Titel: Neue Erdöl-Maschinen.
Fundstelle: Band 278, Jahrgang 1890, S. 49
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Neue Erdöl-Maschinen. (Patentklasse 46. Fortsetzung des Berichtes S. 1 d. Bd.) Mit Abbildungen auf Tafel 1 und 4. Neue Erdöl-Maschinen. Im vorderen Theil des Motors befindet sich der Carburirapparat G (Fig. 12 Taf. 4), der mit dem Reservoir Q durch das Rohr g und mit dem Cylinder durch die Rohre T und T1 verbunden ist. Eine doppeltwirkende Handpumpe dient als Ersatz bei Ingangsetzung der Maschine. Die zwei Pumpen sind mit einem Regulirrecipienten verbunden, der im Inneren des Gestelles angeordnet ist und durch das Rohr f mit dem Entzünder c in Verbindung steht. Der Carburirapparat G besteht aus einem Cylinder, in welchen einerseits das sich darin kegelförmig verlängernde Entweichungsrohr T1 und andererseits das Rohr g mündet, welches im Scheitel dieses Kegels die aus dem Reservoir Q kommende Flüssigkeit in eine kreisförmige Rinne auslaufen läſst. Durch die Berührung mit dem Rohr T1, das durch die entweichenden Gase stark erhitzt ist, werden die flüchtigen Theile der Flüssigkeit augenblicklich in Dampf verwandelt, während die schweren Theile nach unten abflieſsen und in Folge des längeren Contactes schlieſslich auch in Dampf verwandelt werden. Im Inneren des Entweichungsrohres befindet sich ein metallener Kegel b, welcher den Durchgang der Gase verengt und deren Abspannung verhindert, damit sie ihre ganze Hitze behalten. Diese Gase entweichen nach ihrer Benutzung durch das Rohr d, welches sie nach auſsen abführt. Der Zutritt der Flüssigkeit in den Carburirapparat wird durch eine Nadel e regulirt, welch letztere durch den Regulator mittels einer passenden Transmission in Thätigkeit versetzt wird. Die zu carburirende Luft tritt durch mehrere am oberen Theil des Carburirapparates angebrachte Oeffnungen oo ein, um die Mischung gleichförmiger zu machen, und nachdem dieselbe durch ihr Passiren durch den Carburirapparat (von oben nach unten) gut carburirt ist, wird sie durch das Rohr T in den Cylinder gesaugt. Die Zu- und Austrittsrohre sind mit einem Ventil versehen, welches durch ein auf die Hauptwelle aufgekeiltes Excenter bewegt wird. Um die Ingangsetzung des Motors zu erleichtern und bis zu dem Augenblicke, wo der Carburirapparat durch die Austrittsgase genügend erhitzt ist, verwendet man Erdölessenz obiger Beschaffenheit zur Carburirung der Luft. Diese Erdölessenz ist in dem im Inneren des Behälters Q angeordneten Reservoir Q1 (Fig. 11 und 11a Taf. 1), welches wie ersteres mit einem Standrohr q1 und mit dem Rohr g in Verbindung steht. Ist die Maschine in richtigem Gang, so wird der Zutritt der Erdölessenz durch Drehen des Hahnes q1 abgesperrt und durch den Zufluſs von mehr oder weniger schwerem Oel aus dem Behälter Q ersetzt, indem man den Hahn q öffnet. Die carburirte und in dem Cylinder während des Ganges hinter dem Kolben aufgesaugte Luft wird beim Rückgange des letzteren verdichtet, ehe sie entzündet wird, um durch ihre Expansion die Kraft zu erzeugen, welche auf den Kolben wirken soll. Die Entzündung geschieht durch eine Kapsel oder ein Metallrohr c. Fig. 10 Taf. 1 (vorzugsweise aus Platin), welches durch ein mit carburirter Luft gespeistes Zündrohr h erhitzt wird. Dieser Entzündungsapparat steht mit der Verbrennungskammer C des Cylinders in Verbindung, die durch einen Pfropfen während der Compression der carburirten Luft in dem Cylinder verschlossen ist. Sobald der Pfropfen diese Oeffnung freigibt, tritt die im Cylinder verdichtete Luft in den Raum l ein, entzündet sich darin durch den Contact mit der glühenden Kapsel c und erzeugt die Explosion im Cylinder. Sobald sie ihre Wirkung auf den Kolben ausgeübt hat, entweicht diese verbrannte Luft oder Gas stets, um in den Carburirapparat zu gelangen, wobei sie das in diesem Moment gehobene Ventil a1 und das Rohr T1 passirt. Die Bewegung des Pfropfens muſs derart geregelt werden, daſs er in dem erforderlichen Moment die Oeffnung bedeckt oder freiläſst, um entweder die Compression des Gases zu gestatten, oder um es entzünden und entweichen zu lassen. Die carburirte Luft, welche das Erhitzungsrohr k speist, wird in folgender Weise hergestellt. Die Pumpe saugt die äuſsere Luft auf und drängt sie in den Recipienten, wo der Druck regulirt wird. Ein Rohr leitet diese Luft in das Erdölessenzreservoir r, und eine Abzweigung f1 führt einen Theil nach i. Unter der Wirkung des Luftdruckes läuft die Erdölessenz durch das Rohr k, in dessen Inneren eine Nadel u angebracht ist, welche die Menge der verwendeten Erdölessenz derart regulirt, daſs dieselbe tropfenweise genau auf die Stelle i fällt, wo die Luft anlangt, die sich mit Kohlenwasserstoffdampf sättigt. Diese carburirte Luft geht dann durch das Rohr p in das Erhitzungsrohr h, von wo dieselbe entzündet gegen die Kapsel c geschleudert wird und letztere weiſsglühend macht. Die verlorene Hitze der Zündkapsel wird zum Erwärmen der carburirten Luft verwendet, welche vor ihrem Zutritt in das Erhitzungsrohr in dem durch ein Rohr in der Büchse H gebildeten Schlangenrohr umläuft. Diese vorhergehende Erwärmung macht die Mischung viel gleichartiger und vermindert die Abkühlung der Kapsel. Das Ende des Erhitzungsrohres ist überdies mit sehr dünnen, in Form langer und dünner Zähne geschnittenen Platinblättern oder mit einem aus sehr feinem Platindraht hergestellten Gewebe besetzt, wodurch die Verbrennung der mit der Kapsel in Berührung kommenden carburirten Luft erleichtert wird. Die Maschine von E. Capitaine in Berlin, welche in Fig. 13 Taf. 4 dargestellt ist, wird entnommen aus Arts économiques, 1889 * S. 623. Der