich e, dessen Boden zu mehreren Mulden gekrümmt ist. Durch den Siebboden der ersten Einsenkung drückt eine Preſsplatte g die Lauge aus der Wolle in ein Rohr h, durch welches die erstere wieder nach a gelangt. Die Wolle wird von einer Reihe Kipptröge mit Wasser gespült und flieſst schlieſslich in das Aufnahmegefäſs H über. Wesentlich geeigneter und vielversprechender betreffs rationeller Behandlung der Wolle ist die Wollwaschmaschine von Alex. Deru in Brüssel (* D. R. P. Nr. 49719 und Nr. 50732), in welcher die Wolle auſser der Führung durch die Gabeln ein besonderes Eintauchen in das Bad erfährt. Ebenfalls neu ist die Aushebevorrichtung aus dem Waschbottich unter Fortlassung des gewöhnlichen Lattentuches. Die Fig. 5 Taf. 29 gibt einen Querschnitt dieser Maschine, während Fig. 10 Taf. 28 die Aushebevorrichtung gesondert zeigt. Das Eintragen der Wolle erfolgt in der Figur rechts, und wird die Wolle dann wie gewöhnlich durch die Walze r untergetaucht und von den Gabeln f weiter der Tauchvorrichtung E zugeführt. Diese Vorrichtung besteht in einer Anzahl von Schlägern, welche in dem Waschbottich angeordnet sind und in eine auf und nieder gehende Bewegung versetzt werden. Die Schläger E bestehen aus einer Holzplatte von rechteckiger Form, welche an den Seiten in der Weise mit Eisenblech beschlagen ist, daſs auf der unteren Seite des Schlägers ein Hohlraum gebildet wird. Wird nun der Schläger nach unten bewegt, so daſs er in das Bad eintaucht, so schlieſst er in dem auf seiner unteren Seite befindlichen Hohlraume eine Luftmenge ein, welche bei der schnellen Abwärtsbewegung des Schlägers zuerst mit der auf der Oberfläche des Bades befindlichen Wolle in Berührung kommt. Beim Untertauchen der Wolle in das Bad kommt nun diese Luft mit den einzelnen Wollfasern in die innigste Berührung. Die einzelnen Wollfasern werden von einander getrennt und kommen auch einzeln mit der Waschflüssigkeit in Berührung, so daſs die Wirkung der Waschflüssigkeit auf die Wolle eine sehr energische ist. Geht der Schläger in die Höhe, so werden durch die auf der unteren Seite des Schlägers sich bildende Luftverdünnung die Wollfasern wieder in die Höhe gerissen, um beim nächsten Spiele des Schlägers wieder nach unten gedrückt zu werden. Da die Schläger eine sehr schnelle auf und nieder gehende Bewegung haben, so kommt die Wolle in äuſserst kurzen Zwischenräumen mit der Luft und der Waschflüssigkeit in die innigste Berührung, wodurch eine Offenheit und Reinheit der Wolle erzielt wird, wie sie auf den bisherigen Waschmaschinen nicht zu erhalten war. Die neue Aushebevorrichtung, welche die mit dem gewöhnlichen Lattentuche verbundenen Reparaturen und Betriebsstörungen vermeiden soll, ist in Fig. 10 Taf. 28 dargestellt. Wie diese Figur zeigt, sind auf der Welle Seitenscheiben angeordnet, welche mit Lagern K ausgestattet sind, zwischen denen Ausheberechen um die Zapfen O drehbar sind. Am Ende sind die Rechen mit Armen versehen, welche rechtwinklig zu einander angeordnet sind und die Rollen E und D tragen. Dreht sich nun die Welle B in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles, so tauchen die Rechen senkrecht in das Wasser ein. Bei der weiteren Bewegung der Welle B legt sich dann die Rolle D gegen die eine Leitcurve M, welch letztere die Rechen sich in der punktirt gezeichneten Bahn bewegen läſst, dabei die Wolle nach den Preſswalzen HH1 führend. Sobald nun die Rolle D die Curve M zu verlassen im Begriffe ist, beginnt gleichzeitig eine zweite Leitcurve N auf die Rolle E einzuwirken. Diese Curve führt den Rechen nun derart, daſs dessen Spitze eine Zeitlang kurz vor der Berührungslinie der beiden Preſswalzen auf demselben Punkte festgehalten wird. Die von dem Rechen aus dem Bottiche herausgehobene Wolle muſs also auf jeden Fall von den Quetschwalzen erfaſst werden. Mit der Anwendung dieser Aushebevorrichtung wird natürlich gleichzeitig eine Kürzung der Waschbottiche erzielt. Fig. 10., Bd. 277, S. 536 Eine Waschmaschine, welche wie die Petrie'sche Maschine eine Regelung der Bearbeitungsweise der Wolle je nach Beschaffenheit der letzteren gestattet, liegt ferner in der sogen. hydraulischen Wollwaschmaschine der Firma C. G. Sargent's Sons in Graniteville (Mass., Nordamerika.) vor, von der die Textfig. 