Kohlenwasserstoff – in unserer Quelle wird als solcher Kerosin genannt – gelangt aus einem Behälter in das Rohr a, aus welchem er in die mit dem Arbeitskolben auf und nieder steigende Röhre b fällt, um von hier durch das beim Niedergange des Kolbens offene Klappenventil B im Kolbenboden zu zerstäuben und sich hier mittels der durch Ventil Z zugeführten Luft zu mischen. Die Entzündung des Gemisches erfolgt in der Porzellanröhre D. Genauere Angaben enthält unsere Quelle nicht. Nach dem Compoundprinzip arbeitet die Maschine von E. Butler in London (* D. R. P. Nr. 50036 vom 2. Mai 1889), bei welcher zwei in gewöhnlicher Art betriebene Arbeitscylinder einem dritten, zwischen ihnen angeordneten Cylinder die Abgase zur weiteren Expansion zuführen. Alle drei Arbeitskolben wirken auf dieselbe Kurbelwelle. Fig. 14 stellt die Maschine dar. Die Cylinder 1 und 2 sind die Arbeitscylinder. Sie arbeiten halbfach wirkend; jeder derselben hat eine Ladungskammer 9 zur Aufnahme des entzündbaren Gemenges von Luft und zerstäubtem Erdöl, welches von einem Gebläse 11 durch ein Hauptleitungsrohr 12, ein Zweigrohr 13 und eine Einströmungsöffnung eingeblasen wird. Ein Hubventil 14 steuert die Einströmung des Gemenges. Das Rohr 12 ist bei 12a mit einem Drosselventil versehen, mittels dessen die Geschwindigkeit geregelt werden kann. In jeder Ladungskammer 9 springen die isolirten Polenden 15 einer elektrischen Leitung vor, durch welche man zur geeigneten Zeit einen Strom treten läſst, um das Gemenge zu entzünden. Der Cylinder 3, in welchen die Gase treten, nachdem sie in den Cylindern 1 und 2 gearbeitet haben, hat gröſseren Durchmesser als die anderen Cylinder und solche Länge, daſs sich an seinem oberen Ende, wenn der Kolben am Ende seines aufwärts gerichteten Hubes anlangt, abgesehen von dem erforderlichen Spielraume, kein leerer Raum ergibt. Das Uebertreten der Verbrennungsgase wird durch Ventile 21 gesteuert, welche Federn an den Sitz angedrückt erhalten, bis sie durch Daumen 25 abgehoben werden. Die Daumen 23 (je einer für jedes Ausströmventil) sitzen auf einer Welle 24 und sind so angeordnet, daſs sie unmittelbar auf Gleitrollen wirken, welche in an den Ventilspindeln befestigten Rahmen gelagert sind. 26 ist ein Ausströmungsventil, welches die Verbindung zwischen dem Expansionscylinder 3, der Ausströmungskammer und dem Ausströmungsrohr zur geeigneten Zeit herstellt und absperrt. Dieses Ausströmungsventil wird gewöhnlich durch eine Feder 29 an seinen Sitz angedrückt, während sein Anheben während der entsprechenden Zeitabschnitte Daumen 50 besorgen, Welche auf der Welle 24 sitzen und in ähnlicher Weise wirken, wie die Daumen 25 auf die Spindeln der Ventile 21. Rückschlaghubventile 31 verhindern beim Uebertreten der Gase aus einem Explosionscylinder in den Expansionscylinder 3 das Eindringen derselben in den anderen Explosionscylinder. Welle 24 wird von der Kurbelwelle 7 aus mit der halben Geschwindigkeit derselben angetrieben. Die Kolben 4 und 5, welche ihren Aufwärts- und Abwärtshub zusammen ausführen, erhalten bei jeder zweiten Kurbelumdrehung einen Antrieb, und zwar mit einander abwechselnd, so daſs auch Cylinder 5 die von jeder Explosion herrührenden Auspuffgase abwechselnd von rechts und links empfängt und sein Kolben vor jedem Vorwärtshub einen Kraftimpuls aufnimmt. Auf diese Weise wird eine gleichmäſsige Arbeitsübertragung auf die Kurbelwelle erreicht. Die Arbeitsweise des Motors ist folgende: Es sei angenommen, daſs alle Theile die in Fig. 14 ersichtlichen Stellungen besitzen, daſs die Ladungskammer 9 des Cylinders 1 eine explosible Ladung enthält, daſs die Kolben 4 und 5 ihren Aufwärtshub beendet haben und Kolben 6 seinen Abwärtshub, und daſs der Motor im Gange ist. Unter diesen Verhältnissen wird, gerade während die Kurbel 4a den todten Punkt passirt, die Ladung im Cylinder 4 gezündet werden. Kolben 4 macht dann seinen wirksamen Abwärtshub und Kolben 5 seinen saugenden Abwärtshub, währenddessen durch das Gebläse, das Hauptleitungsrohr 12, das Zweigleitungsrohr 13 und die Einströmöffnung, vor welcher das Ventil 14 sich öffnet, eine explosible Ladung eingesaugt wird. Gleichzeitig macht Kolben 6 seinen nach oben gerichteten Auspuffhub, um die expandirten Verbrennungsgase aus dem Cylinder 5 durch das vom Daumen 30 gehobene Auspuffventil 26 an die äuſsere Luft auszutreiben. Durch den Rückgang des Kolbens 4 werden die heiſsen Verbrennungsgase aus dem Cylinder 1 in den Cylinder 5 gepreſst und veranlassen den wirksamen Abwärtshub des zugehörigen Kolbens, wobei die Verbindung zwischen beiden Cylindern dadurch hergestellt wird, daſs Daumen 25 das Auspuffventil 21 hebt. Gleichzeitig wird im Cylinder 2 die vorher eingesaugte Ladung durch den rückgehenden Kolben 5 verdichtet, worauf das Gemenge entzündet wird, so daſs Kolben 5 seinen abwärts gerichteten Krafthub, Kolben 4 seinen abwärts gerichteten Ansaughub behufs Einsaugung einer frischen Ladung und Kolben 6 seinen nach oben gerichteten Auspuffhub macht. Beim folgenden Rückgange der Kolben 4 und 5 wird im Cylinder 4 das Gemenge verdichtet, und die Verbrennungsgase aus Cylinder 2 werden durch das von Daumen 25 gehobene Ausströmungsventil 24 des Cylinders 2 in den Cylinder 5 gepreſst, so daſs Kolben 6 neuerlich nach auſsen bewegt wird. Das Gemenge im Cylinder 1 wird dann entzündet wie früher, und es wiederholt sich von da ab der vorstehend angegebene Vorgang. Cylinder 5 kann vortheilhaft solchen Fassungsraum erhalten, daſs in denselben – knapp bevor sein Kolben seine Abwärtsbewegung beendet, und während das Ausströmungsventil des Explosionscylinders, aus welchem die letzten heiſsen Verbrennungsgase gekommen, noch offen ist – theilweises Vacuum eintritt, so daſs der noch in der Ladungskammer des genannten Explosionscylinders befindliche Rest von Verbrennungsproducten theilweise ausgesaugt wird und beim folgenden Oeffnen des Einströmungsventils 14 des Cylinders eine entsprechende Menge carburirter Luft eintritt. Auf diese Weise erzielt man reinere Ladungen, welche durch ihre Explosion mehr Arbeit erzeugen, als es der Fall ist, wenn sie mit den von einer früheren Explosion herrührenden Verbrennungsgasen gemengt sind. Jeder der Cylinder 1 und 2 ist mit einem Wassermantel versehen. Das Wasser kommt aus einem auf einer Seite der Grundplatte angebrachten Behälter und wird durch eine Plungerpumpe in Bewegung gesetzt, welche ein auf Welle 24 angebrachtes Excenter antreibt. Mittels eines in das Rohr eingeschalteten Hahnes kann ein Theil des erhitzten Wassers in dem Behälter zurückgeleitet werden, während das übrige durch ein Rohr entweicht. An der anderen Seite des Grundrahmens kann ein Behälter 39 für Erdöl vorhanden sein, welches aus einem anderen Behälter in solcher Weise zuflieſst, daſs sein Stand im Behälter nahezu gleichmäſsig erhalten wird. Um das Ingangsetzen des Motors zu erleichtern, kann die Einrichtung getroffen sein, daſs ein Theil der ausgepufften Verbrennungsgase während des Ganges des Motors in einem Behälter unter Druck angesammelt und dann in den Cylinder 3 gelassen wird. Zu diesem Zwecke kann im Deckel des Cylinders 3 eine Kammer 40 angebracht sein, welche durch eine Oeffnung einen Theil der aus den Explosionscylindern kommenden Verbrennungsgase unter Druck aufnimmt, um sie durch ein Rohr 42 in einen Behälter treten zu lassen, was so lange fortgeht, bis die Spannung im Behälter derjenigen gleich ist, mit der die Verbrennungsgase in den Cylinder 3 eintreten. Die Oeffnung ist mit einem Rückschlaghubventil 45 versehen. Die auf diese Weise unter Druck angesammelten Verbrennungsgase können durch eine andere Oeffnung des Deckels wieder in den Cylinder 3 treten gelassen werden. Diese Oeffnung ist unter normalen Verhältnissen durch ein Ventil 45 verschlossen, welches man mittels eines Hebels vom Daumen 50 öffnen kann. Mit dem Bügel 50 ist drehbar ein Handsperrhebel verbunden, nach dessen Feststellung – beim Drehen der Kurbelwelle behufs Ingangsetzung des Motors und der dadurch veranlaſsten Drehung von Welle 24 – der eine oder der andere von den Daumen das Ventil 45 öffnet, so daſs ein Theil der aufgespeicherten Verbrennungsgase in den Cylinder 3 treten kann, um dessen Kolben zu verschieben und dadurch weiteren Umlauf der Kurbelwelle zu veranlassen. Ventil 45 wird unter diesen Verhältnissen bei jeder Abwärtsbewegung des Kolbens 6 geöffnet. Ist dann der Motor durch das eingesaugte und gezündete Gemenge ordentlich in Gang gebracht, so löst man den Sperrhebel aus. Die Maschine von G. W. Weatherhogg in Swinderby (* D. R. P. Nr. 52457 vom 4. Juli 1889) arbeitet im Sechstakt. Die gasförmige Mischung wird in den Arbeitscylinder der Maschine mit einer den Atmosphärendruck etwas übersteigenden Spannung eingeführt, so daſs beim Entzünden des Gemisches eine ruhige, aber schnelle Verbrennung der Ladung entsteht. Beim Laden des Cylinders wird zunächst erhitzte Luft eingeführt und alsdann erst die explosive Gasmischung. Die Luft kann durch eine Ummantelung desjenigen Theiles des Arbeitscylinders, in welchem der Kolben arbeitet, geleitet und von der durch die Verbrennung des Gases entstandenen Wärme erhitzt werden. Die Gasmischung wird in der Verbrennungskammer zusammen mit der Luft verdichtet; da indessen die Maschine mit über 300 Umdrehungen in der Minute läuft, so verbleibt das Gas in der Nähe der Zündungsstelle in dem dort befindlichen Luftkörper, so daſs sich an den inneren Wandungen des Cylinders keine Feuchtigkeit niederschlägt, vielmehr die ganze Luftmasse mit entsprechender Expansion während des Hubes erhitzt wird. Die bei der Verbrennung entstandene Wärme wird, so weit sie nicht in Arbeit umgewandelt ist, in der Maschine selbst ausgenutzt, und zwar dient ein Theil zur Anwärmung frischer Luft für die Reinigung des Cylinders und Zündapparates von den Restproducten der vorhergehenden Explosion ohne Condensation oder zu starke Kühlung der inneren Cylinderflächen, der andere Theil wird zur Anwärmung der nächsten Ladung benutzt. Arbeitet die Maschine im Viertakt, so können die gasförmigen Verbrennungsproducte mittels besonderer Luftpumpen entfernt, die Gasladungen von besonderen Pumpen eingeführt werden. Indessen ist es zweckmäſsig, ohne diese besonderen Pumpen zu arbeiten, die Vorgänge vollziehen sich dann bei einfach wirkenden Maschinen von dem Punkte an, wo eine zur Entzündung bereite Ladung sich hinter dem Kolben befindet, in folgender Reihenfolge: 1) Entzündung der Ladung, verbunden mit Expansion der Luft und Aushub des Kolbens; 2) Einhub des Kolbens, wobei theilweise die Verbrennungsproducte aus der Kammer getrieben werden; 3) Aushub des Kolbens, der eine zum peinigen des Cylinders dienende Luftladung einzieht und aus dem Zündapparate die Verbrennungsproducte saugt; 4) Einhub des Kolbens, welcher die Restproducte von der vorhergehenden Ladung austreibt und den Zündapparat reinigt; 5) Aushub des Kolbens, der eine neue Luftladung und das explosible Gasgemisch einsaugt; 6) Einhub des Kolbens, der die verbrennbare Ladung verdichtet. Demnach kommt auf jede dritte Umdrehung der Maschine nur eine Explosion, die Maschine arbeitet also im Sechstakt. Man kann die Maschine auch doppeltwirkend anordnen und die Explosion auf beiden Seiten des Kolbens abwechselnd auftreten lassen. Es erfolgen dann bei drei Umdrehungen zwei Explosionen. Bei