10 ein Schaubild gibt. Die Wolle wird bei dieser Maschine in der Hauptsache durch die Strömung der Waschflüssigkeit fortbewegt, welche Bewegung durch die Eintauchtrommel unterstützt wird. Der Arbeitsgang der Maschine ist nach dem „Wollengewerbe“ (vgl. auch The Textile Rec., 1889) folgender: Der Waschtrog wird bis auf etwa 20cm vom Rande mit Waschlauge gefüllt. Die auf dem Lattentuche zugeführte Wolle fällt von diesem zwischen die aufwärts gerichteten Zähne der langsam umlaufenden Eintauchtrommel. Während dieses Eintauchens der Wolle ergieſst sich nun durch eine in der (linksseitigen) Stirnwand des Troges hinter der Eintauchtrommel befindliche Oeffnung ein Strom warmer Waschlauge über die Wolle. Die Zuführung dieser Lauge erfolgt mittels Rohres und rotirender Pumpe (in der Figur rechts ersichtlich) aus einem unterhalb des ansteigenden Austragtuches befindlichen besonderen Behälter, also ähnlich wie bei der Petrie'schen Maschine. Beim Untertauchen der Wolle durch die rotirende Trommel wird durch die zuströmende Waschflüssigkeit der oberflächlich anhängende Schmutz abgewaschen und fällt durch die Oeffnungen des falschen Bodens nieder, während die untergetauchte Wolle von der Trommel und der Strömung der Waschlauge weiter geführt wird. Während dieses Einweichens und langsamen Fortbewegens wird die Wolle durch zwei Satz abwechselnd auf und nieder gehender Rechen untergetaucht, welche wie aus der Figur ersichtlich bethätigt werden. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel und die Strömung der Waschlauge können so geregelt werden, daſs die Wolle je nach Bedarf 4 bis 8 bis 15 Minuten in dem Bade verbleibt. Die Wolle wird dann auf das nach den Quetschwalzen führende Lattentuch ausgelegt (in welcher Weise, läſst unsere Quelle nicht erkennen), und hier von einem von dem Hauptrohre der rotirenden Pumpe abzweigenden Nebenrohre (Figur rechts) nochmals, unmittelbar vor dem Eintritte zwischen die Walzen, mit Waschlauge übergössen; das Zweigrohr ist dementsprechend unten gelocht. Dieses nochmalige Spülen der Wolle erscheint sehr zweckmäſsig, ebenso wie die Spülung beim Eintritte in den Trog, welche Einwirkungsart auf die Wolle auch die von der Firma Sargent's Sons gewählte Bezeichnung „hydraulische Wollwaschmaschine“ rechtfertigt. Der Waschtrog ist im unteren Theile durch eine bis an den falschen Boden aufsteigende Scheidewand in zwei Theile getheilt, so daſs der gröſste Theil des gelösten Schmutzes in dem ersten Theile zurückgehalten wird. Im Anschlusse an diese Maschine sei der Vollständigkeit halber noch über eine amerikanische Maschine der Firma W. White in Nashua (N. H.) berichtet, von welcher der Text Rec. im Maihefte 1890 eine sehr knappe Beschreibung und Zeichnung gibt. Die Maschine, welche in Fig. 6 Taf. 29 dargestellt ist, scheint eine Abart der ebengenannten Maschine von Sargent zu sein, insofern als sie ebenfalls den mittels einer Pumpe bewirkten Umlauf der Waschlauge zeigt, während die Fortbewegung der Wolle durch von Kurbeln bewegte Rechen erfolgt (vgl. Church weiter oben), an denen der Ausheberechen angelenkt ist. Die Maschine dürfte mehr eine zweckmäſsige Construction darstellen als neue Gesichtspunkte darbieten, und die ihr nachgerühmten Eigenschaften treffen ebensowohl bei anderen Maschinen zu. Nach der obigen Quelle ist die Maschine bei einer Anzahl namentlich aufgeführter Firmen im Betriebe. Einer neuen Behandlung wird die Wolle bei der neuesten Waschmaschine der Firma David Smith und Co. Lim. in Halifax unterworfen, welche Maschine