diesem Motor wird im Vergleiche zu Viertaktmotoren die doppelte Luftmenge durch den Cylinder befördert, wodurch die Wandungen ohne Kühlwasser genügend kühl gehalten werden. Indessen kann man auch, besonders bei nicht stationären Maschinen oder solchen, die mit schwer oder nicht flüchtigen Oelen arbeiten, beständig Luft durch die zu kühlenden Theile strömen lassen. Zur Vermeidung von Niederschlägen aus der Ladung kann man auch Widerstände, als gelochte Platten, Ringe u.s.w., in der Verbrennungskammer anordnen, durch welche die gasförmige Mischung zertheilt wird und welche einen Theil der Wärme aus den heiſsen Producten zurückhalten und an die nächste Ladung wieder abgeben. Die zur Bildung der brennbaren Ladung dienende Luft strömt auf ihrem Wege durch enge Schlitze oder Oeffnungen und an dieser Stelle wird gleichzeitig das Gas oder der Dampf eingeleitet, so daſs eine innige Vermischung von Gas oder Dampf und Luft entsteht. Das Gas oder der Dampf tritt hierbei mit Ueberdruck in die Verbrennungskammer. Um Niederschläge mit noch gröſserer Sicherheit zu verhindern, werden auf der Spindel des Einlaſsventils Ringe oder Scheiben angeordnet, welche nur wenig kleiner im Durchmesser sind als die Ventilöffnung, so daſs die Ringe in letztere eintreten, dieselbe verengen und die Oelkügelchen beim Durchströmen durch das geöffnete Ventil zerstäubt werden. An den Arbeitscylinder A (Fig. 15) schlieſst sich die Verbrennungskammer A1 und die Ventilkammer B an mit dem Ventil b1 für die zum Reinigen des Cylinders von den Verbrennungsproducten bestimmte Luft, dem Auslaſsventil b2, dem Einlaſsventil bs (Fig. 16) für Gas- bezieh. Erdöldampf und dem Ventil b4, mittels dessen die Mischung von Gas oder Dampf und Luft in die Verbrennungskammer A1 einströmen gelassen wird. Die Steuerung dieser vier Ventile erfolgt von der Daumenwelle I aus, wobei die Daumen theils direkt, theils durch Vermittelung von Hebeln auf die Ventile einwirken und der Mechanismus zur Bethätigung des Einlaſsventils b3, z.B. durch den Regulator, ausgerückt werden kann. Die Oelpumpe ist in einem besonderen kleinen Behälter d1 angeordnet, der durch ein Rohr mit dem Hauptbehälter D in Verbindung steht. Der Tauchkolben der Oelpumpe wird durch ein Hebelwerk von dem Mechanismus zur Bewegung des Ventils b2 bethätigt und spritzt bei jedem Hub etwas Oel durch Rohr f2 in die Rohrschlange e1 des Verdampfers E, durch den die abgehenden Verbrennungsproducte behufs Verdampfung des Oeles geleitet werden, um nach Umspülung der Schlange e1 in die Atmosphäre zu entweichen. Das so in Dampfform übergeführte Oel gelangt von hier aus in eine zweite Schlange e2, in welche es mittels einer Flamme, welche gleichzeitig zum Erhitzen des Zündrohres F dient, getrocknet wird, um alsdann dem Ventil b3 zugeführt zu werden. Der Verdampfer E erhält unten einen kleinen kesselartigen Ansatz f1, in den das Rohr f2 mündet und der mittels eines Brenners beim Anlassen der Maschine erwärmt wird. Die Oelpumpe kann zu diesem Zwecke mittels eines Handhebels in Thätigkeit gesetzt werden, so daſs einige Tropfen Oel in den Behälter f1 gelangen und hier verdampft werden. Ist die Maschine dann einige Mal von Hand herumgedreht, so läuft sie von selbst und man kann nach kurzer Zeit den Brenner zum Erhitzen des Behälters f1 auslöschen, so daſs die Verdampfung des Oeles lediglich durch die Wärme der abgehenden Verbrennungsproducte erfolgt. Auch könnte die Schlange e2 entbehrt werden oder man könnte diese Schlange in der Verbrennungskammer anordnen, so daſs der Dampf oder das Gas genügend getrocknet wird, bevor es zur Verbrennung kommt. Das vordere Ende des Cylinders A steht mit einem Gehäuse L in Verbindung, in welchem die Pleuelstange und Kurbel des Motors sich bewegen, und bildet demgemäſs eine Luftverdichtungspumpe mit dem Einlaſsventil l. Durch die Oeffnung l1 gelangt die verdichtete Luft in den Mantelraum des Cylinders A und von hier durch Rohr G nach Ventil b4 und durch Abzweigung g nach Ventil b1. Damit das Oel den Behälter f1 nicht vor seiner vollkommenen Verdampfung verläſst, ist das Ende des Rohres e1 eingeschnürt und mit feinen Drahtstückchen, Schrot oder anderem Material ausgefüllt, so daſs die Oeltropfen beim Eintritt in das Rohr e1 zerstäubt werden. Auch das Rohr f2 kann in gleicher Weise eingeschnürt oder mit Schrot oder dergleichen angefüllt werden, wodurch eine Abkühlung in dem Rohr auftritt und dasselbe kühl gehalten wird. Die Erweiterungen h2 dienen zum Ansammeln von Ablagerungen. Der Oeldurchfluſs wird zwischen Pumpe und Verdampfer durch den Hahn h1 regulirt. Der durch das geöffnete Ventil b3 eintretende Oeldampf vermischt sich mit der Luft, was noch durch das mit Schlitzen versehene Einsatzrohr q befördert wird. Ferner sind auf der Spindel des Einlaſsventils b4 für das Gasgemisch Scheiben q1 angeordnet, welche beim Senken des Ventils in die Ventilöffnung treten und eine weitere innige Vermischung von Oeldampf und Luft herbeiführen. Die Zündung des brennbaren Gasgemisches ist mittels einer erhitzten Platte oder eines erhitzten Rohres F zu bewirken, welche nach jeder Zündung durch einen starken Luftstrom gereinigt werden. Man hat zwar schon vorgeschlagen, bei Erdölmotoren die Ladung durch Vermittelung der bei der Verbrennung der Gasmischung auftretenden Wärme zu entzünden, indem man hierzu die stark erhitzten Wandungen des Verbrennungsraumes benutzte, indessen genügt diese Erwärmung nicht, um mit Sicherheit die Thätigkeit der Maschine auf lange Zeit regelmäſsig zu gestalten. Wird aber äuſsere Erwärmung benutzt, so treten in Folge der an den Zündeinrichtungen sich stets ablagernden festen Körper leicht Fehlzündungen oder unregelmäſsige Zündungen auf. welche mit erheblichen Stöſsen verbunden sind. Derartige Uebelstände werden verhütet, wenn man die Zündvorrichtung beständig bei jedem Hub durch einen Luftstrom reinigt und ventilirt. Die Oelpumpe wird zweckmäſsig so eingerichtet, daſs der Regulator sie ausrückt, wenn die Maschine zu schnell läuft, derart, daſs nicht nur der Einlaſs von Oeldampf, sondern auch der Betrieb der Oelpumpe in diesem Falle unterbrochen wird. Nach Fig. 16 wird das Einlaſsventil b3 und die Pumpe d1 durch eine Stange j und Hebel j1 von der mit abgestuften Daumen versehenen Hülse I bewegt, welche auf der Steuerwelle sitzt und von der Schwungradwelle mit dem Uebersetzungsverhältniſs 1 : 3 bewegt wird. Bei zu schnellem Gange löst der Regulator die Verbindung zwischen j und j1. Bei Anwendung nicht flüchtiger Oele, besonders für nicht stationäre Maschinen, kann ein Theil der Grundplatte als Wasserbehälter ausgebildet werden, welcher oberhalb des Oelbehälters sich befindet. Das äuſsere Ende des Ausblaserohres wird mit einem sich erweiternden Mundstück versehen, in dem ein Klappventil oder dergleichen angeordnet ist, das durch die ausströmenden Gase der Einwirkung einer Feder oder dem Ventilgewichte entgegen sich öffnet, wodurch verhindert wird, daſs kalte Luft in das Ausblaserohr und den Verdampfer eintritt und Wärme ungenutzt verloren geht. Das Oelzufluſsrohr wird durch jenes Ausblaserohr nach dem Verdampfer geleitet, so daſs eine erhebliche Wärmemenge den entweichenden Verbrennungsproducten entzogen wird. Das eben erwähnte, sich glockenförmig erweiternde Mundstück reicht bis nahe zur Oberfläche des Wassers in dem gedachten Behälter, schwächt das von den austretenden Gasen erzeugte Geräusch zum Theil ab und bewirkt eine gewisse Verdampfung des Wassers. Der so gebildete Dampf kann dazu benutzt werden, das Oel in dem Oelbehälter zu erwärmen, bevor dasselbe in den Verdampfer gelangt. In der Dampfleitung ist eine Absperrvorrichtung anzuordnen, so daſs bei Anwendung-leichter oder flüchtiger Oele die Erwärmung des Oeles fortfällt und man direkt in die Atmosphäre ausblasen läſst. Auf diese Weise kann die Maschine sowohl mit leichten, als auch mit schweren Oelen arbeiten. Für sehr schwere Oele kann das Reservoir aus Röhren bestehen, welche eine gröſsere Oberfläche darstellen. Diese Röhren werden zweckmäſsig in dem Wasser des Ausblasebehälters angeordnet. Die Verbrennungskammer, sowie die einer Erwärmung ausgesetzten Theile werden bei solcher Maschine zweckmäſsig mit einem zugänglichen Gehäuse umgeben, das gegen den Einfluſs der Witterung schützt. Der beschriebene Motor kann auch mit einem Gaserzeuger für Kohlen- oder Wassergas in folgender Weise verbunden werden: Anstatt die zur Reinigung des Cylinders benutzte Luft mit den Verbrennungsproducten wie bei der Anwendung von Erdöl ins Freie ausströmen zu lassen, werden die Ventile so eingerichtet, daſs diese Luft dem Gaserzeuger zugeführt wird an Stelle des sonst durch das Gebläse erzeugten Windes. Das im Gaserzeuger so entwickelte Gas kann durch dieselben Röhren und Ventile dem Arbeitscylinder zugeführt werden, so daſs man unter Beibehaltung des Oelverdampfapparates die Maschine nach Belieben mit Erdöl oder Gas abwechselnd arbeiten lassen kann. Auf diese Weise ist man in der Lage, bei Erdölmangel auch mittels festen Brennstoffes die Maschine zu betreiben, was in manchen Fällen von groſsem Vortheil sein kann. Auch läſst sich gewöhnliches Leuchtgas zum Betriebe der Maschine benutzen. Regulirvorrichtungen und Steuerungen. Durch die an Ad. Spiel in Berlin (* D. R. P. Nr. 46263 vom 4. September 1888) patentirte Ausführung wird bei zu groſser Umlaufsgeschwindigkeit der Maschine die zur Zuführung der Brennstoffe gebrauchte Pumpe auſser Thätigkeit gesetzt und derart die Zuführung der ersteren zum Mischungsraum unterbrochen. Dies geschieht in der Weise, daſs von der Kurbelwelle der Maschine aus durch Vorgelege etwa eine zweite Welle in entsprechende Umdrehung versetzt wird, auf deren Ende eine gehöhlte Scheibe befestigt ist, in deren Innerem ein Gewichtshebel drehbar gelagert und durch eine Regulirfeder mit einem Knaggen auf die Umfläche einer Kurbelscheibe gepreſst wird. Erwähnte Kurbelscheibe ist mit ihrer Welle in der hohlen Welle der Scheibe leicht drehbar gelagert und an ihrer Umfläche zu einem Zahn ausgebildet, gegen den sich der Knaggen des Gewichtshebels legt und die Kurbelscheibe zwingt, an der Bewegung der groſsen Scheibe theilzunehmen. Tritt dagegen eine übermäſsige Geschwindigkeit der Maschine ein, so wird der Gewichtshebel vermöge Centrifugalkraftwirkung nach der Peripherie der Scheibe geworfen werden, dadurch auſser Eingriff mit der Kurbelscheibe gebracht und der Stillstand der Pumpe bewirkt werden. Ist durch die Unterbrechung der Zufuhr von Brennstoff der Gang der Maschine so weit gemäſsigt, daſs die Centrifugalkraft geringer ist als die Wirkung der Feder, so erfolgt von Neuem eine Kuppelung der Kurbelscheibe mit der Antriebsscheibe und dementsprechend erneute Zufuhr von Brennstoff. Ein wesentlicher Vortheil ist durch diese Regulirvorrichtung noch dadurch erreicht, daſs man beim Anlassen der Maschine ohne Mitnahme der anderen Maschinentheile den Brennstoff in den Mischungsraum pumpen kann, während bei den bisherigen Maschinen vom Schwungrade aus die ganze Maschine in Bewegung gesetzt werden muſste. In Fig. 17 und 18 bezeichnet a die hohle Welle, welche von der Kurbelwelle aus durch ein Zahnrad b angetrieben wird, an deren Bewegung die auf der Welle a mittels Keiles befestigte Scheibe c theilnimmt. Durch die hohle Welle a geht die Welle d der Kurbelscheibe e, welche