von der Firma mit Rücksicht auf den Weg, den Wolle und Waschflüssigkeit nehmen, mit dem Namen Niagara-Wollmaschine bezeichnet wird. Die Einführung der Wolle in diese in Fig. 9 Taf. 30 dargestellte Maschine erfolgt mittels der Tatham'schen Zuführvorrichtung, in der Figur rechts, von welcher Vorrichtung die Wolle auf ein endloses Lattentuch aufgelegt wird. Ueber diesem letzteren ist der die Waschlauge enthaltende Behälter angeordnet, aus dessen gelochtem Boden die Waschflüssigkeit auf die Wolle herabfällt und dabei die groben Verunreinigungen aus dem Material ausspült, welche Verunreinigungen durch das Lattenzuführtuch und den falschen Boden hindurch sich in diesem Theile des Hauptbehälters ablagern. Die so vorbehandelte Wolle wird dann in das Bad des Hauptwaschtroges eingetragen, und durch den Umlauf des Wassers weitergeführt, wobei sie von einer Anzahl gelochter Walzen untergetaucht wird. Unter diesen Walzen sind schwimmende (in der Figur nicht dargestellte) Walzen gelagert, welche durch irgend welche Mittel an die ersteren angepreſst erhalten werden. Diese Walzenpaare wirken in bekannter Weise als Quetschwalzen auf die Wolle und führen dieselbe schlieſslich, für diese erste Behandlung genügend gereinigt, nach dem Ausgange des Waschtroges. Hier flieſst die Wolle, wie die Figur erkennen läſst, mit der Waschflüssigkeit zusammen ab, worauf die erstere den Quetschwalzen überliefert und von diesen dem nächsten Wasch tröge zugeführt wird. Die Waschflüssigkeit dagegen flieſst einem zweiten Behälter zu, wird in diesem filtrirt und dann mittels der gezeichneten Rohrleitung in den am Anfange der ganzen Maschine befindlichen Behälter mit gelochtem Boden zurückgepumpt. Die Smith'sche Maschine ist somit zufolge Vermeidung der Gabeln sehr einfach, erfordert wenig Betriebskraft, und kann die Behandlung der Wolle eine schonende genannt werden. Wie weit die Maschine den Bedürfnissen der Praxis entspricht, kann natürlich nur die letztere entscheiden. Unsere englische Quelle (Text. Manufacturer, 1890) macht darüber, wie immer, etwas optimistisch gehaltene Angaben, und bemerkt, daſs die in der Maschine gewaschenen Proben groſse Reinheit und ganz unversehrten Stapel besessen, und sich weich angefühlt hätten. Die mittels dieser Maschine bewirkte Behandlungsweise der Wolle läſst sich auch bei vorhandenen Maschinen leicht anwenden. Ueber die Wollwaschmaschine von Walter Cook in Liverpool haben wir bereits in D. p. J. 1888 267 * 532 berichtet. Textile Manufacturer führt dieselbe seinen Lesern im Maihefte 1890 vor, aus welcher Darstellung als neu hervorgeht, daſs die Maschine von der Firma John Perry in Shipley, Yorkshire, ausgeführt wird. Die Maschine dürfte sich somit als für die Praxis geeignet erwiesen haben. Die neueste Erscheinung auf dem Gebiete der Wollwaschmaschinen bildet die Maschine von A. S. und F. Ambler in Wilsden, England, bei welcher die Waschflüssigkeit und das zu behandelnde Material durch einen engen Kanal geschwemmt wird, der, um häufiger Strudelbewegungen zu erzeugen, als Zickzackgang mit jähen Abfällen in der Wagerechten verläuft, und nach dessen Passirung das gewaschene Material dem gewöhnlichen Preſswalzenpaare überliefert wird (D. R. P. Nr. 52599 vom 11. Januar 1890). Fig. 10 Taf. 30 gibt einen Querschnitt dieser Maschine. Die zu waschenden Fasern werden mittels der beiden Transporttücher d d1 oder von Hand in den Auffang c1 eingeführt, der sich nach unten in einen lothrechten Fallkanal c fortsetzt; an letzteren schlieſst sich in wagerechter Lage der Waschkanal C an. Derselbe verläuft zickzackförmig derart, daſs er immer je auf einem längeren Theile sanft ansteigt und dann ziemlich jäh abfällt. Dieser Kanal C ist mittels Stangen f über dem gleich langen, die Waschflüssigkeit enthaltenden Troge a aufgehängt. Aus a wird die Waschflüssigkeit am hinteren Ende bei a1 mittels einer Pumpe abgesaugt und durch Rohr