erstere gegen Längsverschiebung durch eine Stiftschraube f, welche sich mit ihrem Conus gegen die Stirnfläche der Welle a legt, oder auch durch eine gleichwertige Vorrichtung, wie z.B. einen Stellring, gesichert wird. Im Inneren der Scheibe ist der Gewichtshebel g drehbar gelagert, wird durch eine Feder h mit dem Knaggen g2 gegen die Umfläche der Kurbelscheibe e gepreſst und zwingt diese, an der Bewegung der Scheibe c theilzunehmen, sobald sich der Knaggen g2 gegen den Zahn c1 legt. An den Kurbelstift ist die Pumpenkolbenstange angeschlossen. Die Feder h findet Widerhalt und Führung an dem mit rechteckiger Platte versehenen cylindrischen Stück i und kann durch eine Schraube k, die sich mit einem Bund k1 gegen den Scheibenkranz legt, mehr oder weniger gespannt werden, je nach der gröſseren oder geringeren Umlaufsgeschwindigkeit der Maschine und der durch diese bedingten Centrifugalkraft des Gewichtshebels g. Wird die Umlaufsgeschwindigkeit gröſser als die der Feder entsprechende, so wird der Gewichtshebel durch die Centrifugalkraft allmählich aus der Verzahnung der Kurbelscheibe e abgehoben und die letztere von der Scheibe c nicht mehr mitgenommen; die Pumpe steht also in dieser Lage des Gewichtshebels (in Fig. 17 punktirt eingezeichnet) still. Durch die hierdurch abgeschnittene Zufuhr von Brennstoff wird die Maschine langsamer laufen, die Centrifugalkraft dementsprechend geringer werden und der Gewichtshebel wieder in Eingriff mit dem Zahn c1 der Kurbelscheibe gelangen, wodurch die Pumpe wieder in Betrieb gesetzt wird. Beim Anlassen der Maschine wird auf ein Vierkant des Kurbelstiftes eine Kurbel l gesetzt, mittels dieser die Kurbelscheibe in Drehung versetzt und durch die angeschlossene Pumpe Brennstoff in den Mischungsraum geführt. Einrichtung zur Regelung des Erdölzuflusses von C. v. Lüde in Berlin (* D. R. P. Nr. 47499 vom 15. August 1888). (S. Fig. 19 Schwartzkopff.) In das Erdölzufluſsrohr ist eine Stromwechselvorrichtung C in Verbindung mit einem Rückschlagventil D eingeschaltet. Dieser Wechsel kann in einem Hahn, Schieber oder einer anderen analogen Vorrichtung Gestehen. In dem Maſse, wie durch den Wechsel C das zum Vertheiler s führende Rohr mehr oder weniger geöffnet oder geschlossen wird, wird das Rohr u geschlossen oder geöffnet, so daſs ohne Drosselung das durch Rohr w zuflieſsende Oelquantum stets den gleich groſsen Abfluſsquerschnitt in den Rohren v und u findet und es nur je nach der Einstellung des Wechsels C variabel wird, ob das durch w kommende Quantum mehr oder weniger durch v oder durch u abflieſst. Da in den Zwischenstellungen des Wechsels, in welchen das Erdölquantum sowohl durch v wie durch u flieſst, die beiden Rohre u und v durch den Wechsel hindurch cornmuniciren, so würde bei stoſsweisem Erdölzufluſs nach jedem Stoſse eine je nach der Geschwindigkeit des Motors mehr oder weniger vollständige Entleerung der Rohre v und w, sowie des Vertheilers s mit Lufteintritt dadurch stattfinden, daſs je nach der Niveaulage des Vertheilers s in Bezug auf das Rohrende von u die in den Rohren u und v enthaltene Flüssigkeit entweder durch das Ende des Rohres u oder durch den Vertheiler s abflieſsen und so die zwangsläufige, der Quantität nach durch die Stellung des Wechsels geregelte und der Zeit nach mit jeder stoſsweisen Zuführung genau übereinstimmende Ausspritzung durch den Vertheiler s vereitelt würde. Um dies zu vermeiden, ist in das Rohr u ein Rückschlagventil eingeschaltet. Vorrichtung zum Abmessen und Zuführen flüssigen Kohlenwasserstoffes von C. R. Binnley in London und H. A. Stuart in Bletschley, England (* D. R. P. Nr. 52455 vom 25. Mai 1889). Die zum Abmessen und Zuführen der Explosionsflüssigkeit dienenden Einrichtungen beruhen darauf, daſs der Hohlraum eines Schiebers das eine Mal mit einer die Flüssigkeit dem Schieber und das andere Mal mit einer die Flüssigkeit dem Verbrennungsraum zuführenden Bohrung in Verbindung tritt, wobei die Flüssigkeit aus einem Vorrathsbehälter unter Druck in den Schieber eintritt und, da die im Hohlraume enthaltene Luft aus demselben nicht entweichen kann, darin verdichtet wird. Auf der Grundplatte (Fig. 20) der Maschine befindet sich der Cylinder und an letzterem der Ventil- oder Schieberkasten. Am einen Ende des Cylinders, welches den Compressionsraum bildet, ist ein Hilfskolben angeordnet, zu dem Zwecke, den Compressionsraum von den Verbrennungsrückständen zu reinigen; dieser Kolben wird gewöhnlich durch die in dem Rohr k1 befindliche Feder in seiner innersten Stellung gehalten. Das Einlaſsventil l für die das Brennstoffgemisch bildende Flüssigkeit und Luft wird durch eine Feder l1 gegen seinen Sitz gepreſst. Der Schieber m bewirkt, daſs das Oel in den für den richtigen Gang der Maschine erforderlichen Mengen in den Kanal m3 gelangt; derselbe besitzt eine Kammer m1, welche gewöhnlich mit Luft, zweckmäſsig unter Atmosphärendruck, gefüllt ist. Die Kammer m1 tritt während des Ganges der Maschine abwechselnd mit den beiden Bohrungen m2 und m3 in Verbindung, wo der Schieber m und dessen Gleitbahn in vergröſsertem Maſsstabe dargestellt ist. Die Bohrung m2 steht durch ein Rohr m4 mit dem genannten Vorrathsbehälter in Verbindung; letzterer wird mit einem etwa für ein- oder zweitägigen Betrieb hinreichenden Vorrath an Erdöl oder sonstigem Brennstoff angefüllt und in geeigneter Höhe über dem Flüssigkeitsabmeſsschieber m angeordnet. Diese höhere Lage des Behälters veranlaſst den oben erwähnten Druck, welcher die Flüssigkeit in die Schieberkammer m1 hineindrängt, so daſs also die darin enthaltene Luft zusammengedrückt wird. Diese Anordnung bietet den Vortheil, daſs die im