b1 in einen hohen Behälter b gefördert; aus letzterem tritt die Flüssigkeit oben durch einen Ueberlauf in einen den Auffang c1 umgebenden Behälter über, füllt denselben an und fällt dann von allen Seiten in den Kanal c und den wagerechten Kanal C ein, wobei sie die Fasern mitreiſst und zugleich in sich vertheilt. Am Austrittsende bildet der Waschkanal C eine wagerechte Strecke c, die unmittelbar vor einem Preſswalzenpaare gg endet; kurz vor dem Ende wird der gröſsere Theil der Flüssigkeit von den Walzen durch das mit Hahn versehene Fallrohr e nach dem Bottiche a zurückgedrückt. Das Fallrohr e schlieſst sich an C mit einer trichterförmigen Erweiterung an, in welcher ein Sieb zum Auffangen mitgerissenen Fasermaterials angeordnet ist. Der Rest des von den Walzen gg aus der Fasermasse ausgepreſsten Wassers fällt in eine Rinne h und wird von derselben durch das Sieb oder den Faserfang h1 nach a zurückgeleitet. Von den Preſswalzen wird dann das Fasermaterial mittels einer Trommel m auf einen Haufen oder eine weitere Transportvorrichtung ausgelegt. An der Unterseite der vorderen Abstürze des Kanales C werden zweckmäſsig durch Hähne regelbare, mit Sieben versehene Ableitungen c1 bezieh. c2 nach dem Bottiche a angebracht, um einen Theil der hier bereits stark verunreinigten Waschflüssigkeit nach dem Bottiche zurückfallen zu lassen. Ein derartiger Ablauf kann ferner bei c3 auf der Oberseite der ansteigenden Theile angebracht werden. Wie der Arbeitsgang dieser Waschmaschine zeigt, dürfte dieselbe zum Waschen von Thierhaaren (Kuhhaaren, Hundehaaren u. dgl.) bestimmt sein, bei denen auf die Lagerung der Fasern eine Rücksicht nicht genommen zu werden braucht, so daſs sie für die Zwecke der Kammund Streichgarnspinnereien nicht brauchbar erscheint. Im Eingange dieses Berichtes war bereits darauf hingewiesen, daſs auſser dem ebengenannten Behandeln der Wolle im Groſsbetriebe im sogen. Leviathan noch ein zweiter Weg oft betreten worden ist, der Behandlung der Wolle mittels flüchtiger, Fettsubstanzen lösender Mittel, wie Schwefelkohlenstoff, Aether u. dgl., ohne indeſs bis jetzt zu einem befriedigenden Resultate geführt zu haben. Dieses Ergebniſs ist zum groſsen Theile auf die Feuer- und Explosionsgefahr, die mit diesem Verfahren verbunden ist, zurückzuführen, andererseits auch auf den Mangel eines durch lange Praxis erprobten Apparates und auf die Neuheit des Verfahrens selbst. Andererseits zeigt das Verfahren indeſs auch wieder wesentliche Vortheile gegenüber der Behandlung im Leviathan, so die Leichtigkeit, mit der der Waschprozeſs selbsthätig, ohne Abhängigkeit vom Arbeiter, erfolgen kann, und die Leichtigkeit, mit der Waschmittel und Waschproducte wieder gewonnen werden können. Ebenso ist der Umstand hervorzuheben, daſs der Stapel der Wolle ohne Schwierigkeit erhalten werden kann. Bezüglich der im Laufe der Jahre vorgeschlagenen Wege und Apparate zur Durchführung dieses Waschverfahrens sei hier auf einen Bericht von Prof. J. J. Hummel im Journal of the Society of Dyers and Colourists, 1890, hingewiesen. Das Ende dieser Entwickelungsreihe bildet nun eine Maschine von G. und A. Burnell in Hindmarch, Südaustralien, welche, seit etwa einem Jahre bekannt, neuerdings auch in England zur Ausführung gelangt ist, und nun aus dem Versuchsstadium heraus zu sein scheint. Wir geben diese Maschine in Fig. 7 Taf. 29 in einem Querschnitte (Engl. Patent 1888 Nr. 14039) und in der Textfig. 