Schieber verdichtete Luft als Luftkissen dient und eine schnelle Einführung der Flüssigkeit in den Verdunstungsraum gestattet. Die andere Bohrung m3 geht von der Schieberfläche zu dem Eintrittsventil l. Von dem Schieber m geht die Stange p aus, seitlich durch die Schiebergehäusewand hindurch und liegt mit ihrem abgeschrägten freien Ende auf dem Conus o auf, der auf die Achse eines Regulators n excentrisch aufgesetzt ist; letzterer wird durch Vermittelung der Kegelräder n1n1, der Welle n2 und des Kegelradgetriebes n3 in Umdrehung versetzt. In Folge der Excentricität des Conus o wird nun durch die Umdrehung des Regulators dem Schieber m eine hin und her gehende Bewegung ertheilt Auf der Schieberstange p ist eine Spiralfeder p1 angeordnet, welche den Schieber stets wieder zurückdrängt, nachdem er vom Conus vorgedrängt ist. Der Regulator ist so eingerichtet, daſs der Conus n bei normaler Umlaufszahl der Maschine keine senkrechte Verschiebung erfährt, so daſs bei jeder Hin- und Herbewegung des Schiebers m die normale Menge Oel aus dem Kanal m2 in die Schieberkammer m1 eintritt und dann in den Kanal m3 abgeführt wird; sobald jedoch die Geschwindigkeit des Motors die normale Grenze überschreitet, gehen die Regulatorkugeln aus einander und der Conus sinkt, wodurch aber der Schieberweg mehr oder weniger verringert oder auch die Oelzufuhr zu dem Kanal m3 ganz abgeschnitten wird. Der zur Verflüchtigung der in die Maschine eintretenden Flüssigkeit dienende Apparat besteht aus gut leitendem Material und ist mit trog- oder trichterartigen Ansätzen versehen, wobei die letzteren so durchlöchert sind, daſs das Oel aus einem Troge in den nächstfolgenden gelangen kann. Der Verdunstungsapparat besteht aus dem unten offenen Rohre q3, welches fast in seiner ganzen Länge mit einer Scheidewand q4 ausgestattet ist; letztere veranlaſst, daſs die Luft erst auf einem Umwege zu der Oeffnung q5 gelangt, die ihrerseits durch ein Rohr q6 mit dem oberhalb des Einlaſsventils befindlichen Raum in Verbindung steht. In das Rohr q6 ist ein Dreiwegehahn r eingesetzt, dessen einer Kanal durch das Rohr r1 mit der Ausströmungsöffnung verbunden ist, so daſs der Durchgang durch das Rohr q6 zu dem Raum oberhalb des Ventils nach Belieben geschlossen und der Durchgang durch das centrale Rohr q3 des Vergasers zu dem Rohr r1 und der Ausströmungsöffnung geschlossen werden kann. Unter dem Vergaser q befindet sich eine Lampe 4, die bei der Verwendung von rohem oder gewöhnlichem Erdöl beim Anlassen der Maschine gebraucht wird, um den Verflüchtigungsapparat zu erwärmen, damit das auf denselben gelangende Oel in den gas- oder dampfförmigen Zustand übergeführt wird. Nachdem die Maschine einmal im Gange ist, ist diese Lampe nicht mehr erforderlich, da die Verbrennungswärme im Cylinder hinreicht, um den Verflüchtiger auf der erforderlichen Temperatur zu erhalten. Die zum Entzünden des Gases dienende Vorrichtung besteht aus einem Rohr t, welches mit dem Verflüchtigungsraum q (links) durch den Kanal t1 und ein zwischen der Zündvorrichtung und dem Verflüchtiger angeordnetes Ventil t2 verbunden ist; letzteres hat den Zweck, die Menge des in den Zünder eintretenden Explosionsgemisches zu regeln, und wird mittels der Hebel t3 und t4 von der Kurbelwelle aus gesteuert. Die Zündvorrichtung ist in Form eines Rohres ausgeführt, welches eine Spirale von gut leitendem Metall von ziemlich groſser Oberfläche enthält. Diese Spirale wird von Zeit zu Zeit der durch die Explosion im Cylinder entwickelten Wärme ausgesetzt und auf diese Weise hinreichend erwärmt, um das Explosionsgemisch zu entzünden, wenn es mit ihr in Berührung kommt. Um zu verhüten, daſs der Verdunstungsapparat warm genug wird, um das Explosionsgemisch zu entzünden, sobald es in den Cylinder hineingezogen wird, umgibt man ihn manchmal mit einem Wassermantel. Die Verbrennungsproducte treten durch das Ausströmungsventil u aus dem Cylinder heraus; dasselbe wird gewöhnlich durch eine Feder geschlossen gehalten und im geeigneten Moment durch Vermittelung des Hebels t4 geöffnet. Der Hebel t4 wird durch eine auf der Kurbelachse befestigte Scheibe v bethätigt, die mit zwei Rinnen ausgestattet ist. Die eine Rinne ist mit einer Erhöhung v3 und die andere mit einer Vertiefung v4 ausgestattet. Der Hebel t4 trägt an seinem vorderen Ende einen drehbaren Arm t5; letzterer ist mit einer Rolle t6 versehen, die in den Rinnen des Rades v läuft. Die Rinnen sind so angeordnet, daſs die Rolle abwechselnd in ihnen läuft, wobei die Befestigung der Rolle t6 auf dem drehbaren Arm t5 die seitliche Verschiebung der Rolle gestattet. Angenommen, der Kolben befinde sich ganz dicht am Hilfskolben, also in derjenigen Lage, welche er unmittelbar nach der Entladung der Verbrennungsproducte einnimmt. Alsdann wird die Lampe unter den Verdunstungskörper gesetzt, so daſs derselbe erwärmt wird, und der Dreiwegehahn so gestellt, daſs die von der Lampe herrührenden Dämpfe in den Ausströmungskanal gelangen. Bei der Auswärtsbewegung des Kolbens wird nun eine gewisse Menge Oel und Luft durch das Ventil l angesogen. indem sich dieses in Folge des in dem Cylinder entstandenen Vacuums öffnet; auf diese Weise wird das Explosionsgemisch gebildet. Beim Kolbenrückgange wird das Gemisch in dem Cylinder comprimirt und diese Compression reicht hin, um den Hilfskolben i bis zur hinteren Cylinderwand zu drängen; zu derselben Zeit gelangt die in der Rinne laufende Rolle in die Vertiefung v4, so daſs der Hebel t3 bethätigt wird und einen Theil des Explosionsgemisches in das Zündrohr t gelangen läſst, Das Zündrohr muſs vor dem Anlassen der Maschine mittels einer derselben von auſsen genäherten Lampe erwärmt werden. Wenn das Explosionsgemisch in der Zündvorrichtung entzündet ist, tritt die Flamme durch den Kanal t1, die Verdunstungskammer q1 und das Rohr q2 in den Cylinder hinein und entzündet die Cylinderladung, wodurch der Arbeitskolben nach vorn getrieben wird. Gleichzeitig ist die Rolle t6 des Hebels t4 in die Rinne eingetreten und durch die in letzterer angeordnete Erhöhung v3 niedergedrückt, so daſs der genannte Hebel t4 das Austrittsventil öffnet; auf diese Weise werden die Verbrennungsrückstände beim nächsten Kolbenrückgange durch den Kanal q2 und die Verdunstungskammer q1 aus dem Cylinder herausgedrängt. Dadurch daſs die Verbrennungsrückstände beim Entweichen aus dem Kolben um den Verflüchtiger herumstreichen, wird derselbe erwärmt und so die Lampe 4 beim weiteren Gange der Maschine überflüssig gemacht. Der Dreiwegehahn wird gedreht, so daſs die oberhalb des Ventils eintretende, zur Bildung des Explosionsgemisches dienende Luft durch den Kanal q6 und das Rohr q3 des Vergasers hindurchgeht, wodurch sie vor dem Eintritt in den Cylinder angewärmt wird. Der in Fig. 21 dargestellte Regulator von Ad. Altmann und Fr. KüppermannAuf Taf. 4 steht irrthümlich Wuppermann. in Berlin (* D. R. P. Nr. 51424 vom 8. Oktober 1889) ist für solche Maschinen bestimmt, deren Umdrehungsgeschwindigkeit durch den Ausfall von Kraftfüllungen bezieh. Verpuffungen geregelt wird. Er besteht aus einer mit der Maschinenwelle umlaufenden und bei jeder Umdrehung seitwärts geschobenen unrunden Scheibe, welche nach ihrer Verschiebung freigelassen und durch eine beständig wirkende Kraft (Federkraft, Gewichtskraft, Druck, Luft oder Flüssigkeit) zurückgetrieben wird, so daſs sie je nach der Umlaufsgeschwindigkeit der Welle entweder hebend auf den Arm des Regulirorgans einwirkt oder bei demselben ohne Wirkung vorübergeht. Die unrunde Scheibe kann in bekannter Weise zur Steuerung des Gasventils, des Gemischeinlaſsventils, des Auslaſsorgans oder der Pumpvorrichtung dienen, je nach der Art der Kraftregelung des Motors. Die Steuerhülse h mit dem Daumen d und der Cylinderschubcurve g ist auf der Welle w so angeordnet, daſs sie mit derselben rotiren muſs, gleichzeitig aber in dem Schlitze e eine Längsverschiebung in der Achse w erfahren kann. Zum Regulator gehört, die auf einer festen Achse stehende Rolle f und die auf der Steuerwelle fixirte Feder i, die in der Arbeitsstellung des Daumens d sich in der Ruhelage befindet. Beim Inbetriebsetzen der Maschine findet durch Gleitung der Cylinderschubcurve g an der Rolle f bei je einer Umdrehung der Welle w eine Verschiebung der Hülse h statt. Diese Verschiebung ist bestimmt durch die Höhe des Keiles g. Das Zurückschieben des Daumens in seine Arbeitsstellung wird von der ständig wirkenden Federkraft stets in gleicher Zeit ausgeführt. In dem Moment, in welchem der Keil g von der Rolle f frei wird, in welchem also der Daumen in axialer Richtung in seine Arbeitsstellung zurückzukehren beginnt, hat derselbe auch in der Umdrehungsrichtung noch einen bestimmten Weg y zurückzulegen, bevor er auf die Gleitfläche c bezieh. auf das Steuerungsorgan einwirken kann. Bei normaler oder geringer Umdrehungsgeschwindigkeit legt der Daumen d den Weg x früher zurück als den Weg y und die Gleitfläche c läuft auf den Daumen auf. Ueberschreitet dagegen die Umdrehungsgeschwindigkeit die normale, so legt der Daumen d den Weg y früher zurück als den Weg x und der Daumen d gleitet an der vorderen Fläche von c entlang. Während in dem ersteren Falle, dem Auflaufen der Rolle c auf den Daumen d, das Regulirorgan bethätigt und der Motor mit frischem Gemenge gefüllt wird, bleibt derselbe bei dem Vorbeigehen des Daumens d an der Gleitfläche c unbeeinfluſst und die Füllungen und Verpuffungen fallen aus. Je nach der Arbeitsleistung des Motors wird nach dem Ausfall von einigen Füllungen die axiale Geschwindigkeit des Daumens d wieder Vorsprung über seine rotirende gewinnen. Wenn man die Wege x und y gleich macht, muſs die umlaufende Geschwindigkeit des Daumens d die axiale um ein Geringes überschreiten, bevor die Füllungen aussetzen. In diesem Sinne betrachtet, ist der Apparat ein Differentialregulator, der sowohl das Füllen als auch das Aussetzen durch den Unterschied zwischen den beiden Geschwindigkeiten veranlaſst. Die Geschwindigkeit der Maschine ist demnach einstellbar durch die Veränderung der dem Verschieben der. Hülse entgegenwirkenden Federkraft. Die Federkraft kann durch ein Gewicht ersetzt werden; die Rolle beginnt durch Gleitung an der Cylinderschubcurve g die Hülse h zurückzuschieben. Der Hebel l kann bei dieser Anordnung gleich als Ausrückorgan des Motors benutzt werden, wenn man für eine entsprechende Feststellung desselben Sorge trägt. Bemerkt sei noch, daſs in dem Augenblick, in welchem der Daumen d die Berührungsebene der Rolle c erreicht, derselbe noch in der Vorwärtsbewegung ist, wodurch stets ein sicheres Auflaufen stattfindet. Man macht auch passend die Rolle c etwas schräg (kegelförmig) oder gibt der Daumenerhöhung eine entsprechende Abschrägung. Während in Fig. 21 der Regulator in Beziehung zu einem Einlaſsorgan gebracht ist, kann die Daumengestaltung auch zur Steuerung des Auslaſsventils dienen. Bei normaler Geschwindigkeit des Motors erreicht der Daumen die Gleitfläche des Steuerungshebels und das Auslaſsventil wird normal geöffnet; wächst dagegen die Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors, so erreicht nur der zweite Daumen die Gleitfläche, welche nunmehr während der Aus- und Einlaſsperiode festgehalten wird, so daſs in der letzteren die Abgase in den Cylinder gesaugt werden. (Fortsetzung folgt.)