15 in ihrer neuesten Ausführungsform (Text. Manufacturer, Aprilheft 1990). Wie Figur zeigt, besitzt die Maschine in ihrer ersten Ausführung zwei schmiedeeiserne V-förmige Behälter von verschiedener Gröſse und solcher Form, daſs sie sich den in ihnen arbeitenden Trommeln a und b anpassen, von denen die gröſsere einen Durchmesser von 1m hat. Um diese letztere herum sind 16 kleine Walzen gelagert, welche durch Zahnräder von der Haupttrommel aus getrieben werden. Diese Walzen liegen mit Hilfe von Spiralfedern elastisch an der groſsen Trommel an und können sich so der Stärke der zwischen ihnen und der Haupttrommel durchgehenden Wolltheile anpassen. Am Anfange dieser Walzenkette sind unter dem Lattentuche die Einführcylinder gelagert, während am Ende eine Reihe Walzen angeordnet sind, welche die Wolle dem zweiten V-förmigen Behälter zuführen. Dieser letztere ist ganz mit Wasser gefüllt, während der erste im unteren Theile Wasser, im oberen dagegen Benzin enthält. Der Arbeitsgang dieser Maschine ist danach folgender. Die Wolle wird vom Zuführtische aus zwischen die Haupttrommel und die kleinen Walzen eingezogen und in das Benzin eingetaucht. Dabei findet ein abwechselndes Ausquetschen und Aufgehen der Wolle statt, und zwar entsprechend der Anzahl der Walzen, 16mal. Der entfernte Schmutz u.s.w. fällt währenddem in dem V-förmigen Behälter abwärts und durch das dort befindliche Wasser in einen Abzugskanal. Hat die Wolle nun die 16. Walze passirt, so wird sie mit Hilfe einer hölzernen und zweier eiserner Walzen von der Haupttrommel abgenommen und in den nach dem zweiten Behälter führenden Walzenzug eingeführt, in welchem Behälter sie einer gleichen Bearbeitung wie im Hauptbehälter, aber nur in reinem warmen Wasser unterworfen wird. Da hier eine derartig lange Behandlung wie im ersten Behälter nicht mehr nothwendig erscheint, sind in diesem Behälter nur acht Walzen gelagert. Von hier wird die Wolle in ähnlicher Weise wie im ersten Behälter auf ein endloses Tuch ausgelegt. Fig. 15., Bd. 277, S. 541 Mit Rücksicht auf die Flüchtigkeit des Benzins ist die ganze Maschine entsprechend dicht eingeschlossen, und werden die sich bildenden Dämpfe abgeleitet und wieder condensirt. Demgegenüber zeigt nun die in der Textfigur dargestellte Maschine mannigfache Abänderungen, welche einerseits constructiver Natur sind, indem die Maschine möglichst vereinfacht und leicht zugänglich gemacht ist, und welche andererseits den Arbeitsgang betreffen. Zu der ersteren Art gehört noch die leichte Auswechselbarkeit von Theilen und das Einsetzen von Glasplatten, um das Arbeiten der Maschine prüfen zu können. Wichtiger sind die Abänderungen der zweiten Art. Während früher nur im ersten Behälter ein Waschen mit Benzin stattfand, sind jetzt beide Behälter mit Benzin gefüllt, das, gemäſs dem Gegenstromprinzip, vom kleineren Behälter nach dem gröſseren überströmt, so daſs die reinste Wolle mit dem frischen Benzin und die schmutzigste Wolle mit dem am meisten mit Schmutz u. dgl. gesättigten Benzin zusammentritt. Das Benzin macht dabei eine Art Kreisprozeſs durch, indem es vom groſsen Behälter einem Reinigungs- (Abdampf-) Apparate zugeleitet und später dem kleinen Behälter wieder zugeführt wird. Eine anderweitige Abänderung liegt in der Hinzufügung zweier weiterer Behälter, mit entsprechendem Walzensatze, so daſs die erstere einfachere Bauart sich nicht bewährt zu haben scheint. Der erste dieser neu hinzugefügten Behälter enthält eine Kaliseifenlösung zur Beseitigung der letzten Schmutzreste und der zweite reines warmes Wasser zur letzten Spülung der Wolle. Dieser letztere Behälter ist unbedeckt. In dieser durch die Textfig. 15 veranschaulichten Ausführungsform halten G. und A. Burnell ihre Maschine für wenig abänderungsbedürftig; wie weit das zutrifft, muſs natürlich die Praxis entscheiden. Nach der genannten Quelle soll das Ergebniſs betreffs des Aussehens der Wolle und der Erhaltung des Stapels ein völlig befriedigendes sein, bei einer Quantität von etwa 120 Flieſse in der Stunde. Sehr erwünscht wären indeſs auch Angaben über die Kosten des Betriebes. Vielleicht ist es dieser Maschine, deren Ausführung die Firma Puller, Tike and Gill in Leeds übernommen haben, beschieden, die Frage des Waschens der Wolle mittels flüchtiger, fettlösender Substanzen zu lösen bezieh. ihrer Lösung näher zu führen. Kn.